Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Zustand
Sachen in Augenschein genommen/ son-
dern auff ihre im Recht erfahrne Diener
verschoben; Welches also geschehen mu-
ste/ nach dem an stat der einfältigen Va-
terlandes Gebräuchen/ die verworrene
Päbstliche und Römische Gesetze gekom-
men/ welche den Fürsten zu erlernen eine
grosse Straffe zu seyn vorkommen würde.

§. 16.

Bey den Geistlichen ist dieses verän-
dert/ daß die Sachen der Bischöffe/ wel-
che die Personen angiengen/ mit der zeit
alle nacher Rom gezogen/ und der Metropo-
litanen
und Land-versamlungen ansehen
hindan gesetzet seyn. Damit alle geistliche
Persohnen dem Weltlichen Gericht ent-
zogen würden Welches bey den Prote-
sti
renden verändert/ bey den Catholischen
aber noch gültig ist. Ob wol K. Caro-
lus V.
und etliche audere ohne des Pabstes
Rath und bey dessen zusehen/ in der Re-
ligion
et was geordnet/ und an die Geistl.
Persohnen Hand gelegethaben. Zur zeit

Fri-

Vom Zuſtand
Sachen in Augenſchein genommen/ ſon-
dern auff ihre im Recht erfahrne Diener
verſchoben; Welches alſo geſchehen mu-
ſte/ nach dem an ſtat der einfaͤltigen Va-
terlandes Gebraͤuchen/ die verworrene
Paͤbſtliche und Roͤmiſche Geſetze gekom-
men/ welche den Fuͤrſten zu erlernen eine
groſſe Straffe zu ſeyn vorkom̃en wuͤrde.

§. 16.

Bey den Geiſtlichen iſt dieſes veraͤn-
dert/ daß die Sachen der Biſchoͤffe/ wel-
che die Perſonen angiengen/ mit der zeit
alle nacher Rom gezogẽ/ uñ deꝛ Metropo-
litanen
und Land-verſamlungen anſehen
hindan geſetzet ſeyn. Damit alle geiſtliche
Perſohnen dem Weltlichen Gericht ent-
zogen wuͤrden Welches bey den Prote-
ſti
renden veraͤndert/ bey den Catholiſchen
aber noch guͤltig iſt. Ob wol K. Caro-
lus V.
und etliche audeꝛe ohne des Pabſtes
Rath und bey deſſen zuſehen/ in der Re-
ligion
et was geordnet/ und an die Geiſtl.
Perſohnen Hand gelegethaben. Zur zeit

Fri-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0200" n="178"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Zu&#x017F;tand</hi></fw><lb/>
Sachen in Augen&#x017F;chein genommen/ &#x017F;on-<lb/>
dern auff ihre im Recht erfahrne Diener<lb/>
ver&#x017F;choben; Welches al&#x017F;o ge&#x017F;chehen mu-<lb/>
&#x017F;te/ nach dem an &#x017F;tat der einfa&#x0364;ltigen Va-<lb/>
terlandes Gebra&#x0364;uchen/ die verworrene<lb/>
Pa&#x0364;b&#x017F;tliche und Ro&#x0364;mi&#x017F;che Ge&#x017F;etze gekom-<lb/>
men/ welche den Fu&#x0364;r&#x017F;ten zu erlernen eine<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e Straffe zu &#x017F;eyn vorkom&#x0303;en wu&#x0364;rde.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 16.</head><lb/>
            <p>Bey den Gei&#x017F;tlichen i&#x017F;t die&#x017F;es vera&#x0364;n-<lb/>
dert/ daß die Sachen der Bi&#x017F;cho&#x0364;ffe/ wel-<lb/>
che die Per&#x017F;onen angiengen/ mit der zeit<lb/>
alle nacher Rom gezoge&#x0303;/ un&#x0303; de&#xA75B; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Metropo-<lb/>
litanen</hi></hi> und Land-ver&#x017F;amlungen an&#x017F;ehen<lb/>
hindan ge&#x017F;etzet &#x017F;eyn. Damit alle gei&#x017F;tliche<lb/>
Per&#x017F;ohnen dem Weltlichen Gericht ent-<lb/>
zogen wu&#x0364;rden Welches bey den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Prote-<lb/>
&#x017F;ti</hi></hi>renden vera&#x0364;ndert/ bey den Catholi&#x017F;chen<lb/>
aber noch gu&#x0364;ltig i&#x017F;t. Ob wol K. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Caro-<lb/>
lus V.</hi></hi> und etliche aude&#xA75B;e ohne des Pab&#x017F;tes<lb/>
Rath und bey de&#x017F;&#x017F;en zu&#x017F;ehen/ in der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Re-<lb/>
ligion</hi></hi> et was geordnet/ und an die Gei&#x017F;tl.<lb/>
Per&#x017F;ohnen Hand gelegethaben. Zur zeit<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Fri-</hi></hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[178/0200] Vom Zuſtand Sachen in Augenſchein genommen/ ſon- dern auff ihre im Recht erfahrne Diener verſchoben; Welches alſo geſchehen mu- ſte/ nach dem an ſtat der einfaͤltigen Va- terlandes Gebraͤuchen/ die verworrene Paͤbſtliche und Roͤmiſche Geſetze gekom- men/ welche den Fuͤrſten zu erlernen eine groſſe Straffe zu ſeyn vorkom̃en wuͤrde. §. 16. Bey den Geiſtlichen iſt dieſes veraͤn- dert/ daß die Sachen der Biſchoͤffe/ wel- che die Perſonen angiengen/ mit der zeit alle nacher Rom gezogẽ/ uñ deꝛ Metropo- litanen und Land-verſamlungen anſehen hindan geſetzet ſeyn. Damit alle geiſtliche Perſohnen dem Weltlichen Gericht ent- zogen wuͤrden Welches bey den Prote- ſtirenden veraͤndert/ bey den Catholiſchen aber noch guͤltig iſt. Ob wol K. Caro- lus V. und etliche audeꝛe ohne des Pabſtes Rath und bey deſſen zuſehen/ in der Re- ligion et was geordnet/ und an die Geiſtl. Perſohnen Hand gelegethaben. Zur zeit Fri-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/200
Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/200>, abgerufen am 29.03.2024.