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Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.

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des Teutschen Reichs.
seyn wird/ in dem seine Macht zu sehr da-
durch zunimpt/ welche sie doch ihrer Frey-
heit schwer zu fallen vielleicht nicht unbil-
lich sich befürchten. Vid. art. 13. 14. &
16. capit. Lcopold.
Wie auch die Macht
des Käysees bey den Verbündnissen zu ma-
chen restringiret sey/ lehret der 10. artic.
derselben capitulation. Woselbst ich mich
nicht unbillich verwundere/ warumb dem
Käyser zwar unter einigem schein jemand
zu bekriegen/ oder mit Außländern Ver-
bünduiß zu machen/ verboten wird/ nur
ohne der Churfürsten bewilligung; da
doch newlich bey uns gemeldet worden/
daß viel Fürsten und Churfürsten eine
Verbündniß gemacht/ einen hauffen
diebischer Strassenräuber zu sich gezo-
gen/ und der Chur Pfaltz Länder angegrif-
fen/ damit sie etliche von seinen Rechten
die ihnen unangenehm waren/ überkom-
men möchten/ und daß sie bey diesem Krie-
ge allein seyn zu frieden gewesen/ daß sie
dem Käyser oben hin/ und nicht ohne Frech-

heit
H iiij

des Teutſchen Reichs.
ſeyn wird/ in dem ſeine Macht zu ſehr da-
durch zunimpt/ welche ſie doch ihrer Frey-
heit ſchwer zu fallen vielleicht nicht unbil-
lich ſich befuͤrchten. Vid. art. 13. 14. &
16. capit. Lcopold.
Wie auch die Macht
des Kaͤyſees bey den Veꝛbuͤndniſſen zu ma-
chen reſtringiret ſey/ lehret der 10. artic.
derſelben capitulation. Woſelbſt ich mich
nicht unbillich verwundere/ warumb dem
Kaͤyſer zwar unter einigem ſchein jemand
zu bekriegen/ oder mit Außlaͤndern Ver-
buͤnduiß zu machen/ verboten wird/ nur
ohne der Churfuͤrſten bewilligung; da
doch newlich bey uns gemeldet worden/
daß viel Fuͤrſten und Churfuͤrſten eine
Verbuͤndniß gemacht/ einen hauffen
diebiſcher Straſſenraͤuber zu ſich gezo-
gen/ und der Chur Pfaltz Laͤnder angegrif-
fen/ damit ſie etliche von ſeinen Rechten
die ihnen unangenehm waren/ uͤberkom-
men moͤchten/ und daß ſie bey dieſem Krie-
ge allein ſeyn zu frieden geweſen/ daß ſie
dem Kaͤyſer oben hin/ uñ nicht ohne Frech-

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[151/0173] des Teutſchen Reichs. ſeyn wird/ in dem ſeine Macht zu ſehr da- durch zunimpt/ welche ſie doch ihrer Frey- heit ſchwer zu fallen vielleicht nicht unbil- lich ſich befuͤrchten. Vid. art. 13. 14. & 16. capit. Lcopold. Wie auch die Macht des Kaͤyſees bey den Veꝛbuͤndniſſen zu ma- chen reſtringiret ſey/ lehret der 10. artic. derſelben capitulation. Woſelbſt ich mich nicht unbillich verwundere/ warumb dem Kaͤyſer zwar unter einigem ſchein jemand zu bekriegen/ oder mit Außlaͤndern Ver- buͤnduiß zu machen/ verboten wird/ nur ohne der Churfuͤrſten bewilligung; da doch newlich bey uns gemeldet worden/ daß viel Fuͤrſten und Churfuͤrſten eine Verbuͤndniß gemacht/ einen hauffen diebiſcher Straſſenraͤuber zu ſich gezo- gen/ und der Chur Pfaltz Laͤnder angegrif- fen/ damit ſie etliche von ſeinen Rechten die ihnen unangenehm waren/ uͤberkom- men moͤchten/ und daß ſie bey dieſem Krie- ge allein ſeyn zu frieden geweſen/ daß ſie dem Kaͤyſer oben hin/ uñ nicht ohne Frech- heit H iiij

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/173>, abgerufen am 25.04.2024.