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Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.

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XI.

Breve -- Breve -- Breve Breve -- --, Breve -- Breve Breve -- Breve --

Du fingst im lieblichen Trugnetz der Haare die ganze
Welt!

Als spiegelhaltende Sclavin gewahre die ganze Welt!
Ich such' um deine Gestalt her den Schatten des ew'gen
Seyns,

Der Segler, suchend was nicht ist, umfahre die ganze
Welt!

Was täuschen Jene so tief sich? Enthüllte nur mir allein
Dein räthselbannendes Antlitz die wahre, die ganze
Welt?

Der Sofi geisele wund sich, mich ritze die Rose blos,
Er scheid' und trenne was eins ist, ich paare die ganze
Welt;

Und was ich thue, verdank' ich dem Meister im Ost
allein:

Daß ich dir huldige, Hafis, erfahre die ganze Welt!

XI.

⏑ — ⏑ — ⏑ ⏑ — —, ⏑ — ⏑ ⏑ — ⏑ —

Du fingſt im lieblichen Trugnetz der Haare die ganze
Welt!

Als ſpiegelhaltende Sclavin gewahre die ganze Welt!
Ich ſuch' um deine Geſtalt her den Schatten des ew'gen
Seyns,

Der Segler, ſuchend was nicht iſt, umfahre die ganze
Welt!

Was taͤuſchen Jene ſo tief ſich? Enthuͤllte nur mir allein
Dein raͤthſelbannendes Antlitz die wahre, die ganze
Welt?

Der Sofi geiſele wund ſich, mich ritze die Roſe blos,
Er ſcheid' und trenne was eins iſt, ich paare die ganze
Welt;

Und was ich thue, verdank' ich dem Meiſter im Oſt
allein:

Daß ich dir huldige, Hafis, erfahre die ganze Welt!

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[109/0119] XI. ⏑ — ⏑ — ⏑ ⏑ — —, ⏑ — ⏑ ⏑ — ⏑ — Du fingſt im lieblichen Trugnetz der Haare die ganze Welt! Als ſpiegelhaltende Sclavin gewahre die ganze Welt! Ich ſuch' um deine Geſtalt her den Schatten des ew'gen Seyns, Der Segler, ſuchend was nicht iſt, umfahre die ganze Welt! Was taͤuſchen Jene ſo tief ſich? Enthuͤllte nur mir allein Dein raͤthſelbannendes Antlitz die wahre, die ganze Welt? Der Sofi geiſele wund ſich, mich ritze die Roſe blos, Er ſcheid' und trenne was eins iſt, ich paare die ganze Welt; Und was ich thue, verdank' ich dem Meiſter im Oſt allein: Daß ich dir huldige, Hafis, erfahre die ganze Welt!

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Zitationshilfe: Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/119>, abgerufen am 16.04.2024.