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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.

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II. Cl. Salinische Steine: Eis.
Aufmerksamkeit des Mineralogen in Anspruch nehmen muß, so ist es
diese.

Eis. Das homogenste ist dennoch krystallinisch, denn man darf nur
eine Eisplatte von 3--4 Linien Dicke in die Turmalinzange bringen, so
erkennt man ein schwarzes Kreuz, und entfernt davon Ringe, je dicker die
Platten, desto mehr Ringe treten ins Feld. Daher muß es optisch ein-
axig sein, und die Hauptaxe senkrecht gegen die Wasserfläche stehen. An
flachen Wassertümpeln, in Fahrwegen etc., wo der Wasservorrath bis auf
den Grund ausgefroren ist, findet man häufig reguläre sechsseitige Säulen
mit Gradendflächen. Die Masse besteht aus zarten Fäden, die sich auf
dem regulären Sechseck der Gradendfläche unter 60°, auf dem Viereck der
Seiten unter 90° schneiden. Die Säulenflächen verjüngen sich auch hin
und wieder treppenförmig zu einer Art von Dihexaeder, dessen Winkel
verschieden angegeben werden nach Smithson 80°, nach Galle (Pogg. Ann.
49. 242) 59° 21' in den Seitenkanten. Auch Leydolt (Sitzungsber. Kais.
[Abbildung] Akad. Wissensch. Wien VII. 477) beobachtete im Eise Höh-
len, die einer regulären sechsseitigen Säule mit Gradend-
fläche entsprechen, und zuweilen an den Endkanten noch
dihexaedrische Abstumpfungen hatten. Auch beim Quarze
von Schemnitz und bei Topasgeschieben von Brasilien kom-
men solche hohlen Räume vor, die genau der Form des Minerals ent-
sprechen sollen. Clarke will Rhomboeder mit 120° in den Endkanten
gesehen haben.

Jedenfalls gehört das Eis dem 3 + 1axigen Systeme an, und in Eis-
platten stehen sämmtliche Hauptaxen c einander parallel. Beim Schmelzen
zeigt sich daher auch eine Neigung parallel dieser Axe, in stängliche Stücke
zu zerfallen. Bei Eiszapfen stehen die Axen c senkrecht gegen die Längs-
richtung des Zapfens.

Farblos in kleinen Stücken, in großen grünlich blau, wie das
Gletschereis zeigt. Gew. = 0,9268, es setzt sich daher glücklicher Weise
meist an der Oberfläche ab, und schützt als schlechter Wärmer das dar-
unter fließende Wasser vor dem Ausfrieren. Doch kommt auch

Grundeis vor, welches sich besonders an rauhen Gegenständen der
Tiefe absetzt, und Steine, Anker, selbst große Lasten vom Boden empor
hebt (Pogg. Ann. 28. 204).

Das Wasser gefriert bei 0°, besonders wenn eine kleine Erschütterung
eintritt, ganz ruhiges Wasser kann viel kälter werden. Es scheidet dabei
alle gelösten Salze aus, daher lassen sich Wein, Bier, Salzsolen durch
Frost concentriren. Doch schließt das Eis immer kleine Blasen unge-
frornen Wassers ein, besonders wenn es schnell gefriert, und nach Brew-
ster soll dieser Einschluß selbst bei der stärksten Kälte flüssig bleiben (Pogg.
Ann. 7. 509). Daraus läßt sich ein kleiner Salzgehalt des Meereises
erklären.

Die hohe See gefriert selbst in den kältesten Gegenden nur an den
Küsten des Festlandes und der Inseln. Tiefe Wasser gebrauchen über-
haupt längere Zeit zum Gefrieren als flache, weil die ganze Masse erst
auf einen niedern Temperaturgrad gebracht werden muß, ehe die Ober-
fläche sich verdichten kann. Das Maximum der Dichtigkeit des Süßwassers
tritt bei + 4° C. ein, alle kältern Mengen schwimmen daher oben. Das

Quenstedt, Mineralogie. 29

II. Cl. Saliniſche Steine: Eis.
Aufmerkſamkeit des Mineralogen in Anſpruch nehmen muß, ſo iſt es
dieſe.

Eis. Das homogenſte iſt dennoch kryſtalliniſch, denn man darf nur
eine Eisplatte von 3—4 Linien Dicke in die Turmalinzange bringen, ſo
erkennt man ein ſchwarzes Kreuz, und entfernt davon Ringe, je dicker die
Platten, deſto mehr Ringe treten ins Feld. Daher muß es optiſch ein-
axig ſein, und die Hauptaxe ſenkrecht gegen die Waſſerfläche ſtehen. An
flachen Waſſertümpeln, in Fahrwegen ꝛc., wo der Waſſervorrath bis auf
den Grund ausgefroren iſt, findet man häufig reguläre ſechsſeitige Säulen
mit Gradendflächen. Die Maſſe beſteht aus zarten Fäden, die ſich auf
dem regulären Sechseck der Gradendfläche unter 60°, auf dem Viereck der
Seiten unter 90° ſchneiden. Die Säulenflächen verjüngen ſich auch hin
und wieder treppenförmig zu einer Art von Dihexaeder, deſſen Winkel
verſchieden angegeben werden nach Smithſon 80°, nach Galle (Pogg. Ann.
49. 242) 59° 21′ in den Seitenkanten. Auch Leydolt (Sitzungsber. Kaiſ.
[Abbildung] Akad. Wiſſenſch. Wien VII. 477) beobachtete im Eiſe Höh-
len, die einer regulären ſechsſeitigen Säule mit Gradend-
fläche entſprechen, und zuweilen an den Endkanten noch
dihexaedriſche Abſtumpfungen hatten. Auch beim Quarze
von Schemnitz und bei Topasgeſchieben von Braſilien kom-
men ſolche hohlen Räume vor, die genau der Form des Minerals ent-
ſprechen ſollen. Clarke will Rhomboeder mit 120° in den Endkanten
geſehen haben.

Jedenfalls gehört das Eis dem 3 + 1axigen Syſteme an, und in Eis-
platten ſtehen ſämmtliche Hauptaxen c einander parallel. Beim Schmelzen
zeigt ſich daher auch eine Neigung parallel dieſer Axe, in ſtängliche Stücke
zu zerfallen. Bei Eiszapfen ſtehen die Axen c ſenkrecht gegen die Längs-
richtung des Zapfens.

Farblos in kleinen Stücken, in großen grünlich blau, wie das
Gletſchereis zeigt. Gew. = 0,9268, es ſetzt ſich daher glücklicher Weiſe
meiſt an der Oberfläche ab, und ſchützt als ſchlechter Wärmer das dar-
unter fließende Waſſer vor dem Ausfrieren. Doch kommt auch

Grundeis vor, welches ſich beſonders an rauhen Gegenſtänden der
Tiefe abſetzt, und Steine, Anker, ſelbſt große Laſten vom Boden empor
hebt (Pogg. Ann. 28. 204).

Das Waſſer gefriert bei 0°, beſonders wenn eine kleine Erſchütterung
eintritt, ganz ruhiges Waſſer kann viel kälter werden. Es ſcheidet dabei
alle gelösten Salze aus, daher laſſen ſich Wein, Bier, Salzſolen durch
Froſt concentriren. Doch ſchließt das Eis immer kleine Blaſen unge-
frornen Waſſers ein, beſonders wenn es ſchnell gefriert, und nach Brew-
ſter ſoll dieſer Einſchluß ſelbſt bei der ſtärkſten Kälte flüſſig bleiben (Pogg.
Ann. 7. 509). Daraus läßt ſich ein kleiner Salzgehalt des Meereiſes
erklären.

Die hohe See gefriert ſelbſt in den kälteſten Gegenden nur an den
Küſten des Feſtlandes und der Inſeln. Tiefe Waſſer gebrauchen über-
haupt längere Zeit zum Gefrieren als flache, weil die ganze Maſſe erſt
auf einen niedern Temperaturgrad gebracht werden muß, ehe die Ober-
fläche ſich verdichten kann. Das Maximum der Dichtigkeit des Süßwaſſers
tritt bei + 4° C. ein, alle kältern Mengen ſchwimmen daher oben. Das

Quenſtedt, Mineralogie. 29
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[449/0461] II. Cl. Saliniſche Steine: Eis. Aufmerkſamkeit des Mineralogen in Anſpruch nehmen muß, ſo iſt es dieſe. Eis. Das homogenſte iſt dennoch kryſtalliniſch, denn man darf nur eine Eisplatte von 3—4 Linien Dicke in die Turmalinzange bringen, ſo erkennt man ein ſchwarzes Kreuz, und entfernt davon Ringe, je dicker die Platten, deſto mehr Ringe treten ins Feld. Daher muß es optiſch ein- axig ſein, und die Hauptaxe ſenkrecht gegen die Waſſerfläche ſtehen. An flachen Waſſertümpeln, in Fahrwegen ꝛc., wo der Waſſervorrath bis auf den Grund ausgefroren iſt, findet man häufig reguläre ſechsſeitige Säulen mit Gradendflächen. Die Maſſe beſteht aus zarten Fäden, die ſich auf dem regulären Sechseck der Gradendfläche unter 60°, auf dem Viereck der Seiten unter 90° ſchneiden. Die Säulenflächen verjüngen ſich auch hin und wieder treppenförmig zu einer Art von Dihexaeder, deſſen Winkel verſchieden angegeben werden nach Smithſon 80°, nach Galle (Pogg. Ann. 49. 242) 59° 21′ in den Seitenkanten. Auch Leydolt (Sitzungsber. Kaiſ. [Abbildung] Akad. Wiſſenſch. Wien VII. 477) beobachtete im Eiſe Höh- len, die einer regulären ſechsſeitigen Säule mit Gradend- fläche entſprechen, und zuweilen an den Endkanten noch dihexaedriſche Abſtumpfungen hatten. Auch beim Quarze von Schemnitz und bei Topasgeſchieben von Braſilien kom- men ſolche hohlen Räume vor, die genau der Form des Minerals ent- ſprechen ſollen. Clarke will Rhomboeder mit 120° in den Endkanten geſehen haben. Jedenfalls gehört das Eis dem 3 + 1axigen Syſteme an, und in Eis- platten ſtehen ſämmtliche Hauptaxen c einander parallel. Beim Schmelzen zeigt ſich daher auch eine Neigung parallel dieſer Axe, in ſtängliche Stücke zu zerfallen. Bei Eiszapfen ſtehen die Axen c ſenkrecht gegen die Längs- richtung des Zapfens. Farblos in kleinen Stücken, in großen grünlich blau, wie das Gletſchereis zeigt. Gew. = 0,9268, es ſetzt ſich daher glücklicher Weiſe meiſt an der Oberfläche ab, und ſchützt als ſchlechter Wärmer das dar- unter fließende Waſſer vor dem Ausfrieren. Doch kommt auch Grundeis vor, welches ſich beſonders an rauhen Gegenſtänden der Tiefe abſetzt, und Steine, Anker, ſelbſt große Laſten vom Boden empor hebt (Pogg. Ann. 28. 204). Das Waſſer gefriert bei 0°, beſonders wenn eine kleine Erſchütterung eintritt, ganz ruhiges Waſſer kann viel kälter werden. Es ſcheidet dabei alle gelösten Salze aus, daher laſſen ſich Wein, Bier, Salzſolen durch Froſt concentriren. Doch ſchließt das Eis immer kleine Blaſen unge- frornen Waſſers ein, beſonders wenn es ſchnell gefriert, und nach Brew- ſter ſoll dieſer Einſchluß ſelbſt bei der ſtärkſten Kälte flüſſig bleiben (Pogg. Ann. 7. 509). Daraus läßt ſich ein kleiner Salzgehalt des Meereiſes erklären. Die hohe See gefriert ſelbſt in den kälteſten Gegenden nur an den Küſten des Feſtlandes und der Inſeln. Tiefe Waſſer gebrauchen über- haupt längere Zeit zum Gefrieren als flache, weil die ganze Maſſe erſt auf einen niedern Temperaturgrad gebracht werden muß, ehe die Ober- fläche ſich verdichten kann. Das Maximum der Dichtigkeit des Süßwaſſers tritt bei + 4° C. ein, alle kältern Mengen ſchwimmen daher oben. Das Quenſtedt, Mineralogie. 29

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Zitationshilfe: Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 449. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/461>, abgerufen am 28.03.2024.