Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.

Bild:
<< vorherige Seite

eilftes Capitel.
ge/ der das Jurament abschwe-
ren lässet/ wil verstanden haben.

Denn um dieses/ und nicht um des
Schwerenden willen wird der Eyd
zuförderst abgeleget. Dannenhero
mag er auch die Eydes-Notul selbst
abfassen/ und zwar so deutlich/ als
es nur immer seyn kan; so/ daß er
selbst anzeuge/ wie er sie wolle ver-
standen haben/ und den Schweren-
den so lange bedeute/ biß er bekennet/
daß er ihm recht eigendlich verstan-
den; worauf dieser denn die Worte
klärlich und deutlich aussprechen/
und also die geringste Ursache/ oder
Gelegenheit nicht übrig bleiben
muß/ die Meinung des Eydes zu-
verkehren/ oder zu verdrehen.

§. 10.

Die Abtheilung derer
Eydschwüre lässet sich an füglichsten
nach dem Nutzen und mannigfalti-
gen Gebrauche dererselben machen.
Denn etliche werden dem Verspre-

chen

eilftes Capitel.
ge/ der das Jurament abſchwe-
ren laͤſſet/ wil verſtanden haben.

Denn um dieſes/ und nicht um des
Schwerenden willen wird der Eyd
zufoͤrderſt abgeleget. Dannenhero
mag er auch die Eydes-Notul ſelbſt
abfaſſen/ und zwar ſo deutlich/ als
es nur immer ſeyn kan; ſo/ daß er
ſelbſt anzeuge/ wie er ſie wolle ver-
ſtanden haben/ und den Schweren-
den ſo lange bedeute/ biß er bekennet/
daß er ihm recht eigendlich verſtan-
den; worauf dieſer denn die Worte
klaͤrlich und deutlich ausſprechen/
und alſo die geringſte Urſache/ oder
Gelegenheit nicht uͤbrig bleiben
muß/ die Meinung des Eydes zu-
verkehren/ oder zu verdrehen.

§. 10.

Die Abtheilung derer
Eydſchwuͤre laͤſſet ſich an fuͤglichſten
nach dem Nutzen und mannigfalti-
gen Gebrauche dererſelben machen.
Denn etliche werden dem Verſpre-

chen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0337" n="273"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">eilftes Capitel.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">ge/ der das Jurament ab&#x017F;chwe-<lb/>
ren la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et/ wil ver&#x017F;tanden haben.</hi><lb/>
Denn um die&#x017F;es/ und nicht um des<lb/>
Schwerenden willen wird der Eyd<lb/>
zufo&#x0364;rder&#x017F;t abgeleget. Dannenhero<lb/>
mag er auch die Eydes-Notul &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
abfa&#x017F;&#x017F;en/ und zwar &#x017F;o deutlich/ als<lb/>
es nur immer &#x017F;eyn kan; &#x017F;o/ daß er<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t anzeuge/ wie er &#x017F;ie wolle ver-<lb/>
&#x017F;tanden haben/ und den Schweren-<lb/>
den &#x017F;o lange bedeute/ biß er bekennet/<lb/>
daß er ihm recht eigendlich ver&#x017F;tan-<lb/>
den; worauf die&#x017F;er denn die Worte<lb/>
kla&#x0364;rlich und deutlich aus&#x017F;prechen/<lb/>
und al&#x017F;o die gering&#x017F;te Ur&#x017F;ache/ oder<lb/>
Gelegenheit nicht u&#x0364;brig bleiben<lb/>
muß/ die Meinung des Eydes zu-<lb/>
verkehren/ oder zu verdrehen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 10.</head>
            <p><hi rendition="#fr">Die Abtheilung</hi> derer<lb/>
Eyd&#x017F;chwu&#x0364;re la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ich an fu&#x0364;glich&#x017F;ten<lb/>
nach dem Nutzen und mannigfalti-<lb/>
gen Gebrauche derer&#x017F;elben machen.<lb/>
Denn etliche werden dem Ver&#x017F;pre-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">chen</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[273/0337] eilftes Capitel. ge/ der das Jurament abſchwe- ren laͤſſet/ wil verſtanden haben. Denn um dieſes/ und nicht um des Schwerenden willen wird der Eyd zufoͤrderſt abgeleget. Dannenhero mag er auch die Eydes-Notul ſelbſt abfaſſen/ und zwar ſo deutlich/ als es nur immer ſeyn kan; ſo/ daß er ſelbſt anzeuge/ wie er ſie wolle ver- ſtanden haben/ und den Schweren- den ſo lange bedeute/ biß er bekennet/ daß er ihm recht eigendlich verſtan- den; worauf dieſer denn die Worte klaͤrlich und deutlich ausſprechen/ und alſo die geringſte Urſache/ oder Gelegenheit nicht uͤbrig bleiben muß/ die Meinung des Eydes zu- verkehren/ oder zu verdrehen. §. 10. Die Abtheilung derer Eydſchwuͤre laͤſſet ſich an fuͤglichſten nach dem Nutzen und mannigfalti- gen Gebrauche dererſelben machen. Denn etliche werden dem Verſpre- chen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/337
Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/337>, abgerufen am 29.03.2024.