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Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.

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I.
Entspringen ließest du dem Ey die Welt,
Dein ew'ger Wunderspiegel sey die Welt;
Es schaut nach dir, wiewohl dich Keiner schaut,
In liebevoller Schwärmerey die Welt;
Du athmest Leben und du athmest aus
Mit jedem Athemzuge frey die Welt;
Du siehst dich selbst, und dir am Auge geht
In jedem Augenblick vorbey die Welt;
Der einzig Eine bist du, doch du lenkst
Als eine mystischgroße Drey die Welt.

I.
Entſpringen ließeſt du dem Ey die Welt,
Dein ew'ger Wunderſpiegel ſey die Welt;
Es ſchaut nach dir, wiewohl dich Keiner ſchaut,
In liebevoller Schwaͤrmerey die Welt;
Du athmeſt Leben und du athmeſt aus
Mit jedem Athemzuge frey die Welt;
Du ſiehſt dich ſelbſt, und dir am Auge geht
In jedem Augenblick vorbey die Welt;
Der einzig Eine biſt du, doch du lenkſt
Als eine myſtiſchgroße Drey die Welt.

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[[87]/0097] I. Entſpringen ließeſt du dem Ey die Welt, Dein ew'ger Wunderſpiegel ſey die Welt; Es ſchaut nach dir, wiewohl dich Keiner ſchaut, In liebevoller Schwaͤrmerey die Welt; Du athmeſt Leben und du athmeſt aus Mit jedem Athemzuge frey die Welt; Du ſiehſt dich ſelbſt, und dir am Auge geht In jedem Augenblick vorbey die Welt; Der einzig Eine biſt du, doch du lenkſt Als eine myſtiſchgroße Drey die Welt.

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Zitationshilfe: Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. [87]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/97>, abgerufen am 29.03.2024.