Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Planck, Karl: Fusslümmelei. Über Stauchballspiel und englische Krankheit. Stuttgart, 1898.

Bild:
<< vorherige Seite

sondern zugleich gymnastische Lebensauffassung und Lebensdurchdringung.
Sie ist (ich suche vergebens nach einem weniger mißverständlichen und
doch auch wieder so allgemein verständlichen Ausdruck) durch und durch
religiös. Ob das nun freilich heutzutage eine Empfehlung ist?

Zur Einführung in das Werk des Mannes sei der deutschen
Jugend noch immer seine Erstlingsschrift "Die Gymnastik der Hellenen
in ihrem Einfluß aufs gesamte Altertum und ihre Bedeutung für die
deutsche Gegenwart", Eßlingen 1850 und 1857, empfohlen. An dieser
Schrift lerne sie, die oft schon so müde, was Feuer, was Jugend heißt,
mag auch hier bei aller Versenkung in das geschichtliche Problem gerade
vom Standpunkt rein geschichtlicher Forschung aus das Bild der
griechischen Gymnastik als durch das eigene Ideal vielleicht zu sehr
verklärt erscheinen! Das Hauptwerk seiner Mannesjahre aber bleibt die
"Neue Turnschule", Stuttgart A. Bonz u. Comp. 1876, 3. Aufl. 1891.
Es giebt hier zum Teil harte Nüsse zu knacken, aber die Früchte sind
kernig, schmackhaft und gesund.



In unserem Verlag ist erschienen und durch alle Buchhandlungen
zu beziehen:
Turnkunst und Kunstturnerei
oder
Ueber den letzten Zweck und Sinn einer gymnastischen Volkserziehung
von Karl Planck,
Professor und Turnlehrer am Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart.
Nr. 8[a]. Geheftet. Mark 1.50.

Verfasser will den Nachweis erbringen, daß das Turnen, wie es heutzutage im
großen und ganzen betrieben wird, nicht mehr den ursprünglichen Absichten Jahns
entspricht und keineswegs in dessen Geiste betrieben wird. Vielfach sei es zum reinen
"Sport" ausgewachsen; man verkennt vollständig seinen Charakter als Bildungsmittel
oder legt ihm nur einseitige Bedeutung bei. Den Mängeln des heutigen Turnwesens
werden Vorschläge gegenübergestellt, um eine Erneuerung und Vertiefung des turnerischen
Gedankens, und im Zusammenhang damit eine Vereinfachung und Veredlung der
turnerischen Formen anzubahnen. (Bayerische Lehrerzeitung)

Stuttgart.    Adolf Bonz & Comp.


sondern zugleich gymnastische Lebensauffassung und Lebensdurchdringung.
Sie ist (ich suche vergebens nach einem weniger mißverständlichen und
doch auch wieder so allgemein verständlichen Ausdruck) durch und durch
religiös. Ob das nun freilich heutzutage eine Empfehlung ist?

Zur Einführung in das Werk des Mannes sei der deutschen
Jugend noch immer seine Erstlingsschrift „Die Gymnastik der Hellenen
in ihrem Einfluß aufs gesamte Altertum und ihre Bedeutung für die
deutsche Gegenwart“, Eßlingen 1850 und 1857, empfohlen. An dieser
Schrift lerne sie, die oft schon so müde, was Feuer, was Jugend heißt,
mag auch hier bei aller Versenkung in das geschichtliche Problem gerade
vom Standpunkt rein geschichtlicher Forschung aus das Bild der
griechischen Gymnastik als durch das eigene Ideal vielleicht zu sehr
verklärt erscheinen! Das Hauptwerk seiner Mannesjahre aber bleibt die
„Neue Turnschule“, Stuttgart A. Bonz u. Comp. 1876, 3. Aufl. 1891.
Es giebt hier zum Teil harte Nüsse zu knacken, aber die Früchte sind
kernig, schmackhaft und gesund.



In unserem Verlag ist erschienen und durch alle Buchhandlungen
zu beziehen:
Turnkunst und Kunstturnerei
oder
Ueber den letzten Zweck und Sinn einer gymnastischen Volkserziehung
von Karl Planck,
Professor und Turnlehrer am Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart.
Nr. 8[a]. Geheftet. Mark 1.50.

Verfasser will den Nachweis erbringen, daß das Turnen, wie es heutzutage im
großen und ganzen betrieben wird, nicht mehr den ursprünglichen Absichten Jahns
entspricht und keineswegs in dessen Geiste betrieben wird. Vielfach sei es zum reinen
„Sport“ ausgewachsen; man verkennt vollständig seinen Charakter als Bildungsmittel
oder legt ihm nur einseitige Bedeutung bei. Den Mängeln des heutigen Turnwesens
werden Vorschläge gegenübergestellt, um eine Erneuerung und Vertiefung des turnerischen
Gedankens, und im Zusammenhang damit eine Vereinfachung und Veredlung der
turnerischen Formen anzubahnen. (Bayerische Lehrerzeitung)

Stuttgart.    Adolf Bonz & Comp.


<TEI>
  <text>
    <back>
      <div type="postface" n="1">
        <p><pb facs="#f0030" n="24"/>
sondern zugleich
                     gymnastische Lebensauffassung und Lebensdurchdringung.<lb/>
Sie ist (ich suche
                     vergebens nach einem weniger mißverständlichen und<lb/>
doch auch wieder so
                     allgemein verständlichen Ausdruck) durch und durch<lb/>
religiös. Ob das nun
                     freilich heutzutage eine Empfehlung ist?</p><lb/>
        <p>Zur Einführung in das Werk des Mannes sei der deutschen<lb/>
Jugend noch immer
                     seine Erstlingsschrift &#x201E;Die Gymnastik der Hellenen<lb/>
in ihrem Einfluß aufs
                     gesamte Altertum und ihre Bedeutung für die<lb/>
deutsche Gegenwart&#x201C;, Eßlingen
                     1850 und 1857, empfohlen. An dieser<lb/>
Schrift lerne sie, die oft schon so
                     müde, was Feuer, was Jugend heißt,<lb/>
mag auch hier bei aller Versenkung in
                     das geschichtliche Problem gerade<lb/>
vom Standpunkt rein geschichtlicher
                     Forschung aus das Bild der<lb/>
griechischen Gymnastik als durch das eigene
                     Ideal vielleicht zu sehr<lb/>
verklärt erscheinen! Das Hauptwerk seiner
                     Mannesjahre aber bleibt die<lb/>
&#x201E;Neue Turnschule&#x201C;, Stuttgart A. Bonz u. Comp.
                     1876, 3. Aufl. 1891.<lb/>
Es giebt hier zum Teil harte Nüsse zu knacken, aber
                     die Früchte sind<lb/>
kernig, schmackhaft und gesund.</p><lb/>
      </div>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      <div type="advertisement" n="1">
        <p><hi rendition="#in">I</hi>n unserem Verlag ist erschienen und durch alle
                     Buchhandlungen<lb/>
zu beziehen:<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#c">Turnkunst und Kunstturnerei</hi></hi><lb/><hi rendition="#c">oder</hi><lb/>
Ueber den letzten Zweck und Sinn einer
                     gymnastischen Volkserziehung<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">von Karl Planck,</hi></hi><lb/>
Professor
                     und Turnlehrer am Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart.<lb/><hi rendition="#c">Nr. 8<supplied><hi rendition="#sup">a</hi></supplied>.
                         Geheftet. Mark 1.50.</hi></p><lb/>
        <p> Verfasser will den Nachweis erbringen, daß das Turnen, wie es heutzutage im<lb/>
großen und ganzen betrieben wird, nicht mehr den ursprünglichen Absichten
                     Jahns<lb/>
entspricht und keineswegs in dessen Geiste betrieben wird. Vielfach
                     sei es zum reinen<lb/>
&#x201E;Sport&#x201C; ausgewachsen; man verkennt vollständig seinen
                     Charakter als Bildungsmittel<lb/>
oder legt ihm nur einseitige Bedeutung bei.
                     Den Mängeln des heutigen Turnwesens<lb/>
werden Vorschläge gegenübergestellt, um
                     eine Erneuerung und Vertiefung des turnerischen<lb/>
Gedankens, und im
                     Zusammenhang damit eine Vereinfachung und Veredlung der<lb/>
turnerischen Formen
                     anzubahnen. <hi rendition="#et">(Bayerische Lehrerzeitung)</hi></p><lb/>
        <p>Stuttgart.<space dim="horizontal"/> <hi rendition="#b">Adolf Bonz &amp; Comp.</hi></p><lb/>
      </div>
    </back>
  </text>
</TEI>
[24/0030] sondern zugleich gymnastische Lebensauffassung und Lebensdurchdringung. Sie ist (ich suche vergebens nach einem weniger mißverständlichen und doch auch wieder so allgemein verständlichen Ausdruck) durch und durch religiös. Ob das nun freilich heutzutage eine Empfehlung ist? Zur Einführung in das Werk des Mannes sei der deutschen Jugend noch immer seine Erstlingsschrift „Die Gymnastik der Hellenen in ihrem Einfluß aufs gesamte Altertum und ihre Bedeutung für die deutsche Gegenwart“, Eßlingen 1850 und 1857, empfohlen. An dieser Schrift lerne sie, die oft schon so müde, was Feuer, was Jugend heißt, mag auch hier bei aller Versenkung in das geschichtliche Problem gerade vom Standpunkt rein geschichtlicher Forschung aus das Bild der griechischen Gymnastik als durch das eigene Ideal vielleicht zu sehr verklärt erscheinen! Das Hauptwerk seiner Mannesjahre aber bleibt die „Neue Turnschule“, Stuttgart A. Bonz u. Comp. 1876, 3. Aufl. 1891. Es giebt hier zum Teil harte Nüsse zu knacken, aber die Früchte sind kernig, schmackhaft und gesund. In unserem Verlag ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Turnkunst und Kunstturnerei oder Ueber den letzten Zweck und Sinn einer gymnastischen Volkserziehung von Karl Planck, Professor und Turnlehrer am Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart. Nr. 8a. Geheftet. Mark 1.50. Verfasser will den Nachweis erbringen, daß das Turnen, wie es heutzutage im großen und ganzen betrieben wird, nicht mehr den ursprünglichen Absichten Jahns entspricht und keineswegs in dessen Geiste betrieben wird. Vielfach sei es zum reinen „Sport“ ausgewachsen; man verkennt vollständig seinen Charakter als Bildungsmittel oder legt ihm nur einseitige Bedeutung bei. Den Mängeln des heutigen Turnwesens werden Vorschläge gegenübergestellt, um eine Erneuerung und Vertiefung des turnerischen Gedankens, und im Zusammenhang damit eine Vereinfachung und Veredlung der turnerischen Formen anzubahnen. (Bayerische Lehrerzeitung) Stuttgart. Adolf Bonz & Comp.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Gloning: Texterfassung und Korrekturen (2013-05-07T06:54:31Z)
Hannah Sophia Glaum: Konversion nach XML (2013-05-07T06:54:31Z)
Melanie Henss: Nachkorrekturen (2013-05-07T06:54:31Z)
Universitätsbibliothek Marburg: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-05-07T06:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Seiten- und Zeilenumbrüche markiert.
  • Silbentrennung entsprechend Vorlage.
  • Langes s als rundes s transkribiert.
  • Rundes r als r/et transkribiert.
  • Hervorhebungen ausgezeichnet.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/planck_fussluemmelei_1898
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/planck_fussluemmelei_1898/30
Zitationshilfe: Planck, Karl: Fusslümmelei. Über Stauchballspiel und englische Krankheit. Stuttgart, 1898, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/planck_fussluemmelei_1898/30>, abgerufen am 25.04.2024.