Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

II. Cl. Salinische Erze: Vivianit.
wohl nicht wesentlich ab, da M/M = 127° ist. Diesem sehr verwandt
ist der

Fischerit. Hermann l. c. 33. 285 von Grasgrüner Farbe, rinden-
artige Ueberzüge auf Klüften von Sand- und Thoneisenstein zu Nischnei
Tagilsk bildend, zuweilen auch feine krystallinische Säulen. Apatithärte,
Gew. 2,46. Al6 P.....3 + 24 H.

Childrenit Levy Pogg. Ann. V. 163 ist auf einem Spatheisen-
steingange zu Tavistock in Devonshire vorgekommen, worauf die kleinen
Krystalle Drusen bilden. Zweigliedrige Oktaeder e = a : b : c, Kante
a : c 130° 20', b : c 102° 30' und a : b 97° 50', daraus
folgt
a : b = [Formel 1] : [Formel 2] .
Ein stumpferes Oktaeder b = a : b : 4/5 c schärft die Endecke
zu; P = b : infinitya : infinityc etwas blättrig, a = b : 3c : infinitya.
[Abbildung] H
= 5, Gew. = 3,26. Durchsichtige glasglänzende gelblichbraune bis
schwarze Krystalle, die zuweilen nur krystallinische Häutchen auf Spath-
eisenstein bilden. Nach Rammelsberg Pogg. Ann. 85. 435:
2 (Fe, Mn)4 P..... + Al2 P..... + 15 H mit 29 P....., 14 Al, 30 Fe, 9 Mn, 17 H.
Es werden in England noch mehrere Fundorte angegeben.

Amblygonit, Türkis und Wavellit bilden wegen ihres großen Thon-
erdegehaltes eine besondere Gruppe, die H. Prof. Weiß deshalb auch
unter die Haloidsteine pag. 297 stellt, ob sie gleich keine Kieselerde enthalten.

6. Vivianit Wern.

Werner bekam die erste krystallisirte Blaueisenerde durch Vivian aus
Cornwall, wo sie auf der Grube Huelkind zu St. Agnes mit Magnetkies
vorkommt. Die Franzosen (Laugier Ann. du Museum 1804. III. 405)
kannten das Phosphate de fer schon früher von Isle de France und
Brasilien. Uttinger erkannte bereits 1807, daß das von Bodenmais kein
Cyanit sei (Denkschrift. Münchner Akad. Wissensch. 1817. 233). Das
erdige Eisenblau kannte man längst vorher, denn schon Wallerius nannte
es Coeruleum Berolinense nativum. Isomorph mit Kobaltblüthe und
Pharmacolith.

2 + 1gliedrig, und so genau Gypsartig, daß Breithaupt schon
1818 den Namen Eisengyps in Vorschlag brachte. f = a : b : infinityc 111° 6';
P = b : infinitya : infinityc
so deutlich blättrig als Gyps; M = a : infinityb : infinityc
stumpft die stumpfe Säulenkante f/f ab, und würde dem muscheligen
Bruche des Gypses entsprechen, der aber nicht vorhanden zu sein scheint.
Die beim Gyps seltene z = 1/5 a : c : infinityb ist gewöhnlich und
z/M bilden eine rhomboidische Säule von 125° 18', gegen welche
P rechtwinklig steht. Ein faseriger Bruch auf der Hinterseite
ist vorhanden, er macht aber gegen Axe c einen Winkel, der
nur wenige Grade kleiner ist als der rechte. Entspräche er der
Fläche T = 1/3 a' : c : infinityb, welche Dufrenoy 109° 5' gegen M
angibt, so wäre das eine auffallende Analogie. Sein Vor-
[Abbildung] handensein merkt man besonders in der verschiedenen Härte auf P, denn
mit einer feinen Nadel spürt man, daß das Mineral senkrecht gegen die

II. Cl. Saliniſche Erze: Vivianit.
wohl nicht weſentlich ab, da M/M = 127° iſt. Dieſem ſehr verwandt
iſt der

Fiſcherit. Hermann l. c. 33. 285 von Grasgrüner Farbe, rinden-
artige Ueberzüge auf Klüften von Sand- und Thoneiſenſtein zu Niſchnei
Tagilsk bildend, zuweilen auch feine kryſtalliniſche Säulen. Apatithärte,
Gew. 2,46. A̶⃛l6˙˙˙˙˙3 + 24 Ḣ̶.

Childrenit Lévy Pogg. Ann. V. 163 iſt auf einem Spatheiſen-
ſteingange zu Taviſtock in Devonshire vorgekommen, worauf die kleinen
Kryſtalle Druſen bilden. Zweigliedrige Oktaeder e = a : b : c, Kante
a : c 130° 20′, b : c 102° 30′ und a : b 97° 50′, daraus
folgt
a : b = [Formel 1] : [Formel 2] .
Ein ſtumpferes Oktaeder b = a : b : ⅘c ſchärft die Endecke
zu; P = b : ∞a : ∞c etwas blättrig, a = b : 3c : ∞a.
[Abbildung] H
= 5, Gew. = 3,26. Durchſichtige glasglänzende gelblichbraune bis
ſchwarze Kryſtalle, die zuweilen nur kryſtalliniſche Häutchen auf Spath-
eiſenſtein bilden. Nach Rammelsberg Pogg. Ann. 85. 435:
2 (Ḟe, Ṁn)4˙˙˙˙˙ + A̶⃛l2˙˙˙˙˙ + 15 Ḣ mit 29 ˙˙˙˙˙, 14 A̶⃛l, 30 Ḟe, 9 Ṁn, 17 Ḣ̶.
Es werden in England noch mehrere Fundorte angegeben.

Amblygonit, Türkis und Wavellit bilden wegen ihres großen Thon-
erdegehaltes eine beſondere Gruppe, die H. Prof. Weiß deshalb auch
unter die Haloidſteine pag. 297 ſtellt, ob ſie gleich keine Kieſelerde enthalten.

6. Vivianit Wern.

Werner bekam die erſte kryſtalliſirte Blaueiſenerde durch Vivian aus
Cornwall, wo ſie auf der Grube Huelkind zu St. Agnes mit Magnetkies
vorkommt. Die Franzoſen (Laugier Ann. du Muséum 1804. III. 405)
kannten das Phosphate de fer ſchon früher von Isle de France und
Braſilien. Uttinger erkannte bereits 1807, daß das von Bodenmais kein
Cyanit ſei (Denkſchrift. Münchner Akad. Wiſſenſch. 1817. 233). Das
erdige Eiſenblau kannte man längſt vorher, denn ſchon Wallerius nannte
es Coeruleum Berolinense nativum. Iſomorph mit Kobaltblüthe und
Pharmacolith.

2 + 1gliedrig, und ſo genau Gypsartig, daß Breithaupt ſchon
1818 den Namen Eiſengyps in Vorſchlag brachte. f = a : b : ∞c 111° 6′;
P = b : ∞a : ∞c
ſo deutlich blättrig als Gyps; M = a : ∞b : ∞c
ſtumpft die ſtumpfe Säulenkante f/f ab, und würde dem muſcheligen
Bruche des Gypſes entſprechen, der aber nicht vorhanden zu ſein ſcheint.
Die beim Gyps ſeltene z = ⅕a : c : ∞b iſt gewöhnlich und
z/M bilden eine rhomboidiſche Säule von 125° 18′, gegen welche
P rechtwinklig ſteht. Ein faſeriger Bruch auf der Hinterſeite
iſt vorhanden, er macht aber gegen Axe c einen Winkel, der
nur wenige Grade kleiner iſt als der rechte. Entſpräche er der
Fläche T = ⅓a' : c : ∞b, welche Dufrénoy 109° 5′ gegen M
angibt, ſo wäre das eine auffallende Analogie. Sein Vor-
[Abbildung] handenſein merkt man beſonders in der verſchiedenen Härte auf P, denn
mit einer feinen Nadel ſpürt man, daß das Mineral ſenkrecht gegen die

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0407" n="395"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">II.</hi> Cl. Salini&#x017F;che Erze: Vivianit.</fw><lb/>
wohl nicht we&#x017F;entlich ab, da <hi rendition="#aq">M/M</hi> = 127° i&#x017F;t. Die&#x017F;em &#x017F;ehr verwandt<lb/>
i&#x017F;t der</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Fi&#x017F;cherit</hi>. Hermann <hi rendition="#aq">l. c.</hi> 33. <hi rendition="#sub">285</hi> von Grasgrüner Farbe, rinden-<lb/>
artige Ueberzüge auf Klüften von Sand- und Thonei&#x017F;en&#x017F;tein zu Ni&#x017F;chnei<lb/>
Tagilsk bildend, zuweilen auch feine kry&#x017F;tallini&#x017F;che Säulen. Apatithärte,<lb/>
Gew. 2,46. <hi rendition="#aq">A&#x0336;&#x20DB;l<hi rendition="#sup">6</hi> P&#x0336;<hi rendition="#above-cap">&#x02D9;&#x02D9;&#x02D9;<hi rendition="#above-cap">&#x02D9;&#x02D9;</hi></hi><hi rendition="#sup">3</hi> + 24 H&#x0336;&#x0307;.</hi></p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Childrenit</hi> Lévy Pogg. Ann. <hi rendition="#aq">V.</hi> <hi rendition="#sub">163</hi> i&#x017F;t auf einem Spathei&#x017F;en-<lb/>
&#x017F;teingange zu Tavi&#x017F;tock in Devonshire vorgekommen, worauf die kleinen<lb/>
Kry&#x017F;talle Dru&#x017F;en bilden. Zweigliedrige Oktaeder <hi rendition="#aq">e = a : b : c</hi>, Kante<lb/><hi rendition="#aq">a : c 130° 20&#x2032;, b : c</hi> 102° 30&#x2032; und <hi rendition="#aq">a : b</hi> 97° 50&#x2032;, daraus<lb/>
folgt<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">a : b</hi> = <formula/> : <formula/>.</hi><lb/>
Ein &#x017F;tumpferes Oktaeder <hi rendition="#aq">b = a : b : &#x2158;c</hi> &#x017F;chärft die Endecke<lb/>
zu; <hi rendition="#aq">P = b : &#x221E;a : &#x221E;c</hi> etwas blättrig, <hi rendition="#aq">a = b : 3c : &#x221E;a.<lb/><figure/> H</hi> = 5, Gew. = 3,26. Durch&#x017F;ichtige glasglänzende gelblichbraune bis<lb/>
&#x017F;chwarze Kry&#x017F;talle, die zuweilen nur kry&#x017F;tallini&#x017F;che Häutchen auf Spath-<lb/>
ei&#x017F;en&#x017F;tein bilden. Nach Rammelsberg Pogg. Ann. 85. <hi rendition="#sub">435</hi>:<lb/>
2 <hi rendition="#aq">(F&#x0307;e, M&#x0307;n)<hi rendition="#sup">4</hi> P&#x0336;<hi rendition="#above-cap">&#x02D9;&#x02D9;&#x02D9;<hi rendition="#above-cap">&#x02D9;&#x02D9;</hi></hi> + A&#x0336;&#x20DB;l<hi rendition="#sup">2</hi> P&#x0336;<hi rendition="#above-cap">&#x02D9;&#x02D9;&#x02D9;<hi rendition="#above-cap">&#x02D9;&#x02D9;</hi></hi> + 15 H&#x0307;</hi> mit 29 <hi rendition="#aq">P&#x0336;<hi rendition="#above-cap">&#x02D9;&#x02D9;&#x02D9;<hi rendition="#above-cap">&#x02D9;&#x02D9;</hi></hi>, 14 A&#x0336;&#x20DB;l, 30 F&#x0307;e, 9 M&#x0307;n, 17 H&#x0336;&#x0307;.</hi><lb/>
Es werden in England noch mehrere Fundorte angegeben.</p><lb/>
            <p>Amblygonit, Türkis und Wavellit bilden wegen ihres großen Thon-<lb/>
erdegehaltes eine be&#x017F;ondere Gruppe, die H. Prof. Weiß deshalb auch<lb/>
unter die Haloid&#x017F;teine <hi rendition="#aq">pag.</hi> 297 &#x017F;tellt, ob &#x017F;ie gleich keine Kie&#x017F;elerde enthalten.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#b">6. Vivianit</hi> Wern.</head><lb/>
            <p>Werner bekam die er&#x017F;te kry&#x017F;talli&#x017F;irte Blauei&#x017F;enerde durch Vivian aus<lb/>
Cornwall, wo &#x017F;ie auf der Grube Huelkind zu St. Agnes mit Magnetkies<lb/>
vorkommt. Die Franzo&#x017F;en (Laugier <hi rendition="#aq">Ann. du Muséum 1804. III.</hi> <hi rendition="#sub">405</hi>)<lb/>
kannten das <hi rendition="#aq">Phosphate de fer</hi> &#x017F;chon früher von <hi rendition="#aq">Isle de France</hi> und<lb/>
Bra&#x017F;ilien. Uttinger erkannte bereits 1807, daß das von Bodenmais kein<lb/>
Cyanit &#x017F;ei (Denk&#x017F;chrift. Münchner Akad. Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;ch. 1817. <hi rendition="#sub">233</hi>). Das<lb/>
erdige Ei&#x017F;enblau kannte man läng&#x017F;t vorher, denn &#x017F;chon Wallerius nannte<lb/>
es <hi rendition="#aq">Coeruleum Berolinense nativum.</hi> I&#x017F;omorph mit Kobaltblüthe und<lb/>
Pharmacolith.</p><lb/>
            <p>2 + <hi rendition="#g">1gliedrig</hi>, und &#x017F;o genau Gypsartig, daß Breithaupt &#x017F;chon<lb/>
1818 den Namen Ei&#x017F;engyps in Vor&#x017F;chlag brachte. <hi rendition="#aq">f = a : b : &#x221E;c 111° 6&#x2032;;<lb/>
P = b : &#x221E;a : &#x221E;c</hi> &#x017F;o deutlich blättrig als Gyps; <hi rendition="#aq">M = a : &#x221E;b : &#x221E;c</hi><lb/>
&#x017F;tumpft die &#x017F;tumpfe Säulenkante <hi rendition="#aq">f/f</hi> ab, und würde dem mu&#x017F;cheligen<lb/>
Bruche des Gyp&#x017F;es ent&#x017F;prechen, der aber nicht vorhanden zu &#x017F;ein &#x017F;cheint.<lb/>
Die beim Gyps &#x017F;eltene <hi rendition="#aq">z = &#x2155;a : c : &#x221E;b</hi> i&#x017F;t gewöhnlich und<lb/><hi rendition="#aq">z/M</hi> bilden eine rhomboidi&#x017F;che Säule von 125° 18&#x2032;, gegen welche<lb/><hi rendition="#aq">P</hi> rechtwinklig &#x017F;teht. Ein fa&#x017F;eriger Bruch auf der Hinter&#x017F;eite<lb/>
i&#x017F;t vorhanden, er macht aber gegen Axe <hi rendition="#aq">c</hi> einen Winkel, der<lb/>
nur wenige Grade kleiner i&#x017F;t als der rechte. Ent&#x017F;präche er der<lb/>
Fläche <hi rendition="#aq">T = &#x2153;a' : c : &#x221E;b</hi>, welche Dufrénoy 109° 5&#x2032; gegen <hi rendition="#aq">M</hi><lb/>
angibt, &#x017F;o wäre das eine auffallende Analogie. Sein Vor-<lb/><figure/> handen&#x017F;ein merkt man be&#x017F;onders in der ver&#x017F;chiedenen Härte auf <hi rendition="#aq">P</hi>, denn<lb/>
mit einer feinen Nadel &#x017F;pürt man, daß das Mineral &#x017F;enkrecht gegen die<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[395/0407] II. Cl. Saliniſche Erze: Vivianit. wohl nicht weſentlich ab, da M/M = 127° iſt. Dieſem ſehr verwandt iſt der Fiſcherit. Hermann l. c. 33. 285 von Grasgrüner Farbe, rinden- artige Ueberzüge auf Klüften von Sand- und Thoneiſenſtein zu Niſchnei Tagilsk bildend, zuweilen auch feine kryſtalliniſche Säulen. Apatithärte, Gew. 2,46. A̶⃛l6 P̶˙˙˙˙˙3 + 24 Ḣ̶. Childrenit Lévy Pogg. Ann. V. 163 iſt auf einem Spatheiſen- ſteingange zu Taviſtock in Devonshire vorgekommen, worauf die kleinen Kryſtalle Druſen bilden. Zweigliedrige Oktaeder e = a : b : c, Kante a : c 130° 20′, b : c 102° 30′ und a : b 97° 50′, daraus folgt a : b = [FORMEL] : [FORMEL]. Ein ſtumpferes Oktaeder b = a : b : ⅘c ſchärft die Endecke zu; P = b : ∞a : ∞c etwas blättrig, a = b : 3c : ∞a. [Abbildung] H = 5, Gew. = 3,26. Durchſichtige glasglänzende gelblichbraune bis ſchwarze Kryſtalle, die zuweilen nur kryſtalliniſche Häutchen auf Spath- eiſenſtein bilden. Nach Rammelsberg Pogg. Ann. 85. 435: 2 (Ḟe, Ṁn)4 P̶˙˙˙˙˙ + A̶⃛l2 P̶˙˙˙˙˙ + 15 Ḣ mit 29 P̶˙˙˙˙˙, 14 A̶⃛l, 30 Ḟe, 9 Ṁn, 17 Ḣ̶. Es werden in England noch mehrere Fundorte angegeben. Amblygonit, Türkis und Wavellit bilden wegen ihres großen Thon- erdegehaltes eine beſondere Gruppe, die H. Prof. Weiß deshalb auch unter die Haloidſteine pag. 297 ſtellt, ob ſie gleich keine Kieſelerde enthalten. 6. Vivianit Wern. Werner bekam die erſte kryſtalliſirte Blaueiſenerde durch Vivian aus Cornwall, wo ſie auf der Grube Huelkind zu St. Agnes mit Magnetkies vorkommt. Die Franzoſen (Laugier Ann. du Muséum 1804. III. 405) kannten das Phosphate de fer ſchon früher von Isle de France und Braſilien. Uttinger erkannte bereits 1807, daß das von Bodenmais kein Cyanit ſei (Denkſchrift. Münchner Akad. Wiſſenſch. 1817. 233). Das erdige Eiſenblau kannte man längſt vorher, denn ſchon Wallerius nannte es Coeruleum Berolinense nativum. Iſomorph mit Kobaltblüthe und Pharmacolith. 2 + 1gliedrig, und ſo genau Gypsartig, daß Breithaupt ſchon 1818 den Namen Eiſengyps in Vorſchlag brachte. f = a : b : ∞c 111° 6′; P = b : ∞a : ∞c ſo deutlich blättrig als Gyps; M = a : ∞b : ∞c ſtumpft die ſtumpfe Säulenkante f/f ab, und würde dem muſcheligen Bruche des Gypſes entſprechen, der aber nicht vorhanden zu ſein ſcheint. Die beim Gyps ſeltene z = ⅕a : c : ∞b iſt gewöhnlich und z/M bilden eine rhomboidiſche Säule von 125° 18′, gegen welche P rechtwinklig ſteht. Ein faſeriger Bruch auf der Hinterſeite iſt vorhanden, er macht aber gegen Axe c einen Winkel, der nur wenige Grade kleiner iſt als der rechte. Entſpräche er der Fläche T = ⅓a' : c : ∞b, welche Dufrénoy 109° 5′ gegen M angibt, ſo wäre das eine auffallende Analogie. Sein Vor- [Abbildung] handenſein merkt man beſonders in der verſchiedenen Härte auf P, denn mit einer feinen Nadel ſpürt man, daß das Mineral ſenkrecht gegen die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/407
Zitationshilfe: Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/407>, abgerufen am 23.04.2024.