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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.

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I. Cl. 1ste Fam.: Achat, Onyx.
außerdem zeigen sie noch hohle Räume. Die Kieselerde muß sich daher
im Innern der Kugel allmählig dergestalt niedergeschlagen haben, daß der
Raum sich von außen nach innen füllte, und die innern Schichten jünger
sind als die äußern. So lange die Kugelwand dünn war, kann man sich
das Eindringen von Quarzsubstanz wohl erklären, allein je dicker die
Wände, desto schwieriger die Sache, doch findet man häufig einen röhren-
förmigen Zugang, der gewöhnlich zuletzt durch Amethyst verstopft wird,
als dem letzten der Niederschläge. Große Kugeln haben viele solcher Zu-
gänge (Einsprützlöcher). Die Kugeln waren ursprünglich (wahrscheinlich
durch Gasblasen gebildete) hohle Räume, gern an einer Seite schneidig,
oder zu zwei und mehreren zusammengeflossen. Solche hohlen Kugeln
mit einer papierdicken Achatwand und einer innern Amethystdruse finden
sich bei Oberstein in ungeheurer Menge. Je nachdem die Ausfüllung
nun vor sich ging, hat man den Abänderungen Namen gegeben, womit
seit alter Zeit viel Spielerei getrieben worden. Die Phantasie erkannte
darin allerlei Figuren: so spricht schon Plinius 37. 3 von einem im
Alterthum hochberühmten Stein des Pyrrhus, in qua novem Musae et
Apollo citharam tenens spectarentur.
Im Mittelalter wurden es Hei-
ligenbilder (Athan. Kircher Mundus subterraneus II. pag. 31) und heute
beschäftigt uns wenigstens noch ihr feiner wunderbarer Bau: die pracht-
vollen Regenbogenachate vom Weisselberge bei Oberkirchen ohnweit
St. Wendel zeigen in dünnen Platten gegen das Licht gesehen die schön-
sten Regenbogenfarben, indem jeder Anwachsstreifen besondere Farben
durchläßt, darin schwimmen schichtenweis zahllose rothe Punkte von
Eisenkiesel. Da eine durchgeschnittene Kugel gestreift erscheint, wie das
Bild einer Bastion, so nannte Werner dieselben Fortificationsachat. Be-
sonders grellfarbig mit Weiß und Roth setzen die Streifen auf jenem be-
rühmten sächsischen Achatgange bei Kunnersdorf und Schlottwitz ohnweit
Glashütte ab, daher heißt derselbe Bandachat, zumal da in kleinen
Stücken die Streifen wenig Krümmung zeigen. Wo dieser Gang zer-
trümmert wird, haben sich zahllose scharfeckige Bruchstücke gebildet, die von
schönem blauem krystallinischen Amethyst wieder zusammengekittet sind,
Trümmerachat. Die Muscheln des Quadersandsteins von Blackdown
(Devonshire) sind oft in den feinsten, selbst gestreiften, Chalcedon ver-
wandelt.

Onyx (onux Nagel) heißt Plinius 37. 24 geschnittene Steine, die
aus zwei bis drei Lagen bestehen, was die Vergleichung mit dem Nagel
auf dem Fleische liegend veranlaßte. Die Schönheit ihrer Farbe ist jedoch
lediglich Kunstprodukt. Daher sind gerade die matten und verwitterten
Kugeln für die Steinschneider am werthvollsten. Arabischer Onyx
Plinius 37. 24. Eine kohlschwarze Schicht wird von einer schneeweißen
gedeckt. Sie dienen hauptsächlich zu Cameen, d. h. aus der weißen Lage
wird eine erhabene Figur geschnitten, die sich prachtvoll auf der schwarzen
Unterlage ausnimmt. Es sind uns viele davon aus dem Altherthume
überkommen. Brasilien führt sie neuerlich in großer Menge aus, der
Centner Cameenstein wird davon in Oberstein roh schon mit 2500 fl. be-
zahlt. Zugeschnittene Steine werden in mit Wasser verdünnten Honig gelegt,
mehrere Wochen lang auf dem Ofen warm erhalten und dann in Schwefel-
säure auf glühende Kohlen gestellt. Nach wenigen Stunden wird eine Lage

I. Cl. 1ſte Fam.: Achat, Onyx.
außerdem zeigen ſie noch hohle Räume. Die Kieſelerde muß ſich daher
im Innern der Kugel allmählig dergeſtalt niedergeſchlagen haben, daß der
Raum ſich von außen nach innen füllte, und die innern Schichten jünger
ſind als die äußern. So lange die Kugelwand dünn war, kann man ſich
das Eindringen von Quarzſubſtanz wohl erklären, allein je dicker die
Wände, deſto ſchwieriger die Sache, doch findet man häufig einen röhren-
förmigen Zugang, der gewöhnlich zuletzt durch Amethyſt verſtopft wird,
als dem letzten der Niederſchläge. Große Kugeln haben viele ſolcher Zu-
gänge (Einſprützlöcher). Die Kugeln waren urſprünglich (wahrſcheinlich
durch Gasblaſen gebildete) hohle Räume, gern an einer Seite ſchneidig,
oder zu zwei und mehreren zuſammengefloſſen. Solche hohlen Kugeln
mit einer papierdicken Achatwand und einer innern Amethyſtdruſe finden
ſich bei Oberſtein in ungeheurer Menge. Je nachdem die Ausfüllung
nun vor ſich ging, hat man den Abänderungen Namen gegeben, womit
ſeit alter Zeit viel Spielerei getrieben worden. Die Phantaſie erkannte
darin allerlei Figuren: ſo ſpricht ſchon Plinius 37. 3 von einem im
Alterthum hochberühmten Stein des Pyrrhus, in qua novem Musae et
Apollo citharam tenens spectarentur.
Im Mittelalter wurden es Hei-
ligenbilder (Athan. Kircher Mundus subterraneus II. pag. 31) und heute
beſchäftigt uns wenigſtens noch ihr feiner wunderbarer Bau: die pracht-
vollen Regenbogenachate vom Weiſſelberge bei Oberkirchen ohnweit
St. Wendel zeigen in dünnen Platten gegen das Licht geſehen die ſchön-
ſten Regenbogenfarben, indem jeder Anwachsſtreifen beſondere Farben
durchläßt, darin ſchwimmen ſchichtenweis zahlloſe rothe Punkte von
Eiſenkieſel. Da eine durchgeſchnittene Kugel geſtreift erſcheint, wie das
Bild einer Baſtion, ſo nannte Werner dieſelben Fortificationsachat. Be-
ſonders grellfarbig mit Weiß und Roth ſetzen die Streifen auf jenem be-
rühmten ſächſiſchen Achatgange bei Kunnersdorf und Schlottwitz ohnweit
Glashütte ab, daher heißt derſelbe Bandachat, zumal da in kleinen
Stücken die Streifen wenig Krümmung zeigen. Wo dieſer Gang zer-
trümmert wird, haben ſich zahlloſe ſcharfeckige Bruchſtücke gebildet, die von
ſchönem blauem kryſtalliniſchen Amethyſt wieder zuſammengekittet ſind,
Trümmerachat. Die Muſcheln des Quaderſandſteins von Blackdown
(Devonſhire) ſind oft in den feinſten, ſelbſt geſtreiften, Chalcedon ver-
wandelt.

Onyx (ὄνυξ Nagel) heißt Plinius 37. 24 geſchnittene Steine, die
aus zwei bis drei Lagen beſtehen, was die Vergleichung mit dem Nagel
auf dem Fleiſche liegend veranlaßte. Die Schönheit ihrer Farbe iſt jedoch
lediglich Kunſtprodukt. Daher ſind gerade die matten und verwitterten
Kugeln für die Steinſchneider am werthvollſten. Arabiſcher Onyx
Plinius 37. 24. Eine kohlſchwarze Schicht wird von einer ſchneeweißen
gedeckt. Sie dienen hauptſächlich zu Cameen, d. h. aus der weißen Lage
wird eine erhabene Figur geſchnitten, die ſich prachtvoll auf der ſchwarzen
Unterlage ausnimmt. Es ſind uns viele davon aus dem Altherthume
überkommen. Braſilien führt ſie neuerlich in großer Menge aus, der
Centner Cameenſtein wird davon in Oberſtein roh ſchon mit 2500 fl. be-
zahlt. Zugeſchnittene Steine werden in mit Waſſer verdünnten Honig gelegt,
mehrere Wochen lang auf dem Ofen warm erhalten und dann in Schwefel-
ſäure auf glühende Kohlen geſtellt. Nach wenigen Stunden wird eine Lage

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[172/0184] I. Cl. 1ſte Fam.: Achat, Onyx. außerdem zeigen ſie noch hohle Räume. Die Kieſelerde muß ſich daher im Innern der Kugel allmählig dergeſtalt niedergeſchlagen haben, daß der Raum ſich von außen nach innen füllte, und die innern Schichten jünger ſind als die äußern. So lange die Kugelwand dünn war, kann man ſich das Eindringen von Quarzſubſtanz wohl erklären, allein je dicker die Wände, deſto ſchwieriger die Sache, doch findet man häufig einen röhren- förmigen Zugang, der gewöhnlich zuletzt durch Amethyſt verſtopft wird, als dem letzten der Niederſchläge. Große Kugeln haben viele ſolcher Zu- gänge (Einſprützlöcher). Die Kugeln waren urſprünglich (wahrſcheinlich durch Gasblaſen gebildete) hohle Räume, gern an einer Seite ſchneidig, oder zu zwei und mehreren zuſammengefloſſen. Solche hohlen Kugeln mit einer papierdicken Achatwand und einer innern Amethyſtdruſe finden ſich bei Oberſtein in ungeheurer Menge. Je nachdem die Ausfüllung nun vor ſich ging, hat man den Abänderungen Namen gegeben, womit ſeit alter Zeit viel Spielerei getrieben worden. Die Phantaſie erkannte darin allerlei Figuren: ſo ſpricht ſchon Plinius 37. 3 von einem im Alterthum hochberühmten Stein des Pyrrhus, in qua novem Musae et Apollo citharam tenens spectarentur. Im Mittelalter wurden es Hei- ligenbilder (Athan. Kircher Mundus subterraneus II. pag. 31) und heute beſchäftigt uns wenigſtens noch ihr feiner wunderbarer Bau: die pracht- vollen Regenbogenachate vom Weiſſelberge bei Oberkirchen ohnweit St. Wendel zeigen in dünnen Platten gegen das Licht geſehen die ſchön- ſten Regenbogenfarben, indem jeder Anwachsſtreifen beſondere Farben durchläßt, darin ſchwimmen ſchichtenweis zahlloſe rothe Punkte von Eiſenkieſel. Da eine durchgeſchnittene Kugel geſtreift erſcheint, wie das Bild einer Baſtion, ſo nannte Werner dieſelben Fortificationsachat. Be- ſonders grellfarbig mit Weiß und Roth ſetzen die Streifen auf jenem be- rühmten ſächſiſchen Achatgange bei Kunnersdorf und Schlottwitz ohnweit Glashütte ab, daher heißt derſelbe Bandachat, zumal da in kleinen Stücken die Streifen wenig Krümmung zeigen. Wo dieſer Gang zer- trümmert wird, haben ſich zahlloſe ſcharfeckige Bruchſtücke gebildet, die von ſchönem blauem kryſtalliniſchen Amethyſt wieder zuſammengekittet ſind, Trümmerachat. Die Muſcheln des Quaderſandſteins von Blackdown (Devonſhire) ſind oft in den feinſten, ſelbſt geſtreiften, Chalcedon ver- wandelt. Onyx (ὄνυξ Nagel) heißt Plinius 37. 24 geſchnittene Steine, die aus zwei bis drei Lagen beſtehen, was die Vergleichung mit dem Nagel auf dem Fleiſche liegend veranlaßte. Die Schönheit ihrer Farbe iſt jedoch lediglich Kunſtprodukt. Daher ſind gerade die matten und verwitterten Kugeln für die Steinſchneider am werthvollſten. Arabiſcher Onyx Plinius 37. 24. Eine kohlſchwarze Schicht wird von einer ſchneeweißen gedeckt. Sie dienen hauptſächlich zu Cameen, d. h. aus der weißen Lage wird eine erhabene Figur geſchnitten, die ſich prachtvoll auf der ſchwarzen Unterlage ausnimmt. Es ſind uns viele davon aus dem Altherthume überkommen. Braſilien führt ſie neuerlich in großer Menge aus, der Centner Cameenſtein wird davon in Oberſtein roh ſchon mit 2500 fl. be- zahlt. Zugeſchnittene Steine werden in mit Waſſer verdünnten Honig gelegt, mehrere Wochen lang auf dem Ofen warm erhalten und dann in Schwefel- ſäure auf glühende Kohlen geſtellt. Nach wenigen Stunden wird eine Lage

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Zitationshilfe: Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/184>, abgerufen am 23.04.2024.