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Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.

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Des andern Buchs
zu ehester Ersetzung des Reichs allen
möglichen Fleiß anwenden. Es kan
aber vielem aus dergleichen Interre-
gnis
sonst besorgendem Unheyl vor-
gebauet werden/ wenn man in Vor-
rath feste stellet/ wer sich zeit währen-
der Vacantz der Verwaltung des Re-
giments annehmen solle.

§. 5.

An theils Orten stellet man
allemahl nach Absterben eines Re-
genten eine neue Wahl an; anders-
wo aber werden sie stracks mit dieser
Bedingung eingesetzet/ daß das Reich
durch das Recht der Nachfolge/ sonder
einige neue Wahl/ bey ihrer Familie
verbleiben solle. Und dieses einzu-
führen rühret entweder von des Kö-
nigs/
oder des Volcks Willkühr
her.

§. 6.

Könige/ denen ein Reich ei-
genthümlich und erblich zustehet/ kön-
nen nach ihrem Gefallen über der
Nachfolge
disponiren/ und wird

ihre

Des andern Buchs
zu eheſter Erſetzung des Reichs allen
moͤglichen Fleiß anwenden. Es kan
aber vielem aus dergleichen Interre-
gnis
ſonſt beſorgendem Unheyl vor-
gebauet werden/ wenn man in Vor-
rath feſte ſtellet/ wer ſich zeit waͤhren-
der Vacantz der Verwaltung des Re-
giments annehmen ſolle.

§. 5.

An theils Orten ſtellet man
allemahl nach Abſterben eines Re-
genten eine neue Wahl an; anders-
wo aber werden ſie ſtracks mit dieſer
Bedingung eingeſetzet/ daß das Reich
durch das Recht der Nachfolge/ ſonder
einige neue Wahl/ bey ihrer Familie
verbleiben ſolle. Und dieſes einzu-
fuͤhren ruͤhret entweder von des Koͤ-
nigs/
oder des Volcks Willkuͤhr
her.

§. 6.

Koͤnige/ denen ein Reich ei-
genthuͤmlich und erblich zuſtehet/ koͤn-
nen nach ihrem Gefallen uͤber der
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diſponiren/ und wird

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[506/0570] Des andern Buchs zu eheſter Erſetzung des Reichs allen moͤglichen Fleiß anwenden. Es kan aber vielem aus dergleichen Interre- gnis ſonſt beſorgendem Unheyl vor- gebauet werden/ wenn man in Vor- rath feſte ſtellet/ wer ſich zeit waͤhren- der Vacantz der Verwaltung des Re- giments annehmen ſolle. §. 5. An theils Orten ſtellet man allemahl nach Abſterben eines Re- genten eine neue Wahl an; anders- wo aber werden ſie ſtracks mit dieſer Bedingung eingeſetzet/ daß das Reich durch das Recht der Nachfolge/ ſonder einige neue Wahl/ bey ihrer Familie verbleiben ſolle. Und dieſes einzu- fuͤhren ruͤhret entweder von des Koͤ- nigs/ oder des Volcks Willkuͤhr her. §. 6. Koͤnige/ denen ein Reich ei- genthuͤmlich und erblich zuſtehet/ koͤn- nen nach ihrem Gefallen uͤber der Nachfolge diſponiren/ und wird ihre

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 506. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/570>, abgerufen am 28.03.2024.