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Philippi, Johann Ernst: Regeln und Maximen der edlen Reimschmiede-Kunst, auch kriechender Poesie. Altenburg, 1743.

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Poetische Meisterstücke.
der kriechenden Poesie, von einem unserer Mit-
glieder, dem kleinen Schlangen-Kopfe, auf-
gesetztes Lob-Gedichte auf den Knobloch ist,
samt einer, in Hans-Sachsen-Reimen verfer-
tigten, Zueignungs-Schrift sothanen Lob-Ge-
dichtes an Tit. Hn. D. Knobloch, vornehmen
Rechts-Consulenten und berühmten Dichter in
Zittau, auch, dem Vernehmen nach, ernannten
Krieges-Rath, sed nescio vbi? Jch habe nicht
die Ehre, ihn von Person, sondern nur aus seinen
häufigen Gedichten zu kennen. Er wird es nicht
übel nehmen, daß, da wir dis ganze Werkgen der
preiswürdigen Freymäurer-Gesellschaft in Ber-
lin
dediciret, wir dis letzte Gedichte seinem poeti-
schen Namen besonders weihen. Nach der sehr
guten Meynung, die ich insonderheit von ihm ha-
be, und nach dem eingeführten Gebrauch E. Löbl.
Froschmäusler-Gesellschaft, habe ich, in meiner
Eintritts-Rede, ihn, nebst noch zweien andern
würdigen Poeten, vorgeschlagen, alle drey zu ersu-
chen, in unsere kurzweilige Gesellschaft zu treten.
Sollte ich nun mit meinem wohlgemeynten Vor-
schlage, wie man sprüchwortsweise redet, den blos-
sen schlagen:
So würde ich darüber sehr erröthen.
Wir hoffen daher, er werde Scherz und Ernst zu
discerniren wissen, und uns auf diese öffentliche
Einladung
einer Antwort würdigen, oder solche
an den, bey der ersten Dedication sich nennenden,
Secretair unserer Gesellschaft übersenden. Jch
rede ihn, im Namen eines meiner getreuen Mitge-
hülfen, also an:

Kunst-

Poetiſche Meiſterſtuͤcke.
der kriechenden Poeſie, von einem unſerer Mit-
glieder, dem kleinen Schlangen-Kopfe, auf-
geſetztes Lob-Gedichte auf den Knobloch iſt,
ſamt einer, in Hans-Sachſen-Reimen verfer-
tigten, Zueignungs-Schrift ſothanen Lob-Ge-
dichtes an Tit. Hn. D. Knobloch, vornehmen
Rechts-Conſulenten und beruͤhmten Dichter in
Zittau, auch, dem Vernehmen nach, ernannten
Krieges-Rath, ſed neſcio vbi? Jch habe nicht
die Ehre, ihn von Perſon, ſondern nur aus ſeinen
haͤufigen Gedichten zu kennen. Er wird es nicht
uͤbel nehmen, daß, da wir dis ganze Werkgen der
preiswuͤrdigen Freymaͤurer-Geſellſchaft in Ber-
lin
dediciret, wir dis letzte Gedichte ſeinem poeti-
ſchen Namen beſonders weihen. Nach der ſehr
guten Meynung, die ich inſonderheit von ihm ha-
be, und nach dem eingefuͤhrten Gebrauch E. Loͤbl.
Froſchmaͤusler-Geſellſchaft, habe ich, in meiner
Eintritts-Rede, ihn, nebſt noch zweien andern
wuͤrdigen Poeten, vorgeſchlagen, alle drey zu erſu-
chen, in unſere kurzweilige Geſellſchaft zu treten.
Sollte ich nun mit meinem wohlgemeynten Vor-
ſchlage, wie man ſpruͤchwortsweiſe redet, den bloſ-
ſen ſchlagen:
So wuͤrde ich daruͤber ſehr erroͤthen.
Wir hoffen daher, er werde Scherz und Ernſt zu
diſcerniren wiſſen, und uns auf dieſe oͤffentliche
Einladung
einer Antwort wuͤrdigen, oder ſolche
an den, bey der erſten Dedication ſich nennenden,
Secretair unſerer Geſellſchaft uͤberſenden. Jch
rede ihn, im Namen eines meiner getreuen Mitge-
huͤlfen, alſo an:

Kunſt-
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[176/0184] Poetiſche Meiſterſtuͤcke. der kriechenden Poeſie, von einem unſerer Mit- glieder, dem kleinen Schlangen-Kopfe, auf- geſetztes Lob-Gedichte auf den Knobloch iſt, ſamt einer, in Hans-Sachſen-Reimen verfer- tigten, Zueignungs-Schrift ſothanen Lob-Ge- dichtes an Tit. Hn. D. Knobloch, vornehmen Rechts-Conſulenten und beruͤhmten Dichter in Zittau, auch, dem Vernehmen nach, ernannten Krieges-Rath, ſed neſcio vbi? Jch habe nicht die Ehre, ihn von Perſon, ſondern nur aus ſeinen haͤufigen Gedichten zu kennen. Er wird es nicht uͤbel nehmen, daß, da wir dis ganze Werkgen der preiswuͤrdigen Freymaͤurer-Geſellſchaft in Ber- lin dediciret, wir dis letzte Gedichte ſeinem poeti- ſchen Namen beſonders weihen. Nach der ſehr guten Meynung, die ich inſonderheit von ihm ha- be, und nach dem eingefuͤhrten Gebrauch E. Loͤbl. Froſchmaͤusler-Geſellſchaft, habe ich, in meiner Eintritts-Rede, ihn, nebſt noch zweien andern wuͤrdigen Poeten, vorgeſchlagen, alle drey zu erſu- chen, in unſere kurzweilige Geſellſchaft zu treten. Sollte ich nun mit meinem wohlgemeynten Vor- ſchlage, wie man ſpruͤchwortsweiſe redet, den bloſ- ſen ſchlagen: So wuͤrde ich daruͤber ſehr erroͤthen. Wir hoffen daher, er werde Scherz und Ernſt zu diſcerniren wiſſen, und uns auf dieſe oͤffentliche Einladung einer Antwort wuͤrdigen, oder ſolche an den, bey der erſten Dedication ſich nennenden, Secretair unſerer Geſellſchaft uͤberſenden. Jch rede ihn, im Namen eines meiner getreuen Mitge- huͤlfen, alſo an: Kunſt-

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Zitationshilfe: Philippi, Johann Ernst: Regeln und Maximen der edlen Reimschmiede-Kunst, auch kriechender Poesie. Altenburg, 1743, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/philippi_reimschmiedekunst_1743/184>, abgerufen am 19.04.2024.