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Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.

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des Teutschen Reichs.
licher das jenige was er lange besessen/
auch nachmals behalte. Vors vierdte
vermahnet Hippolithus man müsse ver-
trauen unter den Ständen wieder ein-
führen/ das mißtrauen aber außrotten/
welches geschehen könne/ wenn die Be-
schwerungen/ derer die meisten aus dem
Religions Streit entstanden/ auff beeden
seiten durch eine freundliche beylegung aus
dem mittel gethan würden; Weil aber eben
dieses in der ersten Artzney begriffen/ was
were es denn von nöhten eine sonderliche
Büchse damit anzufüllen? Was endlich
davon zu halten sey/ daß man ein Regiment
anstellen/ einen Reichstag wichtiger Ge-
schäffte wegen außschreiben/ denn Hoffraht
abschaffen/ imgleichen ein stetiges Kreiges-
Heer halten/ und einen Krieges Kasten
anstifften müsse/ zu welches erhaltung die
Annatae zu gebrauchen/ wird das bald
nachfolgende anzeigen.

§. 4.

Nun were noch wol übrig/ daß auch wir

unsere

des Teutſchen Reichs.
licher das jenige was er lange beſeſſen/
auch nachmals behalte. Vors vierdte
vermahnet Hippolithus man muͤſſe ver-
trauen unter den Staͤnden wieder ein-
fuͤhren/ das mißtrauen aber außrotten/
welches geſchehen koͤnne/ wenn die Be-
ſchwerungen/ derer die meiſten aus dem
Religions Streit entſtanden/ auff beeden
ſeiten durch eine freundliche beylegung aus
dem mittel gethan wuͤrden; Weil aber eben
dieſes in der erſten Artzney begriffen/ was
were es denn von noͤhten eine ſonderliche
Buͤchſe damit anzufuͤllen? Was endlich
davon zu halten ſey/ daß man ein Regiment
anſtellen/ einen Reichstag wichtiger Ge-
ſchaͤffte wegen außſchreiben/ denn Hoffraht
abſchaffen/ imgleichen ein ſtetiges Kreiges-
Heer halten/ und einen Krieges Kaſten
anſtifften muͤſſe/ zu welches erhaltung die
Annatæ zu gebrauchen/ wird das bald
nachfolgende anzeigen.

§. 4.

Nun were noch wol uͤbrig/ daß auch wir

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[285/0307] des Teutſchen Reichs. licher das jenige was er lange beſeſſen/ auch nachmals behalte. Vors vierdte vermahnet Hippolithus man muͤſſe ver- trauen unter den Staͤnden wieder ein- fuͤhren/ das mißtrauen aber außrotten/ welches geſchehen koͤnne/ wenn die Be- ſchwerungen/ derer die meiſten aus dem Religions Streit entſtanden/ auff beeden ſeiten durch eine freundliche beylegung aus dem mittel gethan wuͤrden; Weil aber eben dieſes in der erſten Artzney begriffen/ was were es denn von noͤhten eine ſonderliche Buͤchſe damit anzufuͤllen? Was endlich davon zu halten ſey/ daß man ein Regiment anſtellen/ einen Reichstag wichtiger Ge- ſchaͤffte wegen außſchreiben/ denn Hoffraht abſchaffen/ imgleichen ein ſtetiges Kreiges- Heer halten/ und einen Krieges Kaſten anſtifften muͤſſe/ zu welches erhaltung die Annatæ zu gebrauchen/ wird das bald nachfolgende anzeigen. §. 4. Nun were noch wol uͤbrig/ daß auch wir unſere

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/307>, abgerufen am 29.03.2024.