Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.

Bild:
<< vorherige Seite
II.
Sonette dichtete mit edlem Feuer
Ein Mann, der willig trug der Liebe Kette,
Er sang sie der vergötterten Laurette,
Im Leben ihm und nach dem Leben theuer.
Und also sang auch manches Abenteuer,
In schmelzend musikalischem Sonette,
Ein Held, der einst durch wildes Wogenbette
Mit seinem Liede schwamm, als seinem Steuer.
Der Deutsche hat sich beygesellt, ein Dritter,
Dem Florentiner und dem Portugiesen,
Und sang geharnischte für kühne Ritter.
Auf diese folg' ich, die sich groß erwiesen,
Nur wie ein Aehrenleser folgt dem Schnitter,
Denn nicht als Vierter wag' ich mich zu diesen.

II.
Sonette dichtete mit edlem Feuer
Ein Mann, der willig trug der Liebe Kette,
Er ſang ſie der vergoͤtterten Laurette,
Im Leben ihm und nach dem Leben theuer.
Und alſo ſang auch manches Abenteuer,
In ſchmelzend muſikaliſchem Sonette,
Ein Held, der einſt durch wildes Wogenbette
Mit ſeinem Liede ſchwamm, als ſeinem Steuer.
Der Deutſche hat ſich beygeſellt, ein Dritter,
Dem Florentiner und dem Portugieſen,
Und ſang geharniſchte fuͤr kuͤhne Ritter.
Auf dieſe folg' ich, die ſich groß erwieſen,
Nur wie ein Aehrenleſer folgt dem Schnitter,
Denn nicht als Vierter wag' ich mich zu dieſen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0180" n="170"/>
          </div>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq">II.</hi><lb/>
            </head>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l><hi rendition="#in">S</hi>onette dichtete mit edlem Feuer</l><lb/>
                <l>Ein Mann, der willig trug der Liebe Kette,</l><lb/>
                <l>Er &#x017F;ang &#x017F;ie der vergo&#x0364;tterten Laurette,</l><lb/>
                <l>Im Leben ihm und nach dem Leben theuer.</l><lb/>
              </lg>
              <lg n="2">
                <l>Und al&#x017F;o &#x017F;ang auch manches Abenteuer,</l><lb/>
                <l>In &#x017F;chmelzend mu&#x017F;ikali&#x017F;chem Sonette,</l><lb/>
                <l>Ein Held, der ein&#x017F;t durch wildes Wogenbette</l><lb/>
                <l>Mit &#x017F;einem Liede &#x017F;chwamm, als &#x017F;einem Steuer.</l><lb/>
              </lg>
              <lg n="3">
                <l>Der Deut&#x017F;che hat &#x017F;ich beyge&#x017F;ellt, ein Dritter,</l><lb/>
                <l>Dem Florentiner und dem Portugie&#x017F;en,</l><lb/>
                <l>Und &#x017F;ang geharni&#x017F;chte fu&#x0364;r ku&#x0364;hne Ritter.</l><lb/>
              </lg>
              <lg n="4">
                <l>Auf die&#x017F;e folg' ich, die &#x017F;ich groß erwie&#x017F;en,</l><lb/>
                <l>Nur wie ein Aehrenle&#x017F;er folgt dem Schnitter,</l><lb/>
                <l>Denn nicht als Vierter wag' ich mich zu die&#x017F;en.</l><lb/>
              </lg>
            </lg>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[170/0180] II. Sonette dichtete mit edlem Feuer Ein Mann, der willig trug der Liebe Kette, Er ſang ſie der vergoͤtterten Laurette, Im Leben ihm und nach dem Leben theuer. Und alſo ſang auch manches Abenteuer, In ſchmelzend muſikaliſchem Sonette, Ein Held, der einſt durch wildes Wogenbette Mit ſeinem Liede ſchwamm, als ſeinem Steuer. Der Deutſche hat ſich beygeſellt, ein Dritter, Dem Florentiner und dem Portugieſen, Und ſang geharniſchte fuͤr kuͤhne Ritter. Auf dieſe folg' ich, die ſich groß erwieſen, Nur wie ein Aehrenleſer folgt dem Schnitter, Denn nicht als Vierter wag' ich mich zu dieſen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/180
Zitationshilfe: Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/180>, abgerufen am 28.03.2024.