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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.

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II. Cl. Salinische Erze: Hornquecksilber, Hornblei.
Substanzen auch den Gängen von außen zugeführt wurden. Hier kommt
auch das Grausilber Ag C pag. 360 vor.

4. Hornquecksilber.

Quecksilber-Hornerz Werner's, Mercure muriate, Quecksilberchlorür
Hg2 Cl von der Zusammensetzung des künstlichen Kalomel.

4gliedrig. Die künstlichen bilden lange quadratische Säulen mit
einem Oktaeder von 136° in den Seitenkanten. Die Krystalle haben
Aehnlichkeit mit dem Zirkon. Am Landsberge bei Moschel (Hessenberg Abh.
Senck. Nat. Ges. 1854. I. pag. 24) in der Rheinpfalz kommen sie mit ge-
diegenem Quecksilber in kleinen Drusenhöhlen von Brauneisensteinhaltigem
Kalkstein vor, die kurzen kleinen perlgrauen Krystalle gleichen dem Hornerz,
lassen sich aber zu Pulver zerbrechen, obgleich sie mild sind. H. = 1--2,
Gew. 6,5.

85,1 Quecksilber, 14,9 Chlor. Vor dem Löthrohr schmelzen sie leicht
und verflüchtigen sich, indem sie die Kohle mit Sublimat stark weiß be-
schlagen. Die complicirten Krystalle, welche Brooke maß, stammten von
Almaden. Ein wichtiges pharmaceutisches Präparat.

Das giftige künstliche Quecksilberchlorid Hg Cl ist dimorph (Pogg.
Ann. 28. 119): das aus einer Alkohollösung krystallisirte hat 2gliedrige
Tafeln M = a : b : infinityc 108° 5', Oktaeder a : b : c, Zuschärfung auf
die scharfe Säulenkante aufgesetzt, A = b : c : infinitya mit 93° 48' im Axen-
punkte c, Gradendfläche P = c : infinitya : infinityb. Das sublimirte ist zwar
auch zweigliedrig, aber in andern Winkeln.

5. Hornblei Karst.

Bleihornerz. Es wurde zu Matlock in Derbyshire gefunden, und
schon von Klaproth Beitr. III. 141 analysirt, Murio-carbonate of Lead.

Viergliedrig. Die quadratische Säule M = a : infinitya : infinityc ist
blättrig, auch die Gradendfläche P = c : infinitya : infinitya, und diese beiden herr-
schen vor. Das Oktaeder a = a : a : c mit 113° 48' in den Seiten-
kanten stumpft die Ecken ab; d = a : a : infinityc, e = a : 1/2a : infinitya, b =
a : c : 1/2a
, n = a : a : 8c, r = a : a : c, a : a : c. Selten.

Diamantglanz, grau, gelblich und grünlich, milde, H. = 2--3, G. 6,3.

Pb Cl + Pb C mit 51 Chlorblei und 49 kohlensaurem Blei. Auf
der Galmeigrube Elisabeth bei Tarnowitz kommen nach Krug v. Nidda
(Zeitschr. deutsch. Geol. Ges. II. 126) bis 3 Zoll große Krystalle vor, die
sich theilweis oder ganz in kohlensaures Blei verwandelt haben. Dufrenoy
bildet sie auch von der Grube Hausbaden am südlichen Schwarzwalde ab.
In den Laven des Vesuvs.

Das reine Chlorblei Pb Cl, künstlich, ist neuerlich von Schabus
(Sitzungsbericht Kais. Akad. Wiss. Wien 1850, April pag. 456) 2gliedrig
beschrieben worden. In den Laven des Vesuvs kommen kleine weiße
Krystalle vor (Cotunnia Monticelli Miner. Ves. 47, Cotunnit), die vor dem
Löthrohr leicht schmelzen, die Kohle weiß beschlagen, aber zugleich einen
Bleirauch geben. Wahrscheinlich Sublimation von Chlorblei, das sich bei
dem großen Ausbruch 1822 am Vesuv erzeugt, aber mit dem dortigen
Hornblei nicht zu verwechseln ist.


II. Cl. Saliniſche Erze: Hornqueckſilber, Hornblei.
Subſtanzen auch den Gängen von außen zugeführt wurden. Hier kommt
auch das Grauſilber Ȧg C̈ pag. 360 vor.

4. Hornqueckſilber.

Queckſilber-Hornerz Werner’s, Mercure muriaté, Queckſilberchlorür
Hg2 C̶l von der Zuſammenſetzung des künſtlichen Kalomel.

4gliedrig. Die künſtlichen bilden lange quadratiſche Säulen mit
einem Oktaeder von 136° in den Seitenkanten. Die Kryſtalle haben
Aehnlichkeit mit dem Zirkon. Am Landsberge bei Moſchel (Heſſenberg Abh.
Senck. Nat. Geſ. 1854. I. pag. 24) in der Rheinpfalz kommen ſie mit ge-
diegenem Queckſilber in kleinen Druſenhöhlen von Brauneiſenſteinhaltigem
Kalkſtein vor, die kurzen kleinen perlgrauen Kryſtalle gleichen dem Hornerz,
laſſen ſich aber zu Pulver zerbrechen, obgleich ſie mild ſind. H. = 1—2,
Gew. 6,5.

85,1 Queckſilber, 14,9 Chlor. Vor dem Löthrohr ſchmelzen ſie leicht
und verflüchtigen ſich, indem ſie die Kohle mit Sublimat ſtark weiß be-
ſchlagen. Die complicirten Kryſtalle, welche Brooke maß, ſtammten von
Almaden. Ein wichtiges pharmaceutiſches Präparat.

Das giftige künſtliche Queckſilberchlorid Hg C̶l iſt dimorph (Pogg.
Ann. 28. 119): das aus einer Alkohollöſung kryſtalliſirte hat 2gliedrige
Tafeln M = a : b : ∞c 108° 5′, Oktaeder a : b : c, Zuſchärfung auf
die ſcharfe Säulenkante aufgeſetzt, A = b : c : ∞a mit 93° 48′ im Axen-
punkte c, Gradendfläche P = c : ∞a : ∞b. Das ſublimirte iſt zwar
auch zweigliedrig, aber in andern Winkeln.

5. Hornblei Karſt.

Bleihornerz. Es wurde zu Matlock in Derbyſhire gefunden, und
ſchon von Klaproth Beitr. III. 141 analyſirt, Murio-carbonate of Lead.

Viergliedrig. Die quadratiſche Säule M = a : ∞a : ∞c iſt
blättrig, auch die Gradendfläche P = c : ∞a : ∞a, und dieſe beiden herr-
ſchen vor. Das Oktaeder a = a : a : c mit 113° 48′ in den Seiten-
kanten ſtumpft die Ecken ab; d = a : a : ∞c, e = a : ½a : ∞a, b =
a : c : ½a
, n = a : a : 8c, r = a : a : c, a : a : c. Selten.

Diamantglanz, grau, gelblich und grünlich, milde, H. = 2—3, G. 6,3.

Pb C̶l + Ṗb C̈ mit 51 Chlorblei und 49 kohlenſaurem Blei. Auf
der Galmeigrube Eliſabeth bei Tarnowitz kommen nach Krug v. Nidda
(Zeitſchr. deutſch. Geol. Geſ. II. 126) bis 3 Zoll große Kryſtalle vor, die
ſich theilweis oder ganz in kohlenſaures Blei verwandelt haben. Dufrénoy
bildet ſie auch von der Grube Hausbaden am ſüdlichen Schwarzwalde ab.
In den Laven des Veſuvs.

Das reine Chlorblei Pb C̶l, künſtlich, iſt neuerlich von Schabus
(Sitzungsbericht Kaiſ. Akad. Wiſſ. Wien 1850, April pag. 456) 2gliedrig
beſchrieben worden. In den Laven des Veſuvs kommen kleine weiße
Kryſtalle vor (Cotunnia Monticelli Miner. Ves. 47, Cotunnit), die vor dem
Löthrohr leicht ſchmelzen, die Kohle weiß beſchlagen, aber zugleich einen
Bleirauch geben. Wahrſcheinlich Sublimation von Chlorblei, das ſich bei
dem großen Ausbruch 1822 am Veſuv erzeugt, aber mit dem dortigen
Hornblei nicht zu verwechſeln iſt.


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[424/0436] II. Cl. Saliniſche Erze: Hornqueckſilber, Hornblei. Subſtanzen auch den Gängen von außen zugeführt wurden. Hier kommt auch das Grauſilber Ȧg C̈ pag. 360 vor. 4. Hornqueckſilber. Queckſilber-Hornerz Werner’s, Mercure muriaté, Queckſilberchlorür Hg2 C̶l von der Zuſammenſetzung des künſtlichen Kalomel. 4gliedrig. Die künſtlichen bilden lange quadratiſche Säulen mit einem Oktaeder von 136° in den Seitenkanten. Die Kryſtalle haben Aehnlichkeit mit dem Zirkon. Am Landsberge bei Moſchel (Heſſenberg Abh. Senck. Nat. Geſ. 1854. I. pag. 24) in der Rheinpfalz kommen ſie mit ge- diegenem Queckſilber in kleinen Druſenhöhlen von Brauneiſenſteinhaltigem Kalkſtein vor, die kurzen kleinen perlgrauen Kryſtalle gleichen dem Hornerz, laſſen ſich aber zu Pulver zerbrechen, obgleich ſie mild ſind. H. = 1—2, Gew. 6,5. 85,1 Queckſilber, 14,9 Chlor. Vor dem Löthrohr ſchmelzen ſie leicht und verflüchtigen ſich, indem ſie die Kohle mit Sublimat ſtark weiß be- ſchlagen. Die complicirten Kryſtalle, welche Brooke maß, ſtammten von Almaden. Ein wichtiges pharmaceutiſches Präparat. Das giftige künſtliche Queckſilberchlorid Hg C̶l iſt dimorph (Pogg. Ann. 28. 119): das aus einer Alkohollöſung kryſtalliſirte hat 2gliedrige Tafeln M = a : b : ∞c 108° 5′, Oktaeder a : b : c, Zuſchärfung auf die ſcharfe Säulenkante aufgeſetzt, A = b : c : ∞a mit 93° 48′ im Axen- punkte c, Gradendfläche P = c : ∞a : ∞b. Das ſublimirte iſt zwar auch zweigliedrig, aber in andern Winkeln. 5. Hornblei Karſt. Bleihornerz. Es wurde zu Matlock in Derbyſhire gefunden, und ſchon von Klaproth Beitr. III. 141 analyſirt, Murio-carbonate of Lead. Viergliedrig. Die quadratiſche Säule M = a : ∞a : ∞c iſt blättrig, auch die Gradendfläche P = c : ∞a : ∞a, und dieſe beiden herr- ſchen vor. Das Oktaeder a = a : a : c mit 113° 48′ in den Seiten- kanten ſtumpft die Ecken ab; d = a : a : ∞c, e = a : ½a : ∞a, b = a : c : ½a, n = a : a : 8c, r = a : a : [FORMEL]c, a : a : [FORMEL]c. Selten. Diamantglanz, grau, gelblich und grünlich, milde, H. = 2—3, G. 6,3. Pb C̶l + Ṗb C̈ mit 51 Chlorblei und 49 kohlenſaurem Blei. Auf der Galmeigrube Eliſabeth bei Tarnowitz kommen nach Krug v. Nidda (Zeitſchr. deutſch. Geol. Geſ. II. 126) bis 3 Zoll große Kryſtalle vor, die ſich theilweis oder ganz in kohlenſaures Blei verwandelt haben. Dufrénoy bildet ſie auch von der Grube Hausbaden am ſüdlichen Schwarzwalde ab. In den Laven des Veſuvs. Das reine Chlorblei Pb C̶l, künſtlich, iſt neuerlich von Schabus (Sitzungsbericht Kaiſ. Akad. Wiſſ. Wien 1850, April pag. 456) 2gliedrig beſchrieben worden. In den Laven des Veſuvs kommen kleine weiße Kryſtalle vor (Cotunnia Monticelli Miner. Ves. 47, Cotunnit), die vor dem Löthrohr leicht ſchmelzen, die Kohle weiß beſchlagen, aber zugleich einen Bleirauch geben. Wahrſcheinlich Sublimation von Chlorblei, das ſich bei dem großen Ausbruch 1822 am Veſuv erzeugt, aber mit dem dortigen Hornblei nicht zu verwechſeln iſt.

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Zitationshilfe: Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 424. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/436>, abgerufen am 29.03.2024.