Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Zustand
heit durch Brieffe zu verstehen geben/ was
ihr Vorhaben war. Daß gleichsfals ein
anderer Bischoff auff sein eigen angeben
die ihm benachbarte Holländer bekrieget
habe/ durch welchen Krieg leichtlich ein
groß theil Teutschlandes hätte können ver-
unruhiget werdeu. Und dieses ist alles be-
gangen bey wärendem nnn bloß zu schawen-
dem Reichstage: Denn das ist schon längst
zur gewonheit worden/ daß sich etliche Für-
sten mit dem Schweden und Frantzosen
verbinden/ die sich doch von langem her
als Feinde oder aemulos des Hauses Oster-
reich erwiesen haben.

§. 9.

Lasst uns auch sehen/ was der Käyser im
Geistlichen Stande zu sagen hat: Denn
daß man allhie auch davon handeln müsse/
geben Ursach/ die der newen Theologiae
ergebene Politici, welche sich nicht sche-
wen/ daß Weltliche Regiment für ein theil
solcher Macht zu rechnen/ da man doch bey
den Catholischen gewiß dafür hält/ daß es

der

Vom Zuſtand
heit durch Brieffe zu verſtehen geben/ was
ihr Vorhaben war. Daß gleichsfals ein
anderer Biſchoff auff ſein eigen angeben
die ihm benachbarte Hollaͤnder bekrieget
habe/ durch welchen Krieg leichtlich ein
groß theil Teutſchlandes haͤtte koͤnnen ver-
unruhiget werdeu. Und dieſes iſt alles be-
gangen bey waͤrendem nñ bloß zu ſchawen-
dem Reichstage: Denn das iſt ſchon laͤngſt
zur gewonheit worden/ daß ſich etliche Fuͤr-
ſten mit dem Schweden und Frantzoſen
verbinden/ die ſich doch von langem her
als Feinde oder æmulos des Hauſes Oſter-
reich erwieſen haben.

§. 9.

Laſſt uns auch ſehen/ was der Kaͤyſer im
Geiſtlichen Stande zu ſagen hat: Denn
daß man allhie auch davon handeln muͤſſe/
geben Urſach/ die der newen Theologiæ
ergebene Politici, welche ſich nicht ſche-
wen/ daß Weltliche Regiment fuͤr ein theil
ſolcher Macht zu rechnen/ da man doch bey
den Catholiſchen gewiß dafuͤr haͤlt/ daß es

der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0174" n="152"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Zu&#x017F;tand</hi></fw><lb/>
heit durch Brieffe zu ver&#x017F;tehen geben/ was<lb/>
ihr Vorhaben war. Daß gleichsfals ein<lb/>
anderer Bi&#x017F;choff auff &#x017F;ein eigen angeben<lb/>
die ihm benachbarte Holla&#x0364;nder bekrieget<lb/>
habe/ durch welchen Krieg leichtlich ein<lb/>
groß theil Teut&#x017F;chlandes ha&#x0364;tte ko&#x0364;nnen ver-<lb/>
unruhiget werdeu. Und die&#x017F;es i&#x017F;t alles be-<lb/>
gangen bey wa&#x0364;rendem nn&#x0303; bloß zu &#x017F;chawen-<lb/>
dem Reichstage: Denn das i&#x017F;t &#x017F;chon la&#x0364;ng&#x017F;t<lb/>
zur gewonheit worden/ daß &#x017F;ich etliche Fu&#x0364;r-<lb/>
&#x017F;ten mit dem Schweden und Frantzo&#x017F;en<lb/>
verbinden/ die &#x017F;ich doch von langem her<lb/>
als Feinde oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">æmulos</hi></hi> des Hau&#x017F;es O&#x017F;ter-<lb/>
reich erwie&#x017F;en haben.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 9.</head><lb/>
            <p>La&#x017F;&#x017F;t uns auch &#x017F;ehen/ was der Ka&#x0364;y&#x017F;er im<lb/>
Gei&#x017F;tlichen Stande zu &#x017F;agen hat: Denn<lb/>
daß man allhie auch davon handeln mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/<lb/>
geben Ur&#x017F;ach/ die der newen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Theologiæ</hi></hi><lb/>
ergebene <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Politici,</hi></hi> welche &#x017F;ich nicht &#x017F;che-<lb/>
wen/ daß Weltliche Regiment fu&#x0364;r ein theil<lb/>
&#x017F;olcher Macht zu rechnen/ da man doch bey<lb/>
den Catholi&#x017F;chen gewiß dafu&#x0364;r ha&#x0364;lt/ daß es<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[152/0174] Vom Zuſtand heit durch Brieffe zu verſtehen geben/ was ihr Vorhaben war. Daß gleichsfals ein anderer Biſchoff auff ſein eigen angeben die ihm benachbarte Hollaͤnder bekrieget habe/ durch welchen Krieg leichtlich ein groß theil Teutſchlandes haͤtte koͤnnen ver- unruhiget werdeu. Und dieſes iſt alles be- gangen bey waͤrendem nñ bloß zu ſchawen- dem Reichstage: Denn das iſt ſchon laͤngſt zur gewonheit worden/ daß ſich etliche Fuͤr- ſten mit dem Schweden und Frantzoſen verbinden/ die ſich doch von langem her als Feinde oder æmulos des Hauſes Oſter- reich erwieſen haben. §. 9. Laſſt uns auch ſehen/ was der Kaͤyſer im Geiſtlichen Stande zu ſagen hat: Denn daß man allhie auch davon handeln muͤſſe/ geben Urſach/ die der newen Theologiæ ergebene Politici, welche ſich nicht ſche- wen/ daß Weltliche Regiment fuͤr ein theil ſolcher Macht zu rechnen/ da man doch bey den Catholiſchen gewiß dafuͤr haͤlt/ daß es der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/174
Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/174>, abgerufen am 19.04.2024.