Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Quantz, Johann Joachim: Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen. Berlin, 1752.

Bild:
<< vorherige Seite

Das XIII. Hauptstück. Von den willkührlichen
die Zeit des zweyten Achttheils von (a) biß (h) gehören, darüber gemacht
werden. Die zwo Noten bey (r) haben mit denen von (i) biß (p) glei-
che Bewandtniß.

32. §.

Fig. 19. Wenn im Langsamen etliche Triolen stufenweise auf-
oder unterwärts gehen; da die dritte Note von der einen, und die erste
Note von der folgenden Triole, entweder auf eben demselben Tone, oder
die erste der folgenden Triole, um einen Ton höher als die vorhergehen-
de steht; so kann man vor die erste allezeit einen Vorschlag machen, s. (a).
Gehen aber deren viele nacheinander unterwärts; so kann über der ersten
allezeit ein halber Triller ohne Nachschlag, (da der Finger nur zweymal
niederschlägt) gemacht, und die zwo folgenden Noten daran geschleifet
werden, s. (b). Will man die Triolen in geschwindere Noten verwan-
deln; so stelle man sich die bey (c) vor, als wenn es, anstatt Zweyvier-
theiltactes, Sechsachttheiltact wäre, und setze zu einem jeden Achttheile
noch eine Note zu, wie die Sechzehntheile bey (d) zeigen. Also kann man
bey verschiedenen Arten der Triolen, nachdem es die Jntervalle leiden,
verfahren.

33. §.

Bey Noten, die nicht beständig nach einander stufenweise unter
oder über sich gehen, sondern wo deren zwo auf einerley Tone sich befin-
den, und die erste davon im Aufheben des Tactes steht, kann man vor
die zweyte, im Niederschlage, entweder einen Vorschlag, s. (e) (g),
oder über dieselbe einen Triller machen, und die folgende Note anschleifen,
s. (f) (h). Wenn aber deren etliche stufen weise unterwärts gehen; kann
vor einer jeden ein Vorschlag, s. (i), oder über der im Niederschlage ein
Triller, s. (k), gemachet werden.

34. §.

Fig. 20. Wenn das Jntervall in die Quarte über sich im Aufhe-
ben des Tactes anfängt, und im Langsamen, da der Baß pausiret, vor-
kömmt; so können die Veränderungen bey (a) (b) (c) (d) (e) darüber
gemacht werden. Findet die kleine Terze in der Tonart statt; so kann
man sich der halben Töne bedienen, s. (f) (g). Wenn zwo Noten, im
Langsamen, stufenweise nach einander hinauf oder herunter gehen, sie
mögen eine Pause, oder eine Note von mehrerer Geltung vor sich ha-
ben; auch mag die dritte Note, mit oder ohne Punct, unter- oder auf-
wärts gehen: so kann man allezeit eine kleine Note zwischen beyde setzen,

welche

Das XIII. Hauptſtuͤck. Von den willkuͤhrlichen
die Zeit des zweyten Achttheils von (a) biß (h) gehoͤren, daruͤber gemacht
werden. Die zwo Noten bey (r) haben mit denen von (i) biß (p) glei-
che Bewandtniß.

32. §.

Fig. 19. Wenn im Langſamen etliche Triolen ſtufenweiſe auf-
oder unterwaͤrts gehen; da die dritte Note von der einen, und die erſte
Note von der folgenden Triole, entweder auf eben demſelben Tone, oder
die erſte der folgenden Triole, um einen Ton hoͤher als die vorhergehen-
de ſteht; ſo kann man vor die erſte allezeit einen Vorſchlag machen, ſ. (a).
Gehen aber deren viele nacheinander unterwaͤrts; ſo kann uͤber der erſten
allezeit ein halber Triller ohne Nachſchlag, (da der Finger nur zweymal
niederſchlaͤgt) gemacht, und die zwo folgenden Noten daran geſchleifet
werden, ſ. (b). Will man die Triolen in geſchwindere Noten verwan-
deln; ſo ſtelle man ſich die bey (c) vor, als wenn es, anſtatt Zweyvier-
theiltactes, Sechsachttheiltact waͤre, und ſetze zu einem jeden Achttheile
noch eine Note zu, wie die Sechzehntheile bey (d) zeigen. Alſo kann man
bey verſchiedenen Arten der Triolen, nachdem es die Jntervalle leiden,
verfahren.

33. §.

Bey Noten, die nicht beſtaͤndig nach einander ſtufenweiſe unter
oder uͤber ſich gehen, ſondern wo deren zwo auf einerley Tone ſich befin-
den, und die erſte davon im Aufheben des Tactes ſteht, kann man vor
die zweyte, im Niederſchlage, entweder einen Vorſchlag, ſ. (e) (g),
oder uͤber dieſelbe einen Triller machen, und die folgende Note anſchleifen,
ſ. (f) (h). Wenn aber deren etliche ſtufen weiſe unterwaͤrts gehen; kann
vor einer jeden ein Vorſchlag, ſ. (i), oder uͤber der im Niederſchlage ein
Triller, ſ. (k), gemachet werden.

34. §.

Fig. 20. Wenn das Jntervall in die Quarte uͤber ſich im Aufhe-
ben des Tactes anfaͤngt, und im Langſamen, da der Baß pauſiret, vor-
koͤmmt; ſo koͤnnen die Veraͤnderungen bey (a) (b) (c) (d) (e) daruͤber
gemacht werden. Findet die kleine Terze in der Tonart ſtatt; ſo kann
man ſich der halben Toͤne bedienen, ſ. (f) (g). Wenn zwo Noten, im
Langſamen, ſtufenweiſe nach einander hinauf oder herunter gehen, ſie
moͤgen eine Pauſe, oder eine Note von mehrerer Geltung vor ſich ha-
ben; auch mag die dritte Note, mit oder ohne Punct, unter- oder auf-
waͤrts gehen: ſo kann man allezeit eine kleine Note zwiſchen beyde ſetzen,

welche
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0148" n="130"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">XIII.</hi> Haupt&#x017F;tu&#x0364;ck. Von den willku&#x0364;hrlichen</hi></fw><lb/>
die Zeit des zweyten Achttheils von <hi rendition="#aq">(a)</hi> biß <hi rendition="#aq">(h)</hi> geho&#x0364;ren, daru&#x0364;ber gemacht<lb/>
werden. Die zwo Noten bey <hi rendition="#aq">(r)</hi> haben mit denen von <hi rendition="#aq">(i)</hi> biß <hi rendition="#aq">(p)</hi> glei-<lb/>
che Bewandtniß.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>32. §.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Fig.</hi> 19. Wenn im Lang&#x017F;amen etliche Triolen &#x017F;tufenwei&#x017F;e auf-<lb/>
oder unterwa&#x0364;rts gehen; da die dritte Note von der einen, und die er&#x017F;te<lb/>
Note von der folgenden Triole, entweder auf eben dem&#x017F;elben Tone, oder<lb/>
die er&#x017F;te der folgenden Triole, um einen Ton ho&#x0364;her als die vorhergehen-<lb/>
de &#x017F;teht; &#x017F;o kann man vor die er&#x017F;te allezeit einen Vor&#x017F;chlag machen, &#x017F;. <hi rendition="#aq">(a).</hi><lb/>
Gehen aber deren viele nacheinander unterwa&#x0364;rts; &#x017F;o kann u&#x0364;ber der er&#x017F;ten<lb/>
allezeit ein halber Triller ohne Nach&#x017F;chlag, (da der Finger nur zweymal<lb/>
nieder&#x017F;chla&#x0364;gt) gemacht, und die zwo folgenden Noten daran ge&#x017F;chleifet<lb/>
werden, &#x017F;. <hi rendition="#aq">(b).</hi> Will man die Triolen in ge&#x017F;chwindere Noten verwan-<lb/>
deln; &#x017F;o &#x017F;telle man &#x017F;ich die bey <hi rendition="#aq">(c)</hi> vor, als wenn es, an&#x017F;tatt Zweyvier-<lb/>
theiltactes, Sechsachttheiltact wa&#x0364;re, und &#x017F;etze zu einem jeden Achttheile<lb/>
noch eine Note zu, wie die Sechzehntheile bey <hi rendition="#aq">(d)</hi> zeigen. Al&#x017F;o kann man<lb/>
bey ver&#x017F;chiedenen Arten der Triolen, nachdem es die Jntervalle leiden,<lb/>
verfahren.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>33. §.</head><lb/>
            <p>Bey Noten, die nicht be&#x017F;ta&#x0364;ndig nach einander &#x017F;tufenwei&#x017F;e unter<lb/>
oder u&#x0364;ber &#x017F;ich gehen, &#x017F;ondern wo deren zwo auf einerley Tone &#x017F;ich befin-<lb/>
den, und die er&#x017F;te davon im Aufheben des Tactes &#x017F;teht, kann man vor<lb/>
die zweyte, im Nieder&#x017F;chlage, entweder einen Vor&#x017F;chlag, &#x017F;. <hi rendition="#aq">(e) (g),</hi><lb/>
oder u&#x0364;ber die&#x017F;elbe einen Triller machen, und die folgende Note an&#x017F;chleifen,<lb/>
&#x017F;. <hi rendition="#aq">(f) (h).</hi> Wenn aber deren etliche &#x017F;tufen wei&#x017F;e unterwa&#x0364;rts gehen; kann<lb/>
vor einer jeden ein Vor&#x017F;chlag, &#x017F;. <hi rendition="#aq">(i),</hi> oder u&#x0364;ber der im Nieder&#x017F;chlage ein<lb/>
Triller, &#x017F;. <hi rendition="#aq">(k),</hi> gemachet werden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>34. §.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Fig.</hi> 20. Wenn das Jntervall in die Quarte u&#x0364;ber &#x017F;ich im Aufhe-<lb/>
ben des Tactes anfa&#x0364;ngt, und im Lang&#x017F;amen, da der Baß pau&#x017F;iret, vor-<lb/>
ko&#x0364;mmt; &#x017F;o ko&#x0364;nnen die Vera&#x0364;nderungen bey <hi rendition="#aq">(a) (b) (c) (d) (e)</hi> daru&#x0364;ber<lb/>
gemacht werden. Findet die kleine Terze in der Tonart &#x017F;tatt; &#x017F;o kann<lb/>
man &#x017F;ich der halben To&#x0364;ne bedienen, &#x017F;. <hi rendition="#aq">(f) (g).</hi> Wenn zwo Noten, im<lb/>
Lang&#x017F;amen, &#x017F;tufenwei&#x017F;e nach einander hinauf oder herunter gehen, &#x017F;ie<lb/>
mo&#x0364;gen eine Pau&#x017F;e, oder eine Note von mehrerer Geltung vor &#x017F;ich ha-<lb/>
ben; auch mag die dritte Note, mit oder ohne Punct, unter- oder auf-<lb/>
wa&#x0364;rts gehen: &#x017F;o kann man allezeit eine kleine Note zwi&#x017F;chen beyde &#x017F;etzen,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">welche</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[130/0148] Das XIII. Hauptſtuͤck. Von den willkuͤhrlichen die Zeit des zweyten Achttheils von (a) biß (h) gehoͤren, daruͤber gemacht werden. Die zwo Noten bey (r) haben mit denen von (i) biß (p) glei- che Bewandtniß. 32. §. Fig. 19. Wenn im Langſamen etliche Triolen ſtufenweiſe auf- oder unterwaͤrts gehen; da die dritte Note von der einen, und die erſte Note von der folgenden Triole, entweder auf eben demſelben Tone, oder die erſte der folgenden Triole, um einen Ton hoͤher als die vorhergehen- de ſteht; ſo kann man vor die erſte allezeit einen Vorſchlag machen, ſ. (a). Gehen aber deren viele nacheinander unterwaͤrts; ſo kann uͤber der erſten allezeit ein halber Triller ohne Nachſchlag, (da der Finger nur zweymal niederſchlaͤgt) gemacht, und die zwo folgenden Noten daran geſchleifet werden, ſ. (b). Will man die Triolen in geſchwindere Noten verwan- deln; ſo ſtelle man ſich die bey (c) vor, als wenn es, anſtatt Zweyvier- theiltactes, Sechsachttheiltact waͤre, und ſetze zu einem jeden Achttheile noch eine Note zu, wie die Sechzehntheile bey (d) zeigen. Alſo kann man bey verſchiedenen Arten der Triolen, nachdem es die Jntervalle leiden, verfahren. 33. §. Bey Noten, die nicht beſtaͤndig nach einander ſtufenweiſe unter oder uͤber ſich gehen, ſondern wo deren zwo auf einerley Tone ſich befin- den, und die erſte davon im Aufheben des Tactes ſteht, kann man vor die zweyte, im Niederſchlage, entweder einen Vorſchlag, ſ. (e) (g), oder uͤber dieſelbe einen Triller machen, und die folgende Note anſchleifen, ſ. (f) (h). Wenn aber deren etliche ſtufen weiſe unterwaͤrts gehen; kann vor einer jeden ein Vorſchlag, ſ. (i), oder uͤber der im Niederſchlage ein Triller, ſ. (k), gemachet werden. 34. §. Fig. 20. Wenn das Jntervall in die Quarte uͤber ſich im Aufhe- ben des Tactes anfaͤngt, und im Langſamen, da der Baß pauſiret, vor- koͤmmt; ſo koͤnnen die Veraͤnderungen bey (a) (b) (c) (d) (e) daruͤber gemacht werden. Findet die kleine Terze in der Tonart ſtatt; ſo kann man ſich der halben Toͤne bedienen, ſ. (f) (g). Wenn zwo Noten, im Langſamen, ſtufenweiſe nach einander hinauf oder herunter gehen, ſie moͤgen eine Pauſe, oder eine Note von mehrerer Geltung vor ſich ha- ben; auch mag die dritte Note, mit oder ohne Punct, unter- oder auf- waͤrts gehen: ſo kann man allezeit eine kleine Note zwiſchen beyde ſetzen, welche

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/quantz_versuch_1752
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/quantz_versuch_1752/148
Zitationshilfe: Quantz, Johann Joachim: Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen. Berlin, 1752, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quantz_versuch_1752/148>, abgerufen am 25.04.2024.