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Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.

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Der Spezereyen und Materialien
[Spaltenumbruch] gar schönen rothen Pulver gemacht.
Andere brauchen nur gemeine Eisen-
späne an statt der Stahlfeilspäne.

Dieser eröffnende Eisensaffran
wird insgemein Crocus Martis aperitivus
genennet, und ist ein recht herrliches
Mittel wider die Wassersucht, und den
[Spaltenumbruch] Jungfern von der weissen Farbe zu helf-
fen gar dienlich.

Die dosis ist von zehn zu viertzig
Gran, in ein oder anderer Lattwerge,
Zucker oder Täfflein, oder wie der Herr
Lemery haben will, mit einem oder
dem andern purgante.

[Ende Spaltensatz]
Das neunzehende Capitel.
Vom anhaltenden Eisen-Saffran.
[Spaltenumbruch]

CRocus Martis adstringens ist eine von
oberwehnten Stahl- oder Eisenbe-
reitungen, und wird von Stahl berei-
tet, der vorher mehr als einmahl mit
Eßig abgewaschen, und in einen
Schmeltztiegel geworffen worden ist,
darinne er innerhalb fünff oder sechs
Stunden, vermittelst der heftigsten cal-
cination
in ein rothes Pulver verwan-
delt wird, welches iedennoch bey wei-
tem nicht so schöne ist, als wie das vo-
rige.

[Spaltenumbruch]

Dieser Saffran wird zu Verstellung
des Blutens gebrauchet, es entgehe ei-
nem nun gleich von unten oder von
oben. Er wird in gleichem Gewichte,
als wie der vorhergehende gebraucht,
und in diesem oder jenem zur Kranck-
heit dienlichem liquore genommen.

Die Alten haben diesen beyden prae-
parationibus,
wie auch andern mehr, we-
gen ihrer röthlichten Farbe, den Na-
men Saffran gegeben.

[Ende Spaltensatz]
Das zwantzigste Capitel.
Vom Stahlsaltz oder Stahl-Vitriol.
[Spaltenumbruch]

ES giebt zweyerley Saltz vom Ei-
sen
oder Mars; das beste aber ist,
welches von Vitriol und Weinspiritus,
zusammen in eine eiserne Pfanne ge-
schüttet, bereitet wird: wenn es dann
ein drey oder vier Wochen gestanden,
findet sich am Boden ein graulichtes
Saltz, welches man trucken werden
läßt, und zum Gebrauche aufbehält.
Das andere Saltz vom Mars wird ge-
machet, wenn man Stahlfeile in distil-
[Spaltenumbruch] lirten Eßig schüttet, und eben also da-
mit verfähret, als ob man Bleysaltz be-
reiten wolte, gleichwie aus folgenden
kan ersehen werden. Das erstere ist ein
trefflich Mittel wider allerley Ver-
stopfungen, und wird von vier bis auf
zwölf Gran, auf einmahl, in einem zur
Kranckheit dienlichen Safte oder Was-
ser gegeben. Was die Wahl betrifft,
da soll das weisseste und trockenste vor
das beste gehalten werden.

[Ende Spaltensatz]
Das ein und zwantzigste Capitel.
Oleum Martis.
[Spaltenumbruch]

DAs im Keller geflossene Saltz vom
Stahl wird Stahlöl genennet; ist
aber eigentlich nicht recht. Etliche ge-
[Spaltenumbruch] brauchen es eben als wie das Saltz, nur
daß sie solchs in grösserer Menge ge-
ben.

[Ende Spaltensatz]
Das zwey und zwantzigste Capitel.
Von den Stahl-Crystallen.
[Spaltenumbruch]

AUs dem Stahle werden auch Cry-
stallen bereitet, wenn man nämlich
Stahlfeil ins Wasser thut, und recht
guten Vitriolspiritus dazu schüttet.
Hernach werden im Keller die grünlich-
ten Crystallen daraus gezogen, die man,
wenn sie trucken worden, gleich also, als
wie das Saltz und Oel gebrauchen kan:
[Spaltenumbruch] doch müssen sie in viel geringerer dosi ge-
geben werden, weil sie gar zu scharff
sind. Etliche geben vor, daß man aus
diesen Crystallen vermittelst einer Re-
torte einen Vitriolspiritus ziehen kön-
ne: allein, weil er ziemlich schwach ist,
dannenhero wolte ich keinem rathen,
sich damit zu verwirren.

[Ende Spaltensatz]
Das

Der Spezereyen und Materialien
[Spaltenumbruch] gar ſchoͤnen rothen Pulver gemacht.
Andere brauchen nur gemeine Eiſen-
ſpaͤne an ſtatt der Stahlfeilſpaͤne.

Dieſer eroͤffnende Eiſenſaffran
wird insgemein Crocus Martis aperitivus
genennet, und iſt ein recht herrliches
Mittel wider die Waſſerſucht, und den
[Spaltenumbruch] Jungfern von der weiſſen Farbe zu helf-
fen gar dienlich.

Die doſis iſt von zehn zu viertzig
Gran, in ein oder anderer Lattwerge,
Zucker oder Taͤfflein, oder wie der Herr
Lemery haben will, mit einem oder
dem andern purgante.

[Ende Spaltensatz]
Das neunzehende Capitel.
Vom anhaltenden Eiſen-Saffran.
[Spaltenumbruch]

CRocus Martis adſtringens iſt eine von
oberwehnten Stahl- oder Eiſenbe-
reitungen, und wird von Stahl berei-
tet, der vorher mehr als einmahl mit
Eßig abgewaſchen, und in einen
Schmeltztiegel geworffen worden iſt,
darinne er innerhalb fuͤnff oder ſechs
Stunden, vermittelſt der heftigſten cal-
cination
in ein rothes Pulver verwan-
delt wird, welches iedennoch bey wei-
tem nicht ſo ſchoͤne iſt, als wie das vo-
rige.

[Spaltenumbruch]

Dieſer Saffran wird zu Verſtellung
des Blutens gebrauchet, es entgehe ei-
nem nun gleich von unten oder von
oben. Er wird in gleichem Gewichte,
als wie der vorhergehende gebraucht,
und in dieſem oder jenem zur Kranck-
heit dienlichem liquore genommen.

Die Alten haben dieſen beyden præ-
parationibus,
wie auch andern mehr, we-
gen ihrer roͤthlichten Farbe, den Na-
men Saffran gegeben.

[Ende Spaltensatz]
Das zwantzigſte Capitel.
Vom Stahlſaltz oder Stahl-Vitriol.
[Spaltenumbruch]

ES giebt zweyerley Saltz vom Ei-
ſen
oder Mars; das beſte aber iſt,
welches von Vitriol und Weinſpiritus,
zuſammen in eine eiſerne Pfanne ge-
ſchuͤttet, bereitet wird: wenn es dann
ein drey oder vier Wochen geſtanden,
findet ſich am Boden ein graulichtes
Saltz, welches man trucken werden
laͤßt, und zum Gebrauche aufbehaͤlt.
Das andere Saltz vom Mars wird ge-
machet, wenn man Stahlfeile in diſtil-
[Spaltenumbruch] lirten Eßig ſchuͤttet, und eben alſo da-
mit verfaͤhret, als ob man Bleyſaltz be-
reiten wolte, gleichwie aus folgenden
kan erſehen werden. Das erſtere iſt ein
trefflich Mittel wider allerley Ver-
ſtopfungen, und wird von vier bis auf
zwoͤlf Gran, auf einmahl, in einem zur
Kranckheit dienlichen Safte oder Waſ-
ſer gegeben. Was die Wahl betrifft,
da ſoll das weiſſeſte und trockenſte vor
das beſte gehalten werden.

[Ende Spaltensatz]
Das ein und zwantzigſte Capitel.
Oleum Martis.
[Spaltenumbruch]

DAs im Keller gefloſſene Saltz vom
Stahl wird Stahloͤl genennet; iſt
aber eigentlich nicht recht. Etliche ge-
[Spaltenumbruch] brauchen es eben als wie das Saltz, nur
daß ſie ſolchs in groͤſſerer Menge ge-
ben.

[Ende Spaltensatz]
Das zwey und zwantzigſte Capitel.
Von den Stahl-Cryſtallen.
[Spaltenumbruch]

AUs dem Stahle werden auch Cry-
ſtallen bereitet, wenn man naͤmlich
Stahlfeil ins Waſſer thut, und recht
guten Vitriolſpiritus dazu ſchuͤttet.
Hernach werden im Keller die gruͤnlich-
ten Cryſtallen daraus gezogen, die man,
wenn ſie trucken worden, gleich alſo, als
wie das Saltz und Oel gebrauchen kan:
[Spaltenumbruch] doch muͤſſen ſie in viel geringerer doſi ge-
geben werden, weil ſie gar zu ſcharff
ſind. Etliche geben vor, daß man aus
dieſen Cryſtallen vermittelſt einer Re-
torte einen Vitriolſpiritus ziehen koͤn-
ne: allein, weil er ziemlich ſchwach iſt,
dannenhero wolte ich keinem rathen,
ſich damit zu verwirren.

[Ende Spaltensatz]
Das
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[0478] Der Spezereyen und Materialien gar ſchoͤnen rothen Pulver gemacht. Andere brauchen nur gemeine Eiſen- ſpaͤne an ſtatt der Stahlfeilſpaͤne. Dieſer eroͤffnende Eiſenſaffran wird insgemein Crocus Martis aperitivus genennet, und iſt ein recht herrliches Mittel wider die Waſſerſucht, und den Jungfern von der weiſſen Farbe zu helf- fen gar dienlich. Die doſis iſt von zehn zu viertzig Gran, in ein oder anderer Lattwerge, Zucker oder Taͤfflein, oder wie der Herr Lemery haben will, mit einem oder dem andern purgante. Das neunzehende Capitel. Vom anhaltenden Eiſen-Saffran. CRocus Martis adſtringens iſt eine von oberwehnten Stahl- oder Eiſenbe- reitungen, und wird von Stahl berei- tet, der vorher mehr als einmahl mit Eßig abgewaſchen, und in einen Schmeltztiegel geworffen worden iſt, darinne er innerhalb fuͤnff oder ſechs Stunden, vermittelſt der heftigſten cal- cination in ein rothes Pulver verwan- delt wird, welches iedennoch bey wei- tem nicht ſo ſchoͤne iſt, als wie das vo- rige. Dieſer Saffran wird zu Verſtellung des Blutens gebrauchet, es entgehe ei- nem nun gleich von unten oder von oben. Er wird in gleichem Gewichte, als wie der vorhergehende gebraucht, und in dieſem oder jenem zur Kranck- heit dienlichem liquore genommen. Die Alten haben dieſen beyden præ- parationibus, wie auch andern mehr, we- gen ihrer roͤthlichten Farbe, den Na- men Saffran gegeben. Das zwantzigſte Capitel. Vom Stahlſaltz oder Stahl-Vitriol. ES giebt zweyerley Saltz vom Ei- ſen oder Mars; das beſte aber iſt, welches von Vitriol und Weinſpiritus, zuſammen in eine eiſerne Pfanne ge- ſchuͤttet, bereitet wird: wenn es dann ein drey oder vier Wochen geſtanden, findet ſich am Boden ein graulichtes Saltz, welches man trucken werden laͤßt, und zum Gebrauche aufbehaͤlt. Das andere Saltz vom Mars wird ge- machet, wenn man Stahlfeile in diſtil- lirten Eßig ſchuͤttet, und eben alſo da- mit verfaͤhret, als ob man Bleyſaltz be- reiten wolte, gleichwie aus folgenden kan erſehen werden. Das erſtere iſt ein trefflich Mittel wider allerley Ver- ſtopfungen, und wird von vier bis auf zwoͤlf Gran, auf einmahl, in einem zur Kranckheit dienlichen Safte oder Waſ- ſer gegeben. Was die Wahl betrifft, da ſoll das weiſſeſte und trockenſte vor das beſte gehalten werden. Das ein und zwantzigſte Capitel. Oleum Martis. DAs im Keller gefloſſene Saltz vom Stahl wird Stahloͤl genennet; iſt aber eigentlich nicht recht. Etliche ge- brauchen es eben als wie das Saltz, nur daß ſie ſolchs in groͤſſerer Menge ge- ben. Das zwey und zwantzigſte Capitel. Von den Stahl-Cryſtallen. AUs dem Stahle werden auch Cry- ſtallen bereitet, wenn man naͤmlich Stahlfeil ins Waſſer thut, und recht guten Vitriolſpiritus dazu ſchuͤttet. Hernach werden im Keller die gruͤnlich- ten Cryſtallen daraus gezogen, die man, wenn ſie trucken worden, gleich alſo, als wie das Saltz und Oel gebrauchen kan: doch muͤſſen ſie in viel geringerer doſi ge- geben werden, weil ſie gar zu ſcharff ſind. Etliche geben vor, daß man aus dieſen Cryſtallen vermittelſt einer Re- torte einen Vitriolſpiritus ziehen koͤn- ne: allein, weil er ziemlich ſchwach iſt, dannenhero wolte ich keinem rathen, ſich damit zu verwirren. Das

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Zitationshilfe: Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pomet_materialist_1717/478>, abgerufen am 19.04.2024.