Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Perthes, Friedrich Christoph: Der deutsche Buchhandel als Bedingung des Daseyns einer deutschen Literatur. 1816.

Bild:
<< vorherige Seite
Aufbietung der Kräfte sowohl einzelner als ver¬
einigter Buchhändler, damit kein wissenschaft¬
liches Unternehmen, welchen Umfang es auch
habe, aus Mangel an Unterstützung unausge¬
geführt bleibe;
billige Preise der Verlagswerke und gleichmäßige
Haltung der Fabrik- (Verlags-) Preise von
Seiten der Verkäufer (Sortimentshändler)
durch alle deutsche Länder, nur mit mäßiger,
von dem Verleger zu bestimmender, Erhöhung
für die Gegenden, wo zu weite Entfernung
oder der Münzfuß es erfordern.
§. 7.

Der eigentlichste Beruf des deutschen Buchhan¬
dels aber ist:

Einheit der deutschen Literatur
zu erhalten und zu befördern, und Alles zu beseitigen,
was diese stören und gefährden könnte.

Geeignet zu solchem Beruf ist unser Buchhandel
dadurch, daß er

einen Stapel-Ort hat, wo eine jährliche
Zusammenkunft aller Buchhändler gehalten
wird;
daß ein halbjähriges, allgemeines Verzeichniß
der neu erscheinenden Bücher herauskommt;
Aufbietung der Kraͤfte ſowohl einzelner als ver¬
einigter Buchhaͤndler, damit kein wiſſenſchaft¬
liches Unternehmen, welchen Umfang es auch
habe, aus Mangel an Unterſtuͤtzung unausge¬
gefuͤhrt bleibe;
billige Preiſe der Verlagswerke und gleichmaͤßige
Haltung der Fabrik- (Verlags-) Preiſe von
Seiten der Verkaͤufer (Sortimentshaͤndler)
durch alle deutſche Laͤnder, nur mit maͤßiger,
von dem Verleger zu beſtimmender, Erhoͤhung
fuͤr die Gegenden, wo zu weite Entfernung
oder der Muͤnzfuß es erfordern.
§. 7.

Der eigentlichſte Beruf des deutſchen Buchhan¬
dels aber iſt:

Einheit der deutſchen Literatur
zu erhalten und zu befoͤrdern, und Alles zu beſeitigen,
was dieſe ſtoͤren und gefaͤhrden koͤnnte.

Geeignet zu ſolchem Beruf iſt unſer Buchhandel
dadurch, daß er

einen Stapel-Ort hat, wo eine jaͤhrliche
Zuſammenkunft aller Buchhaͤndler gehalten
wird;
daß ein halbjaͤhriges, allgemeines Verzeichniß
der neu erſcheinenden Buͤcher herauskommt;
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <list>
            <pb facs="#f0016" n="10"/>
            <item>Aufbietung der Kra&#x0364;fte &#x017F;owohl einzelner als ver¬<lb/>
einigter Buchha&#x0364;ndler, damit kein wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft¬<lb/>
liches Unternehmen, welchen Umfang es auch<lb/>
habe, aus Mangel an Unter&#x017F;tu&#x0364;tzung unausge¬<lb/>
gefu&#x0364;hrt bleibe;</item><lb/>
            <item>billige Prei&#x017F;e der Verlagswerke und gleichma&#x0364;ßige<lb/>
Haltung der Fabrik- (Verlags-) Prei&#x017F;e von<lb/>
Seiten der Verka&#x0364;ufer (Sortimentsha&#x0364;ndler)<lb/>
durch alle deut&#x017F;che La&#x0364;nder, nur mit ma&#x0364;ßiger,<lb/>
von dem Verleger zu be&#x017F;timmender, Erho&#x0364;hung<lb/>
fu&#x0364;r die Gegenden, wo zu weite Entfernung<lb/>
oder der Mu&#x0364;nzfuß es erfordern.</item>
          </list><lb/>
        </div>
        <div n="2">
          <head>§. 7.<lb/></head>
          <p>Der eigentlich&#x017F;te Beruf des deut&#x017F;chen Buchhan¬<lb/>
dels aber i&#x017F;t:</p><lb/>
          <p><hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Einheit der deut&#x017F;chen Literatur</hi></hi><lb/>
zu erhalten und zu befo&#x0364;rdern, und Alles zu be&#x017F;eitigen,<lb/>
was die&#x017F;e &#x017F;to&#x0364;ren und gefa&#x0364;hrden ko&#x0364;nnte.</p><lb/>
          <p>Geeignet zu &#x017F;olchem Beruf i&#x017F;t un&#x017F;er Buchhandel<lb/>
dadurch, daß er</p><lb/>
          <list>
            <item><hi rendition="#g">einen</hi> Stapel-Ort hat, wo <hi rendition="#g">eine</hi> ja&#x0364;hrliche<lb/>
Zu&#x017F;ammenkunft aller Buchha&#x0364;ndler gehalten<lb/>
wird;</item><lb/>
            <item>daß ein halbja&#x0364;hriges, <hi rendition="#g">allgemeines</hi> Verzeichniß<lb/>
der neu er&#x017F;cheinenden Bu&#x0364;cher herauskommt;</item><lb/>
          </list>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[10/0016] Aufbietung der Kraͤfte ſowohl einzelner als ver¬ einigter Buchhaͤndler, damit kein wiſſenſchaft¬ liches Unternehmen, welchen Umfang es auch habe, aus Mangel an Unterſtuͤtzung unausge¬ gefuͤhrt bleibe; billige Preiſe der Verlagswerke und gleichmaͤßige Haltung der Fabrik- (Verlags-) Preiſe von Seiten der Verkaͤufer (Sortimentshaͤndler) durch alle deutſche Laͤnder, nur mit maͤßiger, von dem Verleger zu beſtimmender, Erhoͤhung fuͤr die Gegenden, wo zu weite Entfernung oder der Muͤnzfuß es erfordern. §. 7. Der eigentlichſte Beruf des deutſchen Buchhan¬ dels aber iſt: Einheit der deutſchen Literatur zu erhalten und zu befoͤrdern, und Alles zu beſeitigen, was dieſe ſtoͤren und gefaͤhrden koͤnnte. Geeignet zu ſolchem Beruf iſt unſer Buchhandel dadurch, daß er einen Stapel-Ort hat, wo eine jaͤhrliche Zuſammenkunft aller Buchhaͤndler gehalten wird; daß ein halbjaͤhriges, allgemeines Verzeichniß der neu erſcheinenden Buͤcher herauskommt;

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/perthes_buchhandel_1816
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/perthes_buchhandel_1816/16
Zitationshilfe: Perthes, Friedrich Christoph: Der deutsche Buchhandel als Bedingung des Daseyns einer deutschen Literatur. 1816, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/perthes_buchhandel_1816/16>, abgerufen am 28.03.2024.