Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite
XIV. Heutige Verfassung.


Vierzehntes Buch.
Einige allgemeine Bemerkungen
über die
Verfassung des Teutschen Reichs,
wie sie jetzt würklich ist.


I.
Einige Bemerkungen über die drey Orte Wien,
Regensburg und Wetzlar, wo die Reichsver-
fassung noch am meisten sichtbar ist.


I. Noch immer fortwährende Einheit des Teutschen
Reichs, wie sie besonders vorzüglich noch zu Wien, Regens-
burg und Wetzlar sichtbar ist. -- II. Zu Wien werden die
Reichssachen nur sehr durch das größere Gewicht der kaiser-
lichen Erblande verdunkelt. -- III. Zur Geschäfftsbehand-
lung zwischen dem kaiserlichen Hofe und den Reichsständen
dienen übrigens theils Reichshofrathsagenten oder reichs-
ständische Gesandten zu Wien, theils kaiserliche Gesandten
im Reiche. -- IV. Am feierlichsten zeigt sich zu Wien das
Band zwischen Haupt und Gliedern in den Reichsbelehnun-
gen; -- V. VI. insonderheit über Thronlehne. -- VII.
Anstände, die sich dabey wegen der Entschuldigung, nicht
in Person zu erscheinen, ereignet; -- VIII. wie auch we-
gen Anfallsgelder und Landemien. -- IX. Zu Regensburg
fällt der Reichstag mehr in die Augen, hat aber doch an
der Zahl der reichsständischen Gesandten merklich abgenom-
men. -- X. Auch in den Berathschlagungen ist nicht mehr
so viele Thätigkeit, als ehedem. -- XI. Zu Wetzlar ist
das Cammergericht in beständiger Thätigkeit, -- doch ei-
gentlich nur in Rechtssachen; -- XII. ausser wenn Fragen
über die Verfassung des Cammergerichts selbst zur Sprache
kommen.



I.

Alles zusammengenommen, was ich von der
Verfassung des Teutschen Reichs bisher hi-

storisch
XIV. Heutige Verfaſſung.


Vierzehntes Buch.
Einige allgemeine Bemerkungen
uͤber die
Verfaſſung des Teutſchen Reichs,
wie ſie jetzt wuͤrklich iſt.


I.
Einige Bemerkungen uͤber die drey Orte Wien,
Regensburg und Wetzlar, wo die Reichsver-
faſſung noch am meiſten ſichtbar iſt.


I. Noch immer fortwaͤhrende Einheit des Teutſchen
Reichs, wie ſie beſonders vorzuͤglich noch zu Wien, Regens-
burg und Wetzlar ſichtbar iſt. — II. Zu Wien werden die
Reichsſachen nur ſehr durch das groͤßere Gewicht der kaiſer-
lichen Erblande verdunkelt. — III. Zur Geſchaͤfftsbehand-
lung zwiſchen dem kaiſerlichen Hofe und den Reichsſtaͤnden
dienen uͤbrigens theils Reichshofrathsagenten oder reichs-
ſtaͤndiſche Geſandten zu Wien, theils kaiſerliche Geſandten
im Reiche. — IV. Am feierlichſten zeigt ſich zu Wien das
Band zwiſchen Haupt und Gliedern in den Reichsbelehnun-
gen; — V. VI. inſonderheit uͤber Thronlehne. — VII.
Anſtaͤnde, die ſich dabey wegen der Entſchuldigung, nicht
in Perſon zu erſcheinen, ereignet; — VIII. wie auch we-
gen Anfallsgelder und Landemien. — IX. Zu Regensburg
faͤllt der Reichstag mehr in die Augen, hat aber doch an
der Zahl der reichsſtaͤndiſchen Geſandten merklich abgenom-
men. — X. Auch in den Berathſchlagungen iſt nicht mehr
ſo viele Thaͤtigkeit, als ehedem. — XI. Zu Wetzlar iſt
das Cammergericht in beſtaͤndiger Thaͤtigkeit, — doch ei-
gentlich nur in Rechtsſachen; — XII. auſſer wenn Fragen
uͤber die Verfaſſung des Cammergerichts ſelbſt zur Sprache
kommen.



I.

Alles zuſammengenommen, was ich von der
Verfaſſung des Teutſchen Reichs bisher hi-

ſtoriſch
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0248" n="214"/>
      <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">XIV.</hi> Heutige Verfa&#x017F;&#x017F;ung.</fw><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Vierzehntes Buch.</hi><lb/>
Einige allgemeine Bemerkungen<lb/>
u&#x0364;ber die<lb/><hi rendition="#b">Verfa&#x017F;&#x017F;ung des Teut&#x017F;chen Reichs,</hi><lb/>
wie &#x017F;ie jetzt wu&#x0364;rklich i&#x017F;t.</head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#aq">I.</hi><lb/>
Einige Bemerkungen u&#x0364;ber die drey Orte Wien,<lb/>
Regensburg und Wetzlar, wo die Reichsver-<lb/>
fa&#x017F;&#x017F;ung noch am mei&#x017F;ten &#x017F;ichtbar i&#x017F;t.</head><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <argument>
            <p><hi rendition="#aq">I.</hi> Noch immer fortwa&#x0364;hrende Einheit des Teut&#x017F;chen<lb/>
Reichs, wie &#x017F;ie be&#x017F;onders vorzu&#x0364;glich noch zu Wien, Regens-<lb/>
burg und Wetzlar &#x017F;ichtbar i&#x017F;t. &#x2014; <hi rendition="#aq">II.</hi> Zu Wien werden die<lb/>
Reichs&#x017F;achen nur &#x017F;ehr durch das gro&#x0364;ßere Gewicht der kai&#x017F;er-<lb/>
lichen Erblande verdunkelt. &#x2014; <hi rendition="#aq">III.</hi> Zur Ge&#x017F;cha&#x0364;fftsbehand-<lb/>
lung zwi&#x017F;chen dem kai&#x017F;erlichen Hofe und den Reichs&#x017F;ta&#x0364;nden<lb/>
dienen u&#x0364;brigens theils Reichshofrathsagenten oder reichs-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;ndi&#x017F;che Ge&#x017F;andten zu Wien, theils kai&#x017F;erliche Ge&#x017F;andten<lb/>
im Reiche. &#x2014; <hi rendition="#aq">IV.</hi> Am feierlich&#x017F;ten zeigt &#x017F;ich zu Wien das<lb/>
Band zwi&#x017F;chen Haupt und Gliedern in den Reichsbelehnun-<lb/>
gen; &#x2014; <hi rendition="#aq">V. VI.</hi> in&#x017F;onderheit u&#x0364;ber Thronlehne. &#x2014; <hi rendition="#aq">VII.</hi><lb/>
An&#x017F;ta&#x0364;nde, die &#x017F;ich dabey wegen der Ent&#x017F;chuldigung, nicht<lb/>
in Per&#x017F;on zu er&#x017F;cheinen, ereignet; &#x2014; <hi rendition="#aq">VIII.</hi> wie auch we-<lb/>
gen Anfallsgelder und Landemien. &#x2014; <hi rendition="#aq">IX.</hi> Zu Regensburg<lb/>
fa&#x0364;llt der Reichstag mehr in die Augen, hat aber doch an<lb/>
der Zahl der reichs&#x017F;ta&#x0364;ndi&#x017F;chen Ge&#x017F;andten merklich abgenom-<lb/>
men. &#x2014; <hi rendition="#aq">X.</hi> Auch in den Berath&#x017F;chlagungen i&#x017F;t nicht mehr<lb/>
&#x017F;o viele Tha&#x0364;tigkeit, als ehedem. &#x2014; <hi rendition="#aq">XI.</hi> Zu Wetzlar i&#x017F;t<lb/>
das Cammergericht in be&#x017F;ta&#x0364;ndiger Tha&#x0364;tigkeit, &#x2014; doch ei-<lb/>
gentlich nur in Rechts&#x017F;achen; &#x2014; <hi rendition="#aq">XII.</hi> au&#x017F;&#x017F;er wenn Fragen<lb/>
u&#x0364;ber die Verfa&#x017F;&#x017F;ung des Cammergerichts &#x017F;elb&#x017F;t zur Sprache<lb/>
kommen.</p>
          </argument><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <note place="left"> <hi rendition="#aq">I.</hi> </note>
          <p><hi rendition="#in">A</hi>lles zu&#x017F;ammengenommen, was ich von der<lb/>
Verfa&#x017F;&#x017F;ung des Teut&#x017F;chen Reichs bisher hi-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;tori&#x017F;ch</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[214/0248] XIV. Heutige Verfaſſung. Vierzehntes Buch. Einige allgemeine Bemerkungen uͤber die Verfaſſung des Teutſchen Reichs, wie ſie jetzt wuͤrklich iſt. I. Einige Bemerkungen uͤber die drey Orte Wien, Regensburg und Wetzlar, wo die Reichsver- faſſung noch am meiſten ſichtbar iſt. I. Noch immer fortwaͤhrende Einheit des Teutſchen Reichs, wie ſie beſonders vorzuͤglich noch zu Wien, Regens- burg und Wetzlar ſichtbar iſt. — II. Zu Wien werden die Reichsſachen nur ſehr durch das groͤßere Gewicht der kaiſer- lichen Erblande verdunkelt. — III. Zur Geſchaͤfftsbehand- lung zwiſchen dem kaiſerlichen Hofe und den Reichsſtaͤnden dienen uͤbrigens theils Reichshofrathsagenten oder reichs- ſtaͤndiſche Geſandten zu Wien, theils kaiſerliche Geſandten im Reiche. — IV. Am feierlichſten zeigt ſich zu Wien das Band zwiſchen Haupt und Gliedern in den Reichsbelehnun- gen; — V. VI. inſonderheit uͤber Thronlehne. — VII. Anſtaͤnde, die ſich dabey wegen der Entſchuldigung, nicht in Perſon zu erſcheinen, ereignet; — VIII. wie auch we- gen Anfallsgelder und Landemien. — IX. Zu Regensburg faͤllt der Reichstag mehr in die Augen, hat aber doch an der Zahl der reichsſtaͤndiſchen Geſandten merklich abgenom- men. — X. Auch in den Berathſchlagungen iſt nicht mehr ſo viele Thaͤtigkeit, als ehedem. — XI. Zu Wetzlar iſt das Cammergericht in beſtaͤndiger Thaͤtigkeit, — doch ei- gentlich nur in Rechtsſachen; — XII. auſſer wenn Fragen uͤber die Verfaſſung des Cammergerichts ſelbſt zur Sprache kommen. Alles zuſammengenommen, was ich von der Verfaſſung des Teutſchen Reichs bisher hi- ſtoriſch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung03_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung03_1787/248
Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung03_1787/248>, abgerufen am 25.04.2024.