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Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.

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XIV.
Des Glückes Gunst wird nur durch dich vergeben,
Schön ist die Rose nur, von dir gebrochen,
Und ein Gedicht nur schön, von dir gesprochen:
Todt ist die Welt, du bist allein am Leben.
In diesen Lauben, die sich hold verweben,
Wird ohne dich mir jeder Tag zu Wochen,
Und dieser Wein, den warme Sonnen kochen,
Kann nur aus deiner Hand ein Herz beleben.
Von dir geschieden, trenn' ich mich vom Glücke,
Das Schönste dient mir nur, mich zu zerstreuen,
Das Größte füllt mir kaum des Innern Lücke.
Doch drückst du mich an deine Brust, den Treuen,
Dann kehrt die Welt in meine Brust zurücke,
Und am Geringsten kann ich mich erfreuen.

XIV.
Des Gluͤckes Gunſt wird nur durch dich vergeben,
Schoͤn iſt die Roſe nur, von dir gebrochen,
Und ein Gedicht nur ſchoͤn, von dir geſprochen:
Todt iſt die Welt, du biſt allein am Leben.
In dieſen Lauben, die ſich hold verweben,
Wird ohne dich mir jeder Tag zu Wochen,
Und dieſer Wein, den warme Sonnen kochen,
Kann nur aus deiner Hand ein Herz beleben.
Von dir geſchieden, trenn' ich mich vom Gluͤcke,
Das Schoͤnſte dient mir nur, mich zu zerſtreuen,
Das Groͤßte fuͤllt mir kaum des Innern Luͤcke.
Doch druͤckſt du mich an deine Bruſt, den Treuen,
Dann kehrt die Welt in meine Bruſt zuruͤcke,
Und am Geringſten kann ich mich erfreuen.

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[182/0192] XIV. Des Gluͤckes Gunſt wird nur durch dich vergeben, Schoͤn iſt die Roſe nur, von dir gebrochen, Und ein Gedicht nur ſchoͤn, von dir geſprochen: Todt iſt die Welt, du biſt allein am Leben. In dieſen Lauben, die ſich hold verweben, Wird ohne dich mir jeder Tag zu Wochen, Und dieſer Wein, den warme Sonnen kochen, Kann nur aus deiner Hand ein Herz beleben. Von dir geſchieden, trenn' ich mich vom Gluͤcke, Das Schoͤnſte dient mir nur, mich zu zerſtreuen, Das Groͤßte fuͤllt mir kaum des Innern Luͤcke. Doch druͤckſt du mich an deine Bruſt, den Treuen, Dann kehrt die Welt in meine Bruſt zuruͤcke, Und am Geringſten kann ich mich erfreuen.

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Zitationshilfe: Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/192>, abgerufen am 25.04.2024.