Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.

Bild:
<< vorherige Seite
Des ersten Buchs
§. 8.

Ferner/ daß einen so wohl
die Zusagen/ als Vergleiche kräf-
tig verbinden können/
etwas zu
geben/ oder zu thun/ welches man
zuvor nicht schuldig gewesen/ oder
etwas zu unterlassen/ welches man
vorher mit gutem Fug thun können/
darzu wird zuförderst Unser frey-
williger Beyfall/ und Zufrieden-
heit
erfordert. Denn weil eines je-
den Versprechens oder Pacts Er-
füllung mit einiger Beschwerde ver-
knüpffet ist/ so scheinet keine nähere
Ursache zu seyn/ warum man sich
darüber von Rechtswegen nicht be-
schweren könne/ als weil man von
freyen Stücken darein gewilliget/
welches man doch sonst wohl hätte
Umgang nehmen mögen.

§. 9.

Ob nun wohl solcher Bey-
fall ordentlicher Weise durch ge-
wisse Zeichen/
als Worte/Schrifft/
oder Geberden pfleget ausgedrücket

zu
Des erſten Buchs
§. 8.

Ferner/ daß einen ſo wohl
die Zuſagen/ als Vergleiche kraͤf-
tig verbinden koͤnnen/
etwas zu
geben/ oder zu thun/ welches man
zuvor nicht ſchuldig geweſen/ oder
etwas zu unterlaſſen/ welches man
vorher mit gutem Fug thun koͤnnen/
darzu wird zufoͤrderſt Unſer frey-
williger Beyfall/ und Zufrieden-
heit
erfordert. Denn weil eines je-
den Verſprechens oder Pacts Er-
fuͤllung mit einiger Beſchwerde ver-
knuͤpffet iſt/ ſo ſcheinet keine naͤhere
Urſache zu ſeyn/ warum man ſich
daruͤber von Rechtswegen nicht be-
ſchweren koͤnne/ als weil man von
freyen Stuͤcken darein gewilliget/
welches man doch ſonſt wohl haͤtte
Umgang nehmen moͤgen.

§. 9.

Ob nun wohl ſolcher Bey-
fall ordentlicher Weiſe durch ge-
wiſſe Zeichen/
als Worte/Schrifft/
oder Geberden pfleget ausgedruͤcket

zu
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0288" n="224"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Des er&#x017F;ten Buchs</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 8.</head>
            <p>Ferner/ <hi rendition="#fr">daß einen &#x017F;o wohl<lb/>
die Zu&#x017F;agen/ als Vergleiche kra&#x0364;f-<lb/>
tig verbinden ko&#x0364;nnen/</hi> etwas zu<lb/>
geben/ oder zu thun/ welches man<lb/>
zuvor nicht &#x017F;chuldig gewe&#x017F;en/ oder<lb/>
etwas zu unterla&#x017F;&#x017F;en/ welches man<lb/>
vorher mit gutem Fug thun ko&#x0364;nnen/<lb/>
darzu wird zufo&#x0364;rder&#x017F;t <hi rendition="#fr">Un&#x017F;er frey-<lb/>
williger Beyfall/ und Zufrieden-<lb/>
heit</hi> erfordert. Denn weil eines je-<lb/>
den Ver&#x017F;prechens oder Pacts Er-<lb/>
fu&#x0364;llung mit einiger Be&#x017F;chwerde ver-<lb/>
knu&#x0364;pffet i&#x017F;t/ &#x017F;o &#x017F;cheinet keine na&#x0364;here<lb/>
Ur&#x017F;ache zu &#x017F;eyn/ warum man &#x017F;ich<lb/>
daru&#x0364;ber von Rechtswegen nicht be-<lb/>
&#x017F;chweren ko&#x0364;nne/ als weil man von<lb/>
freyen Stu&#x0364;cken darein gewilliget/<lb/>
welches man doch &#x017F;on&#x017F;t wohl ha&#x0364;tte<lb/>
Umgang nehmen mo&#x0364;gen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 9.</head>
            <p>Ob nun wohl &#x017F;olcher Bey-<lb/>
fall ordentlicher Wei&#x017F;e <hi rendition="#fr">durch ge-<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;e Zeichen/</hi> als Worte/Schrifft/<lb/>
oder Geberden pfleget ausgedru&#x0364;cket<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zu</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[224/0288] Des erſten Buchs §. 8. Ferner/ daß einen ſo wohl die Zuſagen/ als Vergleiche kraͤf- tig verbinden koͤnnen/ etwas zu geben/ oder zu thun/ welches man zuvor nicht ſchuldig geweſen/ oder etwas zu unterlaſſen/ welches man vorher mit gutem Fug thun koͤnnen/ darzu wird zufoͤrderſt Unſer frey- williger Beyfall/ und Zufrieden- heit erfordert. Denn weil eines je- den Verſprechens oder Pacts Er- fuͤllung mit einiger Beſchwerde ver- knuͤpffet iſt/ ſo ſcheinet keine naͤhere Urſache zu ſeyn/ warum man ſich daruͤber von Rechtswegen nicht be- ſchweren koͤnne/ als weil man von freyen Stuͤcken darein gewilliget/ welches man doch ſonſt wohl haͤtte Umgang nehmen moͤgen. §. 9. Ob nun wohl ſolcher Bey- fall ordentlicher Weiſe durch ge- wiſſe Zeichen/ als Worte/Schrifft/ oder Geberden pfleget ausgedruͤcket zu

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/288
Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/288>, abgerufen am 24.04.2024.