Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.

Bild:
<< vorherige Seite
I.
Die Fischer auf Capri.
Hast du Capri gesehn und des felsenumgürteten Eilands
Schroffes Gestad als Pilger besucht, dann weißt du, wie
selten

Dorten ein Landungsplatz für nahende Schiffe zu spähn ist:
Nur zwey Stellen erscheinen bequem. Manch mächtiges
Fahrzeug

Mag der geräumige Haven empfahn, der gegen Neapels
Lieblichen Golf hindeutet und gegen Salerns Meerbusen.
Aber die andere Stelle (sie nennen den kleineren Strand
sie)

Kehrt sich gegen das ödere Meer, in die wogende Wild¬
niß,

Wo kein Ufer du siehst, als das, auf welchem du selbst
stehst.

Nur ein geringeres Boot mag hier anlanden, es liegen
Felsige Trümmer umher, und es braust die beständige
Brandung.

Auf dem erhöhteren Felsen erscheint ein zerfallendes Vor¬
werk,

I.
Die Fiſcher auf Capri.
Haſt du Capri geſehn und des felſenumguͤrteten Eilands
Schroffes Geſtad als Pilger beſucht, dann weißt du, wie
ſelten

Dorten ein Landungsplatz fuͤr nahende Schiffe zu ſpaͤhn iſt:
Nur zwey Stellen erſcheinen bequem. Manch maͤchtiges
Fahrzeug

Mag der geraͤumige Haven empfahn, der gegen Neapels
Lieblichen Golf hindeutet und gegen Salerns Meerbuſen.
Aber die andere Stelle (ſie nennen den kleineren Strand
ſie)

Kehrt ſich gegen das oͤdere Meer, in die wogende Wild¬
niß,

Wo kein Ufer du ſiehſt, als das, auf welchem du ſelbſt
ſtehſt.

Nur ein geringeres Boot mag hier anlanden, es liegen
Felſige Truͤmmer umher, und es braust die beſtaͤndige
Brandung.

Auf dem erhoͤhteren Felſen erſcheint ein zerfallendes Vor¬
werk,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0289" n="[279]"/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq">I.</hi><lb/> <hi rendition="#g">Die Fi&#x017F;cher auf Capri.</hi><lb/>
            </head>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l><hi rendition="#in">H</hi>a&#x017F;t du Capri ge&#x017F;ehn und des fel&#x017F;enumgu&#x0364;rteten Eilands</l><lb/>
                <l>Schroffes Ge&#x017F;tad als Pilger be&#x017F;ucht, dann weißt du, wie<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;elten</hi></l><lb/>
                <l>Dorten ein Landungsplatz fu&#x0364;r nahende Schiffe zu &#x017F;pa&#x0364;hn i&#x017F;t:</l><lb/>
                <l>Nur zwey Stellen er&#x017F;cheinen bequem. Manch ma&#x0364;chtiges<lb/><hi rendition="#et">Fahrzeug</hi></l><lb/>
                <l>Mag der gera&#x0364;umige Haven empfahn, der gegen Neapels</l><lb/>
                <l>Lieblichen Golf hindeutet und gegen Salerns Meerbu&#x017F;en.</l><lb/>
                <l>Aber die andere Stelle (&#x017F;ie nennen den kleineren Strand<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;ie)</hi></l><lb/>
                <l>Kehrt &#x017F;ich gegen das o&#x0364;dere Meer, in die wogende Wild¬<lb/><hi rendition="#et">niß,</hi></l><lb/>
                <l>Wo kein Ufer du &#x017F;ieh&#x017F;t, als das, auf welchem du &#x017F;elb&#x017F;t<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;teh&#x017F;t.</hi></l><lb/>
                <l>Nur ein geringeres Boot mag hier anlanden, es liegen</l><lb/>
                <l>Fel&#x017F;ige Tru&#x0364;mmer umher, und es braust die be&#x017F;ta&#x0364;ndige<lb/><hi rendition="#et">Brandung.</hi></l><lb/>
                <l>Auf dem erho&#x0364;hteren Fel&#x017F;en er&#x017F;cheint ein zerfallendes Vor¬<lb/><hi rendition="#et">werk,</hi></l><lb/>
              </lg>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[279]/0289] I. Die Fiſcher auf Capri. Haſt du Capri geſehn und des felſenumguͤrteten Eilands Schroffes Geſtad als Pilger beſucht, dann weißt du, wie ſelten Dorten ein Landungsplatz fuͤr nahende Schiffe zu ſpaͤhn iſt: Nur zwey Stellen erſcheinen bequem. Manch maͤchtiges Fahrzeug Mag der geraͤumige Haven empfahn, der gegen Neapels Lieblichen Golf hindeutet und gegen Salerns Meerbuſen. Aber die andere Stelle (ſie nennen den kleineren Strand ſie) Kehrt ſich gegen das oͤdere Meer, in die wogende Wild¬ niß, Wo kein Ufer du ſiehſt, als das, auf welchem du ſelbſt ſtehſt. Nur ein geringeres Boot mag hier anlanden, es liegen Felſige Truͤmmer umher, und es braust die beſtaͤndige Brandung. Auf dem erhoͤhteren Felſen erſcheint ein zerfallendes Vor¬ werk,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/289
Zitationshilfe: Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. [279]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/289>, abgerufen am 25.04.2024.