Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.

Bild:
<< vorherige Seite

Des andern Buchs
storbenen in näherm Grade zugehö-
ren.

§. 11.

Die gewöhnlichsten Arten
der Linial-Succession sind die
männliche/ und dann die männ-
und weibliche.
Jn dieser werden
die Weiber nicht außgeschlossen/ son-
dern nur dem männlichen Geschlech-
te in selbiger Linie nachgesetzet; also/
daß man endlich auff sie zurücke köm-
met/ wenn man keine Manns-Per-
sonen in gleichem oder näherm Gra-
de haben kan. Hingegen wird bey
jener das weibliche Geschlechte/ sammt
alle dessen Nachkommen/ beständig
außgeschlossen.

§. 12.

Wenn wegen der Successi-
on
in einem Erb-Königreiche ein
Streit erwächset/ so ist es am besten/
daß selbiger durch Schieds-Leute
aus der königlichen Familie vertra-
gen werde. Ereignet sich aber der-
gleichen in einer Republique/ da die

Suc-

Des andern Buchs
ſtorbenen in naͤherm Grade zugehoͤ-
ren.

§. 11.

Die gewoͤhnlichſten Arten
der Linial-Succeſſion ſind die
maͤnnliche/ und dann die maͤnn-
und weibliche.
Jn dieſer werden
die Weiber nicht außgeſchloſſen/ ſon-
dern nur dem maͤnnlichen Geſchlech-
te in ſelbiger Linie nachgeſetzet; alſo/
daß man endlich auff ſie zuruͤcke koͤm-
met/ wenn man keine Manns-Per-
ſonen in gleichem oder naͤherm Gra-
de haben kan. Hingegen wird bey
jener das weibliche Geſchlechte/ ſam̃t
alle deſſen Nachkommen/ beſtaͤndig
außgeſchloſſen.

§. 12.

Wenn wegen der Succeſſi-
on
in einem Erb-Koͤnigreiche ein
Streit erwaͤchſet/ ſo iſt es am beſten/
daß ſelbiger durch Schieds-Leute
aus der koͤniglichen Familie vertra-
gen werde. Ereignet ſich aber der-
gleichen in einer Republique/ da die

Suc-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0576" n="512"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des andern Buchs</hi></fw><lb/>
&#x017F;torbenen in na&#x0364;herm Grade zugeho&#x0364;-<lb/>
ren.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 11.</head>
            <p>Die gewo&#x0364;hnlich&#x017F;ten Arten<lb/>
der Linial-<hi rendition="#aq">Succe&#x017F;&#x017F;ion</hi> &#x017F;ind die<lb/><hi rendition="#fr">ma&#x0364;nnliche/</hi> und dann die <hi rendition="#fr">ma&#x0364;nn-<lb/>
und weibliche.</hi> Jn die&#x017F;er werden<lb/>
die Weiber nicht außge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;on-<lb/>
dern nur dem ma&#x0364;nnlichen Ge&#x017F;chlech-<lb/>
te in &#x017F;elbiger Linie nachge&#x017F;etzet; al&#x017F;o/<lb/>
daß man endlich auff &#x017F;ie zuru&#x0364;cke ko&#x0364;m-<lb/>
met/ wenn man keine Manns-Per-<lb/>
&#x017F;onen in gleichem oder na&#x0364;herm Gra-<lb/>
de haben kan. Hingegen wird bey<lb/>
jener das weibliche Ge&#x017F;chlechte/ &#x017F;am&#x0303;t<lb/>
alle de&#x017F;&#x017F;en Nachkommen/ be&#x017F;ta&#x0364;ndig<lb/>
außge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 12.</head>
            <p>Wenn wegen der <hi rendition="#aq">Succe&#x017F;&#x017F;i-<lb/>
on</hi> in einem Erb-Ko&#x0364;nigreiche ein<lb/>
Streit erwa&#x0364;ch&#x017F;et/ &#x017F;o i&#x017F;t es am be&#x017F;ten/<lb/>
daß &#x017F;elbiger durch Schieds-Leute<lb/>
aus der ko&#x0364;niglichen Familie vertra-<lb/>
gen werde. Ereignet &#x017F;ich aber der-<lb/>
gleichen in einer <hi rendition="#aq">Republi</hi>que/ da die<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Suc-</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[512/0576] Des andern Buchs ſtorbenen in naͤherm Grade zugehoͤ- ren. §. 11. Die gewoͤhnlichſten Arten der Linial-Succeſſion ſind die maͤnnliche/ und dann die maͤnn- und weibliche. Jn dieſer werden die Weiber nicht außgeſchloſſen/ ſon- dern nur dem maͤnnlichen Geſchlech- te in ſelbiger Linie nachgeſetzet; alſo/ daß man endlich auff ſie zuruͤcke koͤm- met/ wenn man keine Manns-Per- ſonen in gleichem oder naͤherm Gra- de haben kan. Hingegen wird bey jener das weibliche Geſchlechte/ ſam̃t alle deſſen Nachkommen/ beſtaͤndig außgeſchloſſen. §. 12. Wenn wegen der Succeſſi- on in einem Erb-Koͤnigreiche ein Streit erwaͤchſet/ ſo iſt es am beſten/ daß ſelbiger durch Schieds-Leute aus der koͤniglichen Familie vertra- gen werde. Ereignet ſich aber der- gleichen in einer Republique/ da die Suc-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/576
Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 512. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/576>, abgerufen am 24.04.2024.