Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.

Bild:
<< vorherige Seite

Des andern Buchs
lich wann ihrer viele widrige Mei-
nungen haben/ so gebühret der jeni-
gen der Vorzug/ welcher unter denen
einzelnen ab- und besonders Stim-
menden die meisten beyfallen; jedoch
müssen derer auch so viel seyn/ als
sonst durch die Staats-Gesetze/ den
Schluß und Meinung der gesammten
Raths-Versamlung zu repraesenti-
ren/ erfordert werden.

§. 13.

Wenn nun eine Republi-
que bißher angezeigter massen in
Stand gebracht worden/ so pfleget
man den oder die jenigen/ welche die
obere und höheste Staats-Gewalt
vertreten/ nachdem es entweder eine
einzelne Person/ oder eine aus weni-
gen/ oder auch wohl aus dem gantzen
Volcke bestehende Versamlung ist/
einen Monarchen/ oder Staats-
Rath/
oder freyes Volck zu nen-
nen; die übrigen aber heissen Unter-
thanen oder Bürger/
und zwar in

einer

Des andern Buchs
lich wann ihrer viele widrige Mei-
nungen haben/ ſo gebuͤhret der jeni-
gen der Vorzug/ welcher unter denen
einzelnen ab- und beſonders Stim-
menden die meiſten beyfallen; jedoch
muͤſſen derer auch ſo viel ſeyn/ als
ſonſt durch die Staats-Geſetze/ den
Schluß und Meinung der geſam̃ten
Raths-Verſamlung zu repræſenti-
ren/ erfordert werden.

§. 13.

Wenn nun eine Republi-
que bißher angezeigter maſſen in
Stand gebracht worden/ ſo pfleget
man den oder die jenigen/ welche die
obere und hoͤheſte Staats-Gewalt
vertreten/ nachdem es entweder eine
einzelne Perſon/ oder eine aus weni-
gen/ oder auch wohl aus dem gantzen
Volcke beſtehende Verſamlung iſt/
einen Monarchen/ oder Staats-
Rath/
oder freyes Volck zu nen-
nen; die uͤbrigen aber heiſſen Unter-
thanen oder Buͤrger/
und zwar in

einer
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0532" n="468"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des andern Buchs</hi></fw><lb/>
lich wann ihrer viele widrige Mei-<lb/>
nungen haben/ &#x017F;o gebu&#x0364;hret der jeni-<lb/>
gen der Vorzug/ welcher unter denen<lb/>
einzelnen ab- und be&#x017F;onders Stim-<lb/>
menden die mei&#x017F;ten beyfallen; jedoch<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en derer auch &#x017F;o viel &#x017F;eyn/ als<lb/>
&#x017F;on&#x017F;t durch die Staats-Ge&#x017F;etze/ den<lb/>
Schluß und Meinung der ge&#x017F;am&#x0303;ten<lb/>
Raths-Ver&#x017F;amlung zu <hi rendition="#aq">repræ&#x017F;enti-</hi><lb/>
ren/ erfordert werden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 13.</head>
            <p>Wenn nun eine <hi rendition="#aq">Republi-</hi><lb/>
que bißher angezeigter ma&#x017F;&#x017F;en in<lb/>
Stand gebracht worden/ &#x017F;o pfleget<lb/>
man den oder die jenigen/ welche die<lb/>
obere und ho&#x0364;he&#x017F;te Staats-Gewalt<lb/>
vertreten/ nachdem es entweder eine<lb/>
einzelne Per&#x017F;on/ oder eine aus weni-<lb/>
gen/ oder auch wohl aus dem gantzen<lb/>
Volcke be&#x017F;tehende Ver&#x017F;amlung i&#x017F;t/<lb/>
einen Monarchen/ oder <hi rendition="#fr">Staats-<lb/>
Rath/</hi> oder <hi rendition="#fr">freyes Volck</hi> zu nen-<lb/>
nen; die u&#x0364;brigen aber hei&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#fr">Unter-<lb/>
thanen oder Bu&#x0364;rger/</hi> und zwar in<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">einer</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[468/0532] Des andern Buchs lich wann ihrer viele widrige Mei- nungen haben/ ſo gebuͤhret der jeni- gen der Vorzug/ welcher unter denen einzelnen ab- und beſonders Stim- menden die meiſten beyfallen; jedoch muͤſſen derer auch ſo viel ſeyn/ als ſonſt durch die Staats-Geſetze/ den Schluß und Meinung der geſam̃ten Raths-Verſamlung zu repræſenti- ren/ erfordert werden. §. 13. Wenn nun eine Republi- que bißher angezeigter maſſen in Stand gebracht worden/ ſo pfleget man den oder die jenigen/ welche die obere und hoͤheſte Staats-Gewalt vertreten/ nachdem es entweder eine einzelne Perſon/ oder eine aus weni- gen/ oder auch wohl aus dem gantzen Volcke beſtehende Verſamlung iſt/ einen Monarchen/ oder Staats- Rath/ oder freyes Volck zu nen- nen; die uͤbrigen aber heiſſen Unter- thanen oder Buͤrger/ und zwar in einer

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/532
Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 468. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/532>, abgerufen am 28.03.2024.