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Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.

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über ein und andere Gewächse, Thiere etc.
[Spaltenumbruch] worden. Andere wollen, er habe ihn
wegen seiner Kraft und Tugend, die
man ihm beygelegt, bekommen, indem
er ungemein gut seyn soll und verhin-
dern, daß man keine Narben und Gru-
ben nicht bekomme. Jhm sey nun wie
ihm sey, es ist ein sehr rarer Stein, wel-
cher gar hoch gehalten wird. Sonst
habe ich auch noch viel andere Steine,
von allerhand Gestalt und Farben, z. E.
den Schneckenstein, Lapis Conchites, den
Sternstein, Astroites, den Muschelstein,
Ostracites, das Creutz aus dem Wallfisch-
kopfe, Lapis Crucis ex cranio Balaenae, das
Ammonshorn, Cornu Ammonis, den
Regenbogenstein, Lapis Iris, deren Wor-
mius
und andere Scribenten gedencken,
ich aber weiter nichts davon vermelden
mag, indem sie wenig gebrauchet wer-
den.

[Ende Spaltensatz]
Vom Gummi von Senega.

Jn meinem Buche pag. 369. habe ich
angemercket, wie daß uns die weissen
und schwartzen Leute aus dem Gebirge
dieses Gummi zuführeten, und weiter
habe ich nichts davon gedacht. Nach-
dem ich aber die Reisebeschreibung des
Herrn le Maire gelesen, so erachte nicht
undienlich hieher zu setzen, was er von
dieser Waare pag. 67. vermeldet hat.

Das Arabische Gummi bekommen
wir von den Mohren. Sie sammlen
es in den Wüsteneyen des innern Ly-
biens: Es wächset an den Bäumen, die
es geben, als wie das Kirsch- und Pflau-
menbaumhartz in Franckreich. Sie
kommen und bringen es zu Kauff, vier
oder sechs Wochen zuvor, ehe dann sich
der Fluß Niger zu ergiessen pfleget.

Dafür tauschen sie blaues Tuch und
Leinwand, auch ein wenig Eisen; und
kommen fünff bis sechs hundert Meilen
Land einwarts, bringen einer ein halb
Quintel solch Gummi, der andere mehr
oder weniger. Sie kommen fadennackt
[Spaltenumbruch] auf ihren Cameelen und Ochsen, auf
denen sie auch öfters ihre andern Waa-
ren herbey zu bringen pflegen. Die
ansehnlichsten unter ihnen haben eine
Art von Mänteln mit Fellen gefüttert,
bald wie die langen Röcke unserer Can-
toren. Die andern haben weiter nichts,
als ein Stücke beschmutztes Fell, damit
sie ihre Blöse bedecken. Sie erhalten
sich blos von Milch und diesem Gum-
mi, welches sie darinne zergehen lassen.

Wir sind gewohnet, ihnen zum Theil
Unterhalt zu geben, wann sie zu han-
deln kommen, und kauffen ihnen ihre
Ochsen ab, sie damit zu erhalten; iedoch
stechen sie dieselben selbst, dann sonsten
würden sie sie durchaus nicht essen, und
es sind gewisse Leute unter ihnen hierzu
bestellt. Ob sie nun gleich sehr viel Vieh
haben, dennoch essen sie es selten, sie mü-
sten denn sehen, daß es von Kranckheit
oder Alters halber fallen wolte.

Man hat unbeschreibliche Mühe mit
ihnen zu handeln, dann entweder man
wird von ihnen betrogen oder doch be-
schimpfet. Weil iedennoch der Han-
del am Gestade des Flusses geschiehet, so
können sie leichtlich nicht betriegen,
dann wann man die Waare von ihnen
bekommen, wird dieselbige alsobald in
die Fahrzeuge gebracht. Der Handel
geschicht im Mäy und im Junius, dreys-
sig Meilen unterhalb der Wohnung.

Wann der Handel geschehen, so wer-
den sie euch tausend unnütze Worte zu-
schreyen: und wann sie einen Frantzo-
sen, oder einen andern Weissen ertap-
pen, den schmeissen sie todt, und das we-
gen einiger Händel, die vor zwantzig
Jahren vorgegangen; Vor ein Paar
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knecht, der das Arabische verstehet, und
dem der Capitain von der Compagnie
nach Arguin gesendet hatte; für densel-
bigen begehren sie nicht mehr als funff-
tzig Sclaven zur Auslösung.

[Ende Spaltensatz]
Erklärung einiger selten gebräuchlicher Wörter,
die in meinem Catalogo zu befinden.
[Beginn Spaltensatz]

ABrus Alpini sind kleine rothe Erbsen,
welche aus America gebracht wer-
den.

Aldabac ist ein Gummi, das sich bis-
weilen unter dem rothen Hartz de la
Caline
befindet.

[Spaltenumbruch]

Alcebram ist die Schale oder Rinde
von der Esula Wurtzel.

Amurca ist, was im Frantzösischen
Oelhefen genennet wird.

Anthera sind das gelbe in den Rosen.

Arnabo ist Zittwer.

Apara
L l l 2

über ein und andere Gewaͤchſe, Thiere ꝛc.
[Spaltenumbruch] worden. Andere wollen, er habe ihn
wegen ſeiner Kraft und Tugend, die
man ihm beygelegt, bekommen, indem
er ungemein gut ſeyn ſoll und verhin-
dern, daß man keine Narben und Gru-
ben nicht bekomme. Jhm ſey nun wie
ihm ſey, es iſt ein ſehr rarer Stein, wel-
cher gar hoch gehalten wird. Sonſt
habe ich auch noch viel andere Steine,
von allerhand Geſtalt und Farben, z. E.
den Schneckenſtein, Lapis Conchites, den
Sternſtein, Aſtroites, den Muſchelſtein,
Oſtracites, das Cꝛeutz aus dem Wallfiſch-
kopfe, Lapis Crucis ex cranio Balænæ, das
Ammonshorn, Cornu Ammonis, den
Regenbogenſtein, Lapis Iris, deren Wor-
mius
und andere Scribenten gedencken,
ich aber weiter nichts davon vermelden
mag, indem ſie wenig gebrauchet wer-
den.

[Ende Spaltensatz]
Vom Gummi von Senega.

Jn meinem Buche pag. 369. habe ich
angemercket, wie daß uns die weiſſen
und ſchwartzen Leute aus dem Gebirge
dieſes Gummi zufuͤhreten, und weiter
habe ich nichts davon gedacht. Nach-
dem ich aber die Reiſebeſchreibung des
Herrn le Maire geleſen, ſo erachte nicht
undienlich hieher zu ſetzen, was er von
dieſer Waare pag. 67. vermeldet hat.

Das Arabiſche Gummi bekommen
wir von den Mohren. Sie ſammlen
es in den Wuͤſteneyen des innern Ly-
biens: Es waͤchſet an den Baͤumen, die
es geben, als wie das Kirſch- und Pflau-
menbaumhartz in Franckreich. Sie
kommen und bringen es zu Kauff, vier
oder ſechs Wochen zuvor, ehe dann ſich
der Fluß Niger zu ergieſſen pfleget.

Dafuͤr tauſchen ſie blaues Tuch und
Leinwand, auch ein wenig Eiſen; und
kommen fuͤnff bis ſechs hundert Meilen
Land einwarts, bringen einer ein halb
Quintel ſolch Gummi, der andere mehr
oder weniger. Sie kommen fadennackt
[Spaltenumbruch] auf ihren Cameelen und Ochſen, auf
denen ſie auch oͤfters ihre andern Waa-
ren herbey zu bringen pflegen. Die
anſehnlichſten unter ihnen haben eine
Art von Maͤnteln mit Fellen gefuͤttert,
bald wie die langen Roͤcke unſerer Can-
toren. Die andern haben weiter nichts,
als ein Stuͤcke beſchmutztes Fell, damit
ſie ihre Bloͤſe bedecken. Sie erhalten
ſich blos von Milch und dieſem Gum-
mi, welches ſie darinne zergehen laſſen.

Wir ſind gewohnet, ihnen zum Theil
Unterhalt zu geben, wann ſie zu han-
deln kommen, und kauffen ihnen ihre
Ochſen ab, ſie damit zu erhalten; iedoch
ſtechen ſie dieſelben ſelbſt, dann ſonſten
wuͤrden ſie ſie durchaus nicht eſſen, und
es ſind gewiſſe Leute unter ihnen hierzu
beſtellt. Ob ſie nun gleich ſehr viel Vieh
haben, dennoch eſſen ſie es ſelten, ſie muͤ-
ſten denn ſehen, daß es von Kranckheit
oder Alters halber fallen wolte.

Man hat unbeſchreibliche Muͤhe mit
ihnen zu handeln, dann entweder man
wird von ihnen betrogen oder doch be-
ſchimpfet. Weil iedennoch der Han-
del am Geſtade des Fluſſes geſchiehet, ſo
koͤnnen ſie leichtlich nicht betriegen,
dann wann man die Waare von ihnen
bekommen, wird dieſelbige alſobald in
die Fahrzeuge gebracht. Der Handel
geſchicht im Maͤy und im Junius, dreyſ-
ſig Meilen unterhalb der Wohnung.

Wann der Handel geſchehen, ſo wer-
den ſie euch tauſend unnuͤtze Worte zu-
ſchreyen: und wann ſie einen Frantzo-
ſen, oder einen andern Weiſſen ertap-
pen, den ſchmeiſſen ſie todt, und das we-
gen einiger Haͤndel, die vor zwantzig
Jahren vorgegangen; Vor ein Paar
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knecht, der das Arabiſche verſtehet, und
dem der Capitain von der Compagnie
nach Arguin geſendet hatte; fuͤr denſel-
bigen begehren ſie nicht mehr als funff-
tzig Sclaven zur Ausloͤſung.

[Ende Spaltensatz]
Erklaͤrung einiger ſelten gebraͤuchlicher Woͤrter,
die in meinem Catalogo zu befinden.
[Beginn Spaltensatz]

ABrus Alpini ſind kleine rothe Erbſen,
welche aus America gebracht wer-
den.

Aldabac iſt ein Gummi, das ſich bis-
weilen unter dem rothen Hartz de la
Caline
befindet.

[Spaltenumbruch]

Alcebram iſt die Schale oder Rinde
von der Eſula Wurtzel.

Amurca iſt, was im Frantzoͤſiſchen
Oelhefen genennet wird.

Anthera ſind das gelbe in den Roſen.

Arnabo iſt Zittwer.

Apara
L l l 2
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Zitationshilfe: Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pomet_materialist_1717/603>, abgerufen am 19.04.2024.