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Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.

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von Portugal.
mee meists durch Pestilentz verlohren/
wiederumb abziehen. Jm folgenden
Jahr 1385. erklärten die Portugesen ge-
meldten Joannem für ihren König/ derJoannes
Nothus.

mit gutem Muth die meisten Oerter/ so
es mit Castilien hielten/ zu gehorsam
brachte; und da die Castilianer mit einer
Armee in Portugal giengen/ schlug sie
der neue König bey Aliubarotta aufs
Haupt/ welchen Sieg die Portugesen
noch jährlich feyren sollen. Worauf
die übrigen Städte ohne Weitläuftig-
keit sich an den neuen König ergaben.
Die Portugesen fielen auch in Castilien
ein/ und ruften den Hertzog von Lanca-
ster
zu Hülffe/ ihme Hoffnung zu der Ca-
stilianischen Cron machende. Als aber
die Englischen durch Kranckheiten sehr ge-
schwächet wurden/ bequemete sich der von
Lancaster zum Friede/ mit dem Beding/
daß des Königs von Castilien Sohn des-
sen einzige Tochter Catharinam, so er mit
Constantia König Petri aus Castilen
Tochter gezeuget hatte/ heyrathen
solte. Nach der Zeit ward auch Still-
stand der Waffen zwischen Portugal
und Castilien/ biß endlich/ da es noch ein-
mahl zum Krieg ausgebrochen/ A. 1399.
ein ewiger Friede geschlossen ward/
und hat also Joannes die Cron Portugal

glück-

von Portugal.
mee meiſts durch Peſtilentz verlohren/
wiederumb abziehen. Jm folgenden
Jahr 1385. erklaͤrten die Portugeſen ge-
meldten Joannem fuͤr ihren Koͤnig/ derJoannes
Nothus.

mit gutem Muth die meiſten Oerter/ ſo
es mit Caſtilien hielten/ zu gehorſam
brachte; und da die Caſtilianer mit einer
Armee in Portugal giengen/ ſchlug ſie
der neue Koͤnig bey Aliubarotta aufs
Haupt/ welchen Sieg die Portugeſen
noch jaͤhrlich feyren ſollen. Worauf
die uͤbrigen Staͤdte ohne Weitlaͤuftig-
keit ſich an den neuen Koͤnig ergaben.
Die Portugeſen fielen auch in Caſtilien
ein/ und ruften den Hertzog von Lanca-
ſter
zu Huͤlffe/ ihme Hoffnung zu der Ca-
ſtilianiſchen Cron machende. Als aber
die Engliſchen durch Kranckheitẽ ſehr ge-
ſchwaͤchet wurdẽ/ bequemete ſich der von
Lancaſter zum Friede/ mit dem Beding/
daß des Koͤnigs von Caſtilien Sohn deſ-
ſen einzige Tochter Catharinam, ſo er mit
Conſtantia Koͤnig Petri aus Caſtilen
Tochter gezeuget hatte/ heyrathen
ſolte. Nach der Zeit ward auch Still-
ſtand der Waffen zwiſchen Portugal
und Caſtilien/ biß endlich/ da es noch ein-
mahl zum Krieg ausgebrochen/ A. 1399.
ein ewiger Friede geſchloſſen ward/
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[159/0189] von Portugal. mee meiſts durch Peſtilentz verlohren/ wiederumb abziehen. Jm folgenden Jahr 1385. erklaͤrten die Portugeſen ge- meldten Joannem fuͤr ihren Koͤnig/ der mit gutem Muth die meiſten Oerter/ ſo es mit Caſtilien hielten/ zu gehorſam brachte; und da die Caſtilianer mit einer Armee in Portugal giengen/ ſchlug ſie der neue Koͤnig bey Aliubarotta aufs Haupt/ welchen Sieg die Portugeſen noch jaͤhrlich feyren ſollen. Worauf die uͤbrigen Staͤdte ohne Weitlaͤuftig- keit ſich an den neuen Koͤnig ergaben. Die Portugeſen fielen auch in Caſtilien ein/ und ruften den Hertzog von Lanca- ſter zu Huͤlffe/ ihme Hoffnung zu der Ca- ſtilianiſchen Cron machende. Als aber die Engliſchen durch Kranckheitẽ ſehr ge- ſchwaͤchet wurdẽ/ bequemete ſich der von Lancaſter zum Friede/ mit dem Beding/ daß des Koͤnigs von Caſtilien Sohn deſ- ſen einzige Tochter Catharinam, ſo er mit Conſtantia Koͤnig Petri aus Caſtilen Tochter gezeuget hatte/ heyrathen ſolte. Nach der Zeit ward auch Still- ſtand der Waffen zwiſchen Portugal und Caſtilien/ biß endlich/ da es noch ein- mahl zum Krieg ausgebrochen/ A. 1399. ein ewiger Friede geſchloſſen ward/ und hat alſo Joannes die Cron Portugal gluͤck- Joannes Nothus.

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/189>, abgerufen am 25.04.2024.