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Quantz, Johann Joachim: Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen. Berlin, 1752.

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Von der Art das Adagio zu spielen.
abnehmender Stärke des Tones; sta. starck; stä. stärker; schwa.
schwach
Bey den Worten: stark und schwach, muß man sich in der
Ausübung mit dem Zungenstoße oder Bogenstriche darnach richten, um
jede Note entweder mehr, oder weniger zu markiren. Man muß auch
eben diese Worte nicht jederzeit im äußersten Grade nehmen: sondern man
muß hierbey wie in der Malerey verfahren; allwo man um Licht und
Schatten auszudrücken, sich der sogenannten mezze tinte oder Zwischen-
farben bedienet, wodurch das Dunkle mit dem Lichten unvermerkt verei-
niget wird. Jm Singen und Spielen muß man also gleichergestalt sich
des verlierenden Piano, und der wachsenden Stärke des Tones, als der
Zwischenfarben bedienen: weil diese Mannigfaltigkeit, zum guten Vor-
trage in der Musik, unentbehrlich ist. Nun zur Sache.

26. §.

Tab. IX. Fig. 1. Bey (a) die drey geschwänzten Noten schwa.
die Viertheilnoten C, C, C, wa. Bey (b) das C mit dem Puncte
wa. die folgenden kurzen Noten und das erste C, schw. das folgende
sta. das Viertheil wa. Bey (c) in derselben Art. Bey (e) die
Hauptnoten wa. die kleinen schwa. Bey (h) der Triller sta. der
Nachschlag schwa. Bey (l) C, wa. F, E, abn. E, sta. G, schwa.
H, sta. C, schwa. Bey (ll) C, E, wa. F, schwa. G, E, C, wa.
Die kleinen Noten schwa. Bey (o) C, wa. unter dem Laufe abn.
C, C, C, sta. Bey (p) die erste sta. die folgenden drey schwa. G, sta.
F, E, D, schwa. C, wa. Bey (r) die erste sta. die zweyte und dritte
schwa. und so die übrigen Triolen.

27. §.

Tab. IX. Fig. 2. Bey (b) können diese Art Noten so aus dreyen
bestehen, allezeit zum Muster dienen, daß sie auf eine schmeichelnde Art
vorgetragen werden müssen, nämlich: die erste wa. der Punct abn.
die zwo folgenden geschwind und schw. angeschleifet. Bey (c) die erste
und dritte wa. die zweyte und vierte schwa. und die bey (d) in derselben
Art. Bey (f) die mit dem Puncte wa. die vier geschwinden schwa.
Bey (g) C, wa. die vier geschwinden schwa. E, sta. und so die übrigen.
Bey (l) die erste sta. die Triole schwa. und egal. Bey (ll) die Trio-
len sta. die Sechzehntheile schwa. Bey (m) die erste sta. die fünf
folgenden schw. Bey (o) die erste sta. D, E, D, abn. C, schwa. und
so die übrigen. Bey (p) die erste sta. die geschwinden schwa. Bey (q)
C, wa. E, schw. und sehr kurz, der Vorschlag wa. D, schwa. F, sta.

E, schwa.
T

Von der Art das Adagio zu ſpielen.
abnehmender Staͤrke des Tones; ſta. ſtarck; ſtaͤ. ſtaͤrker; ſchwa.
ſchwach
Bey den Worten: ſtark und ſchwach, muß man ſich in der
Ausuͤbung mit dem Zungenſtoße oder Bogenſtriche darnach richten, um
jede Note entweder mehr, oder weniger zu markiren. Man muß auch
eben dieſe Worte nicht jederzeit im aͤußerſten Grade nehmen: ſondern man
muß hierbey wie in der Malerey verfahren; allwo man um Licht und
Schatten auszudruͤcken, ſich der ſogenannten mezze tinte oder Zwiſchen-
farben bedienet, wodurch das Dunkle mit dem Lichten unvermerkt verei-
niget wird. Jm Singen und Spielen muß man alſo gleichergeſtalt ſich
des verlierenden Piano, und der wachſenden Staͤrke des Tones, als der
Zwiſchenfarben bedienen: weil dieſe Mannigfaltigkeit, zum guten Vor-
trage in der Muſik, unentbehrlich iſt. Nun zur Sache.

26. §.

Tab. IX. Fig. 1. Bey (a) die drey geſchwaͤnzten Noten ſchwa.
die Viertheilnoten C, C, C, wa. Bey (b) das C mit dem Puncte
wa. die folgenden kurzen Noten und das erſte C, ſchw. das folgende
ſta. das Viertheil wa. Bey (c) in derſelben Art. Bey (e) die
Hauptnoten wa. die kleinen ſchwa. Bey (h) der Triller ſta. der
Nachſchlag ſchwa. Bey (l) C, wa. F, E, abn. E, ſta. G, ſchwa.
H, ſta. C, ſchwa. Bey (ll) C, E, wa. F, ſchwa. G, E, C, wa.
Die kleinen Noten ſchwa. Bey (o) C, wa. unter dem Laufe abn.
C, C, C, ſta. Bey (p) die erſte ſta. die folgenden drey ſchwa. G, ſta.
F, E, D, ſchwa. C, wa. Bey (r) die erſte ſta. die zweyte und dritte
ſchwa. und ſo die uͤbrigen Triolen.

27. §.

Tab. IX. Fig. 2. Bey (b) koͤnnen dieſe Art Noten ſo aus dreyen
beſtehen, allezeit zum Muſter dienen, daß ſie auf eine ſchmeichelnde Art
vorgetragen werden muͤſſen, naͤmlich: die erſte wa. der Punct abn.
die zwo folgenden geſchwind und ſchw. angeſchleifet. Bey (c) die erſte
und dritte wa. die zweyte und vierte ſchwa. und die bey (d) in derſelben
Art. Bey (f) die mit dem Puncte wa. die vier geſchwinden ſchwa.
Bey (g) C, wa. die vier geſchwinden ſchwa. E, ſta. und ſo die uͤbrigen.
Bey (l) die erſte ſta. die Triole ſchwa. und egal. Bey (ll) die Trio-
len ſta. die Sechzehntheile ſchwa. Bey (m) die erſte ſta. die fuͤnf
folgenden ſchw. Bey (o) die erſte ſta. D, E, D, abn. C, ſchwa. und
ſo die uͤbrigen. Bey (p) die erſte ſta. die geſchwinden ſchwa. Bey (q)
C, wa. E, ſchw. und ſehr kurz, der Vorſchlag wa. D, ſchwa. F, ſta.

E, ſchwa.
T
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[145/0163] Von der Art das Adagio zu ſpielen. abnehmender Staͤrke des Tones; ſta. ſtarck; ſtaͤ. ſtaͤrker; ſchwa. ſchwach Bey den Worten: ſtark und ſchwach, muß man ſich in der Ausuͤbung mit dem Zungenſtoße oder Bogenſtriche darnach richten, um jede Note entweder mehr, oder weniger zu markiren. Man muß auch eben dieſe Worte nicht jederzeit im aͤußerſten Grade nehmen: ſondern man muß hierbey wie in der Malerey verfahren; allwo man um Licht und Schatten auszudruͤcken, ſich der ſogenannten mezze tinte oder Zwiſchen- farben bedienet, wodurch das Dunkle mit dem Lichten unvermerkt verei- niget wird. Jm Singen und Spielen muß man alſo gleichergeſtalt ſich des verlierenden Piano, und der wachſenden Staͤrke des Tones, als der Zwiſchenfarben bedienen: weil dieſe Mannigfaltigkeit, zum guten Vor- trage in der Muſik, unentbehrlich iſt. Nun zur Sache. 26. §. Tab. IX. Fig. 1. Bey (a) die drey geſchwaͤnzten Noten ſchwa. die Viertheilnoten C, C, C, wa. Bey (b) das C mit dem Puncte wa. die folgenden kurzen Noten und das erſte C, ſchw. das folgende ſta. das Viertheil wa. Bey (c) in derſelben Art. Bey (e) die Hauptnoten wa. die kleinen ſchwa. Bey (h) der Triller ſta. der Nachſchlag ſchwa. Bey (l) C, wa. F, E, abn. E, ſta. G, ſchwa. H, ſta. C, ſchwa. Bey (ll) C, E, wa. F, ſchwa. G, E, C, wa. Die kleinen Noten ſchwa. Bey (o) C, wa. unter dem Laufe abn. C, C, C, ſta. Bey (p) die erſte ſta. die folgenden drey ſchwa. G, ſta. F, E, D, ſchwa. C, wa. Bey (r) die erſte ſta. die zweyte und dritte ſchwa. und ſo die uͤbrigen Triolen. 27. §. Tab. IX. Fig. 2. Bey (b) koͤnnen dieſe Art Noten ſo aus dreyen beſtehen, allezeit zum Muſter dienen, daß ſie auf eine ſchmeichelnde Art vorgetragen werden muͤſſen, naͤmlich: die erſte wa. der Punct abn. die zwo folgenden geſchwind und ſchw. angeſchleifet. Bey (c) die erſte und dritte wa. die zweyte und vierte ſchwa. und die bey (d) in derſelben Art. Bey (f) die mit dem Puncte wa. die vier geſchwinden ſchwa. Bey (g) C, wa. die vier geſchwinden ſchwa. E, ſta. und ſo die uͤbrigen. Bey (l) die erſte ſta. die Triole ſchwa. und egal. Bey (ll) die Trio- len ſta. die Sechzehntheile ſchwa. Bey (m) die erſte ſta. die fuͤnf folgenden ſchw. Bey (o) die erſte ſta. D, E, D, abn. C, ſchwa. und ſo die uͤbrigen. Bey (p) die erſte ſta. die geſchwinden ſchwa. Bey (q) C, wa. E, ſchw. und ſehr kurz, der Vorſchlag wa. D, ſchwa. F, ſta. E, ſchwa. T

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Zitationshilfe: Quantz, Johann Joachim: Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen. Berlin, 1752, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quantz_versuch_1752/163>, abgerufen am 20.04.2024.