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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861.

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II. Aufzug.

Platz in Allahbad. Der königliche Pallast.

Herbed (tritt ein.)
So bin ich denn hier in den Mauern der Kö-
nigsstadt. Ein armer Wanderer stehe ich vor den
Pforten meines Pallastes, unerkannt noch, ein
Fremdling; allein bald werde ich erkannt sein und
die Weisheit wird auf dem Thron erhoben werden.
Vergebens waren die schändlichen Bestrebungen
meiner Feinde. Der Ring schützt mich und wie
der Schimmer von dessen leuchtendem Steine mir
entgegenglänzt, so werde ich auch in königlichem
Schmucke herniederstrahlen und alle Völker werden
vor mir im Staube liegen. Und nun will ich an
die Pforte des Pallastes pochen, der mich bald als
seinen Herrn aufnehmen soll.
(Er pocht an die Pforte.)
(Von zwei Kriegern begleitet tritt Mebon heraus.)
Mebon.
Wer klopft an des Königs Haus?
Herbed.
Der König ist es selbst.
II. Aufzug.

Platz in Allahbad. Der königliche Pallaſt.

Herbed (tritt ein.)
So bin ich denn hier in den Mauern der Kö-
nigsſtadt. Ein armer Wanderer ſtehe ich vor den
Pforten meines Pallaſtes, unerkannt noch, ein
Fremdling; allein bald werde ich erkannt ſein und
die Weisheit wird auf dem Thron erhoben werden.
Vergebens waren die ſchändlichen Beſtrebungen
meiner Feinde. Der Ring ſchützt mich und wie
der Schimmer von deſſen leuchtendem Steine mir
entgegenglänzt, ſo werde ich auch in königlichem
Schmucke herniederſtrahlen und alle Völker werden
vor mir im Staube liegen. Und nun will ich an
die Pforte des Pallaſtes pochen, der mich bald als
ſeinen Herrn aufnehmen ſoll.
(Er pocht an die Pforte.)
(Von zwei Kriegern begleitet tritt Mebon heraus.)
Mebon.
Wer klopft an des Königs Haus?
Herbed.
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[0264] II. Aufzug. Platz in Allahbad. Der königliche Pallaſt. Herbed (tritt ein.) So bin ich denn hier in den Mauern der Kö- nigsſtadt. Ein armer Wanderer ſtehe ich vor den Pforten meines Pallaſtes, unerkannt noch, ein Fremdling; allein bald werde ich erkannt ſein und die Weisheit wird auf dem Thron erhoben werden. Vergebens waren die ſchändlichen Beſtrebungen meiner Feinde. Der Ring ſchützt mich und wie der Schimmer von deſſen leuchtendem Steine mir entgegenglänzt, ſo werde ich auch in königlichem Schmucke herniederſtrahlen und alle Völker werden vor mir im Staube liegen. Und nun will ich an die Pforte des Pallaſtes pochen, der mich bald als ſeinen Herrn aufnehmen ſoll. (Er pocht an die Pforte.) (Von zwei Kriegern begleitet tritt Mebon heraus.) Mebon. Wer klopft an des Königs Haus? Herbed. Der König iſt es ſelbſt.

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein02_1861/264>, abgerufen am 24.04.2024.