Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 2. Heidelberg, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite
45. Summula.
Ende der Reisen und Noth.

Die Sechs Finger und acht Hasenbeine wa-
ren so erquickende Zuckerröhre, an denen Ka-
tzenberger unterwegs saugte, daß er nach dem
Unfall wenig fragte, so wohl die Abrechnung
der Reisekosten mit Rießen vergessen zu haben,
als das Aufheben des weggeworfenen Wind-
pistols bey Stryk. Das letztere sollten ihm,
beschloß er, ein paar höfliche Zeilen nachholen.
Er ließ gallopiren um noch vor Untergang
des Mars über das Grospoleyische Gränzwap-
pen hinauszufahren. Dann stieg er in Fug-
nitz aus, und genoß bey Licht seine Misge-
burten ruhiger.

Nach einem kräftigen Extrakt von kurzem
Schlaf flog er der Tochter nach; und durch
das Städtchen Huhl mit gezognem Giftpfeil
vor dem Hause des Pharmazeutikus vorbey.

45. Summula.
Ende der Reiſen und Noth.

Die Sechs Finger und acht Haſenbeine wa-
ren ſo erquickende Zuckerroͤhre, an denen Ka-
tzenberger unterwegs ſaugte, daß er nach dem
Unfall wenig fragte, ſo wohl die Abrechnung
der Reiſekoſten mit Rießen vergeſſen zu haben,
als das Aufheben des weggeworfenen Wind-
piſtols bey Stryk. Das letztere ſollten ihm,
beſchloß er, ein paar höfliche Zeilen nachholen.
Er ließ gallopiren um noch vor Untergang
des Mars uͤber das Grospoleyiſche Graͤnzwap-
pen hinauszufahren. Dann ſtieg er in Fug-
nitz aus, und genoß bey Licht ſeine Misge-
burten ruhiger.

Nach einem kraͤftigen Extrakt von kurzem
Schlaf flog er der Tochter nach; und durch
das Staͤdtchen Huhl mit gezognem Giftpfeil
vor dem Hauſe des Pharmazeutikus vorbey.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0137" n="131"/>
          <div n="3">
            <head>45. Summula.<lb/><hi rendition="#g">Ende der Rei&#x017F;en und Noth</hi>.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Sechs Finger und acht Ha&#x017F;enbeine wa-<lb/>
ren &#x017F;o erquickende Zuckerro&#x0364;hre, an denen Ka-<lb/>
tzenberger unterwegs &#x017F;augte, daß er nach dem<lb/>
Unfall wenig fragte, &#x017F;o wohl die Abrechnung<lb/>
der Rei&#x017F;eko&#x017F;ten mit Rießen verge&#x017F;&#x017F;en zu haben,<lb/>
als das Aufheben des weggeworfenen Wind-<lb/>
pi&#x017F;tols bey Stryk. Das letztere &#x017F;ollten ihm,<lb/>
be&#x017F;chloß er, ein paar höfliche Zeilen nachholen.<lb/>
Er ließ gallopiren um noch vor Untergang<lb/>
des Mars u&#x0364;ber das Grospoleyi&#x017F;che Gra&#x0364;nzwap-<lb/>
pen hinauszufahren. Dann &#x017F;tieg er in Fug-<lb/>
nitz aus, und genoß bey Licht &#x017F;eine Misge-<lb/>
burten ruhiger.</p><lb/>
            <p>Nach einem kra&#x0364;ftigen Extrakt von kurzem<lb/>
Schlaf flog er der Tochter nach; und durch<lb/>
das Sta&#x0364;dtchen <hi rendition="#g">Huhl</hi> mit gezognem Giftpfeil<lb/>
vor dem Hau&#x017F;e des Pharmazeutikus vorbey.<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[131/0137] 45. Summula. Ende der Reiſen und Noth. Die Sechs Finger und acht Haſenbeine wa- ren ſo erquickende Zuckerroͤhre, an denen Ka- tzenberger unterwegs ſaugte, daß er nach dem Unfall wenig fragte, ſo wohl die Abrechnung der Reiſekoſten mit Rießen vergeſſen zu haben, als das Aufheben des weggeworfenen Wind- piſtols bey Stryk. Das letztere ſollten ihm, beſchloß er, ein paar höfliche Zeilen nachholen. Er ließ gallopiren um noch vor Untergang des Mars uͤber das Grospoleyiſche Graͤnzwap- pen hinauszufahren. Dann ſtieg er in Fug- nitz aus, und genoß bey Licht ſeine Misge- burten ruhiger. Nach einem kraͤftigen Extrakt von kurzem Schlaf flog er der Tochter nach; und durch das Staͤdtchen Huhl mit gezognem Giftpfeil vor dem Hauſe des Pharmazeutikus vorbey.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/paul_katzenberger02_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/paul_katzenberger02_1809/137
Zitationshilfe: Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 2. Heidelberg, 1809, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_katzenberger02_1809/137>, abgerufen am 29.03.2024.