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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786.

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VI. Neuere Z. Ferd. I--III. 1558-1648.

VI.

Doch weder die durch diese Pfälzische Religions-
veränderung veranlaßte Beschwerden, noch die Jü-
lichische, noch eine der andern bisher angeführten
einzelnen Streitsachen, sondern ein ganz besonderer
Vorfall, da es über Beschwerden wegen Ueber-
tretung der Böhmischen Religionsversicherungen
zu Prag zu Thätlichkeiten kam, machte den An-
fang des unseligen Krieges, den schon der Name
des dreyßigjährigen als einzig in seiner Art in un-
serer Geschichte auszeichnet.



VI.
Fortgang des dreyßigjährigen Krieges unter Fer-
dinand dem II. bis zum Prager Frieden 1619-
1635.


I. Schlacht bey Prag. Deren Folge, Achtserklärung des
Churfürsten von der Pfalz. -- II. Uebertragung der Pfäl-
zischen Chur an das Haus Baiern. -- Damit auf ewig
gehemmte bisherige Religionsgleichheit der Churfürsten. --
III. Andere Fortschritte gegen Badendurlach und Hessencas-
sel. -- Von Tilly unterstützte catholische Gegenreforma-
tion. -- IV. Kaiserliches Restitutionsedict gegen die Pro-
testanten. -- V. Verunglückte Unternehmung des Königs
in Dänemark. -- Friede zu Lübeck. -- VI. Einzige noch
übrige protestantische Macht in Schweden, -- VII. die Gu-
stav Adolf über alle Erwartung geltend macht, -- VIII. auch
sein Tod im Siege bey Lützen nicht gleich unterbricht, --
bis nach einer Niederlage bey Nördlingen Chursachsen zu
Prag Frieden schließt. -- IX. Inhalt des Prager Frie-
dens. -- X. Dessen erster Erfolg.



I.

Sobald mit der Schlacht auf dem weissen Berge
vor Prag (1620 Oct. 29., Nov. 8.) das
Glück der Waffen sich zum Vortheile Ferdinands
des
II. anließ, wurde gleich der Entwurf gemacht,

den
VI. Neuere Z. Ferd. I—III. 1558-1648.

VI.

Doch weder die durch dieſe Pfaͤlziſche Religions-
veraͤnderung veranlaßte Beſchwerden, noch die Juͤ-
lichiſche, noch eine der andern bisher angefuͤhrten
einzelnen Streitſachen, ſondern ein ganz beſonderer
Vorfall, da es uͤber Beſchwerden wegen Ueber-
tretung der Boͤhmiſchen Religionsverſicherungen
zu Prag zu Thaͤtlichkeiten kam, machte den An-
fang des unſeligen Krieges, den ſchon der Name
des dreyßigjaͤhrigen als einzig in ſeiner Art in un-
ſerer Geſchichte auszeichnet.



VI.
Fortgang des dreyßigjaͤhrigen Krieges unter Fer-
dinand dem II. bis zum Prager Frieden 1619-
1635.


I. Schlacht bey Prag. Deren Folge, Achtserklaͤrung des
Churfuͤrſten von der Pfalz. — II. Uebertragung der Pfaͤl-
ziſchen Chur an das Haus Baiern. — Damit auf ewig
gehemmte bisherige Religionsgleichheit der Churfuͤrſten. —
III. Andere Fortſchritte gegen Badendurlach und Heſſencaſ-
ſel. — Von Tilly unterſtuͤtzte catholiſche Gegenreforma-
tion. — IV. Kaiſerliches Reſtitutionsedict gegen die Pro-
teſtanten. — V. Verungluͤckte Unternehmung des Koͤnigs
in Daͤnemark. — Friede zu Luͤbeck. — VI. Einzige noch
uͤbrige proteſtantiſche Macht in Schweden, — VII. die Gu-
ſtav Adolf uͤber alle Erwartung geltend macht, — VIII. auch
ſein Tod im Siege bey Luͤtzen nicht gleich unterbricht, —
bis nach einer Niederlage bey Noͤrdlingen Churſachſen zu
Prag Frieden ſchließt. — IX. Inhalt des Prager Frie-
dens. — X. Deſſen erſter Erfolg.



I.

Sobald mit der Schlacht auf dem weiſſen Berge
vor Prag (1620 Oct. 29., Nov. 8.) das
Gluͤck der Waffen ſich zum Vortheile Ferdinands
des
II. anließ, wurde gleich der Entwurf gemacht,

den
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[34/0076] VI. Neuere Z. Ferd. I—III. 1558-1648. Doch weder die durch dieſe Pfaͤlziſche Religions- veraͤnderung veranlaßte Beſchwerden, noch die Juͤ- lichiſche, noch eine der andern bisher angefuͤhrten einzelnen Streitſachen, ſondern ein ganz beſonderer Vorfall, da es uͤber Beſchwerden wegen Ueber- tretung der Boͤhmiſchen Religionsverſicherungen zu Prag zu Thaͤtlichkeiten kam, machte den An- fang des unſeligen Krieges, den ſchon der Name des dreyßigjaͤhrigen als einzig in ſeiner Art in un- ſerer Geſchichte auszeichnet. VI. Fortgang des dreyßigjaͤhrigen Krieges unter Fer- dinand dem II. bis zum Prager Frieden 1619- 1635. I. Schlacht bey Prag. Deren Folge, Achtserklaͤrung des Churfuͤrſten von der Pfalz. — II. Uebertragung der Pfaͤl- ziſchen Chur an das Haus Baiern. — Damit auf ewig gehemmte bisherige Religionsgleichheit der Churfuͤrſten. — III. Andere Fortſchritte gegen Badendurlach und Heſſencaſ- ſel. — Von Tilly unterſtuͤtzte catholiſche Gegenreforma- tion. — IV. Kaiſerliches Reſtitutionsedict gegen die Pro- teſtanten. — V. Verungluͤckte Unternehmung des Koͤnigs in Daͤnemark. — Friede zu Luͤbeck. — VI. Einzige noch uͤbrige proteſtantiſche Macht in Schweden, — VII. die Gu- ſtav Adolf uͤber alle Erwartung geltend macht, — VIII. auch ſein Tod im Siege bey Luͤtzen nicht gleich unterbricht, — bis nach einer Niederlage bey Noͤrdlingen Churſachſen zu Prag Frieden ſchließt. — IX. Inhalt des Prager Frie- dens. — X. Deſſen erſter Erfolg. Sobald mit der Schlacht auf dem weiſſen Berge vor Prag (1620 Oct. 29., Nov. 8.) das Gluͤck der Waffen ſich zum Vortheile Ferdinands des II. anließ, wurde gleich der Entwurf gemacht, den

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Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung02_1786/76>, abgerufen am 19.04.2024.