Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.

Bild:
<< vorherige Seite

Des ersten Buchs
und derben Wesens/ daß man sie
durch den täglichen Gebrauch nicht
leichte aufreiben und zernichten kan;
sondern sie lassen sich auch gar füglich
in allerhand kleine Sorten zerthei-
len. Zudem seynd sie zur Verwah-
rung und Handthierung nicht min-
der geschickt/ und können ihrer Ra-
rität wegen den Werth vieler an-
dern Dinge erschöpffen. Wiewohl
man auch weiß/ daß zuweilen bey
gewissen Völckern aus Noth und
Ermangelung derer Metallen an-
dere Dinge an statt des Geldes seynd
gebrauchet worden.

§. 9.

Dem Werth des Geldes
zu setzen gehöret in denen Republi-
qven
niemanden zu/ als der hohen
Obrigkeit/ und dannenhero pfleget
sie ihm auch öffentliche Zeichen aufzu-
pregen. Doch muß sie sich wegen der
Ausmüntzung nach denen Benach-
barten/ oder denenjenigen Völckern

rich-

Des erſten Buchs
und derben Weſens/ daß man ſie
durch den taͤglichen Gebrauch nicht
leichte aufreiben und zernichten kan;
ſondern ſie laſſen ſich auch gar fuͤglich
in allerhand kleine Sorten zerthei-
len. Zudem ſeynd ſie zur Verwah-
rung und Handthierung nicht min-
der geſchickt/ und koͤnnen ihrer Ra-
ritaͤt wegen den Werth vieler an-
dern Dinge erſchoͤpffen. Wiewohl
man auch weiß/ daß zuweilen bey
gewiſſen Voͤlckern aus Noth und
Ermangelung derer Metallen an-
dere Dinge an ſtatt des Geldes ſeynd
gebrauchet worden.

§. 9.

Dem Werth des Geldes
zu ſetzen gehoͤret in denen Republi-
qven
niemanden zu/ als der hohen
Obrigkeit/ und dannenhero pfleget
ſie ihm auch oͤffentliche Zeichen aufzu-
pregen. Doch muß ſie ſich wegen der
Ausmuͤntzung nach denen Benach-
barten/ oder denenjenigen Voͤlckern

rich-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0388" n="324"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des er&#x017F;ten Buchs</hi></fw><lb/>
und derben We&#x017F;ens/ daß man &#x017F;ie<lb/>
durch den ta&#x0364;glichen Gebrauch nicht<lb/>
leichte aufreiben und zernichten kan;<lb/>
&#x017F;ondern &#x017F;ie la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich auch gar fu&#x0364;glich<lb/>
in allerhand kleine Sorten zerthei-<lb/>
len. Zudem &#x017F;eynd &#x017F;ie zur Verwah-<lb/>
rung und Handthierung nicht min-<lb/>
der ge&#x017F;chickt/ und ko&#x0364;nnen ihrer Ra-<lb/>
rita&#x0364;t wegen den Werth vieler an-<lb/>
dern Dinge er&#x017F;cho&#x0364;pffen. Wiewohl<lb/>
man auch weiß/ daß zuweilen bey<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;en Vo&#x0364;lckern aus Noth und<lb/>
Ermangelung derer Metallen an-<lb/>
dere Dinge an &#x017F;tatt des Geldes &#x017F;eynd<lb/>
gebrauchet worden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 9.</head>
            <p><hi rendition="#fr">Dem Werth des Geldes</hi><lb/>
zu &#x017F;etzen geho&#x0364;ret in denen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Republi-<lb/>
qven</hi></hi> niemanden zu/ als der hohen<lb/>
Obrigkeit/ und dannenhero pfleget<lb/>
&#x017F;ie ihm auch o&#x0364;ffentliche Zeichen aufzu-<lb/>
pregen. Doch muß &#x017F;ie &#x017F;ich wegen der<lb/>
Ausmu&#x0364;ntzung nach denen Benach-<lb/>
barten/ oder denenjenigen Vo&#x0364;lckern<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">rich-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[324/0388] Des erſten Buchs und derben Weſens/ daß man ſie durch den taͤglichen Gebrauch nicht leichte aufreiben und zernichten kan; ſondern ſie laſſen ſich auch gar fuͤglich in allerhand kleine Sorten zerthei- len. Zudem ſeynd ſie zur Verwah- rung und Handthierung nicht min- der geſchickt/ und koͤnnen ihrer Ra- ritaͤt wegen den Werth vieler an- dern Dinge erſchoͤpffen. Wiewohl man auch weiß/ daß zuweilen bey gewiſſen Voͤlckern aus Noth und Ermangelung derer Metallen an- dere Dinge an ſtatt des Geldes ſeynd gebrauchet worden. §. 9. Dem Werth des Geldes zu ſetzen gehoͤret in denen Republi- qven niemanden zu/ als der hohen Obrigkeit/ und dannenhero pfleget ſie ihm auch oͤffentliche Zeichen aufzu- pregen. Doch muß ſie ſich wegen der Ausmuͤntzung nach denen Benach- barten/ oder denenjenigen Voͤlckern rich-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/388
Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/388>, abgerufen am 16.04.2024.