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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.

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VI. Cl. Inflammabilien: Scheererit.
Kohlenwasserstoff, der wie das Oel mit dunkelrother Flamme brennt. Auf
der Naphtha- oder Tschileken-Insel im Caspisee gewinnen die Turkomannen
jährlich 60,000 Ctr., außerdem reichlichen Bergtheer, welcher zum Kal-
fatern der Schiffe und zur Bereitung von Fackeln dient. Ueberall kommt
hier Steinsalz, Gyps, Schwefel etc. in der Nachbarschaft vor. In Persien
ist besonders Schiras ohnweit der Ruinen des alten Persepolis reich an
Theer. In Hinterindien Pegu, auch China hat viel. Daß vulkanische
Dämpfe oft nach Bitumen riechen, ist eine allgemeine Erfahrung, auch
sind vulkanische Gesteine häufig mit Erdpech überfirnißt, wie der Basalt-
tuff von Pont du Chateau bei Clermont mit milchblauem Chalcedon.

Scheererit

nannte Stromeyer (Pogg. Ann. 12. 336) die weißen fettigen, wie Wall-
rath krummblättrigen Krystallschuppen, welche Könlein, Direktor der Braun-
kohlenwerke von Utznach am Zürcher See, schon 1822 in jenen bekannten
grauweißen Kieferstämmen gefunden hatte (Pogg. Ann. 43. 141). Es
erscheint daselbst in Sprüngen der masrigen Wurzeltheile öfter ganz wie
aufgetrocknetes Terpentinöl. "Bleibt das Holz, an dem Scheererit sitzt,
längere Zeit an der Luft liegen, so verschwindet das Fossil fast gänzlich."
Die Schüppchen sind oft sehr blättrig, haben einen Perlmutterglanz, und
sollen dem 2 + 1gliedrigen Krystallsystem angehören. Gewicht etwas
größer als das des Wassers. Auf Papier macht es Fettflecke. Schrötter
(Pogg. Ann. 59. 60) will nach dem chemischen Verhalten zweierlei unter-
schieden wissen:

Scheererit nach Macaire Prinsep C H2 mit 76 C und 24 H, also
von der Zusammensetzung des Grubengases. Bei 40° C. wird er flüssig
und bei 92° destillirt er unverändert über, wobei sich der weiße Rauch
zu durchsichtigen Tröpfchen condensirt, welche bei der Berührung mit einem
kalten Körper augenblicklich zu einer feinstrahligen Masse erstarren. Ge-
schmolzen bleibt er noch lange flüssig, selbst nachdem er vollkommen er-
kaltet ist. Nur bei Utznach bekannt.

Könlit nach Kraus C H mit 7,4 H, 92,5 C, von der Zusammen-
setzung des Benzin. Schmilzt bei 114°. Läßt sich nicht unverändert über-
destilliren. Trommsdorf fand eine ähnliche Substanz auf Fichtenstämmen
in einem Torflager von Redwitz am Fichtelgebirge. Daselbst unterschied
Bromeis noch einen

FichtelitC4 H3 mit 88,9 C, 11,1 H, bei 46° schmelzend. Der
mineralogisch freilich sehr ähnlich sieht, und noch wie wenig verändertes
Fichtenholz mit Harz riecht.

Hartit Haidinger Pogg. Ann. 54. 261 kommt in den Braunkohlen-
hölzern von Oberhart bei Gloggnitz in Niederösterreich unter ähnlichen
Umständen wie der Scheererit vor. Die weißen Krystallschuppen werden
bis 1/2 Zoll groß, und sind 2 + 1gl. rhomboidische Tafeln von 100° mit
einer blättrigen Gradendfläche. Gew. 1,04. Nach Schrötter C6 H5 mit
87,8 C und 12,2 H. Schmilzt bei 74°. Das Tekoretin aus Intercel-
lulargängen von Fichtenstämmen in dänischen Sümpfen bei Holtegaard
hat fast die gleiche Zusammensetzung. Vergleiche auch Phylloretin C8 H5
von dort. Schrötter (Pogg. Ann. 59. 45) beschreibt einen


VI. Cl. Inflammabilien: Scheererit.
Kohlenwaſſerſtoff, der wie das Oel mit dunkelrother Flamme brennt. Auf
der Naphtha- oder Tſchileken-Inſel im Caſpiſee gewinnen die Turkomannen
jährlich 60,000 Ctr., außerdem reichlichen Bergtheer, welcher zum Kal-
fatern der Schiffe und zur Bereitung von Fackeln dient. Ueberall kommt
hier Steinſalz, Gyps, Schwefel ꝛc. in der Nachbarſchaft vor. In Perſien
iſt beſonders Schiras ohnweit der Ruinen des alten Perſepolis reich an
Theer. In Hinterindien Pegu, auch China hat viel. Daß vulkaniſche
Dämpfe oft nach Bitumen riechen, iſt eine allgemeine Erfahrung, auch
ſind vulkaniſche Geſteine häufig mit Erdpech überfirnißt, wie der Baſalt-
tuff von Pont du Chateau bei Clermont mit milchblauem Chalcedon.

Scheererit

nannte Stromeyer (Pogg. Ann. 12. 336) die weißen fettigen, wie Wall-
rath krummblättrigen Kryſtallſchuppen, welche Könlein, Direktor der Braun-
kohlenwerke von Utznach am Zürcher See, ſchon 1822 in jenen bekannten
grauweißen Kieferſtämmen gefunden hatte (Pogg. Ann. 43. 141). Es
erſcheint daſelbſt in Sprüngen der maſrigen Wurzeltheile öfter ganz wie
aufgetrocknetes Terpentinöl. „Bleibt das Holz, an dem Scheererit ſitzt,
längere Zeit an der Luft liegen, ſo verſchwindet das Foſſil faſt gänzlich.“
Die Schüppchen ſind oft ſehr blättrig, haben einen Perlmutterglanz, und
ſollen dem 2 + 1gliedrigen Kryſtallſyſtem angehören. Gewicht etwas
größer als das des Waſſers. Auf Papier macht es Fettflecke. Schrötter
(Pogg. Ann. 59. 60) will nach dem chemiſchen Verhalten zweierlei unter-
ſchieden wiſſen:

Scheererit nach Macaire Prinſep C H̶2 mit 76 C und 24 H, alſo
von der Zuſammenſetzung des Grubengaſes. Bei 40° C. wird er flüſſig
und bei 92° deſtillirt er unverändert über, wobei ſich der weiße Rauch
zu durchſichtigen Tröpfchen condenſirt, welche bei der Berührung mit einem
kalten Körper augenblicklich zu einer feinſtrahligen Maſſe erſtarren. Ge-
ſchmolzen bleibt er noch lange flüſſig, ſelbſt nachdem er vollkommen er-
kaltet iſt. Nur bei Utznach bekannt.

Könlit nach Kraus C H mit 7,4 H, 92,5 C, von der Zuſammen-
ſetzung des Benzin. Schmilzt bei 114°. Läßt ſich nicht unverändert über-
deſtilliren. Trommsdorf fand eine ähnliche Subſtanz auf Fichtenſtämmen
in einem Torflager von Redwitz am Fichtelgebirge. Daſelbſt unterſchied
Bromeis noch einen

FichtelitC43 mit 88,9 C, 11,1 H, bei 46° ſchmelzend. Der
mineralogiſch freilich ſehr ähnlich ſieht, und noch wie wenig verändertes
Fichtenholz mit Harz riecht.

Hartit Haidinger Pogg. Ann. 54. 261 kommt in den Braunkohlen-
hölzern von Oberhart bei Gloggnitz in Niederöſterreich unter ähnlichen
Umſtänden wie der Scheererit vor. Die weißen Kryſtallſchuppen werden
bis ½ Zoll groß, und ſind 2 + 1gl. rhomboidiſche Tafeln von 100° mit
einer blättrigen Gradendfläche. Gew. 1,04. Nach Schrötter C65 mit
87,8 C und 12,2 H. Schmilzt bei 74°. Das Tekoretin aus Intercel-
lulargängen von Fichtenſtämmen in däniſchen Sümpfen bei Holtegaard
hat faſt die gleiche Zuſammenſetzung. Vergleiche auch Phylloretin C85
von dort. Schrötter (Pogg. Ann. 59. 45) beſchreibt einen


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[650/0662] VI. Cl. Inflammabilien: Scheererit. Kohlenwaſſerſtoff, der wie das Oel mit dunkelrother Flamme brennt. Auf der Naphtha- oder Tſchileken-Inſel im Caſpiſee gewinnen die Turkomannen jährlich 60,000 Ctr., außerdem reichlichen Bergtheer, welcher zum Kal- fatern der Schiffe und zur Bereitung von Fackeln dient. Ueberall kommt hier Steinſalz, Gyps, Schwefel ꝛc. in der Nachbarſchaft vor. In Perſien iſt beſonders Schiras ohnweit der Ruinen des alten Perſepolis reich an Theer. In Hinterindien Pegu, auch China hat viel. Daß vulkaniſche Dämpfe oft nach Bitumen riechen, iſt eine allgemeine Erfahrung, auch ſind vulkaniſche Geſteine häufig mit Erdpech überfirnißt, wie der Baſalt- tuff von Pont du Chateau bei Clermont mit milchblauem Chalcedon. Scheererit nannte Stromeyer (Pogg. Ann. 12. 336) die weißen fettigen, wie Wall- rath krummblättrigen Kryſtallſchuppen, welche Könlein, Direktor der Braun- kohlenwerke von Utznach am Zürcher See, ſchon 1822 in jenen bekannten grauweißen Kieferſtämmen gefunden hatte (Pogg. Ann. 43. 141). Es erſcheint daſelbſt in Sprüngen der maſrigen Wurzeltheile öfter ganz wie aufgetrocknetes Terpentinöl. „Bleibt das Holz, an dem Scheererit ſitzt, längere Zeit an der Luft liegen, ſo verſchwindet das Foſſil faſt gänzlich.“ Die Schüppchen ſind oft ſehr blättrig, haben einen Perlmutterglanz, und ſollen dem 2 + 1gliedrigen Kryſtallſyſtem angehören. Gewicht etwas größer als das des Waſſers. Auf Papier macht es Fettflecke. Schrötter (Pogg. Ann. 59. 60) will nach dem chemiſchen Verhalten zweierlei unter- ſchieden wiſſen: Scheererit nach Macaire Prinſep C H̶2 mit 76 C und 24 H, alſo von der Zuſammenſetzung des Grubengaſes. Bei 40° C. wird er flüſſig und bei 92° deſtillirt er unverändert über, wobei ſich der weiße Rauch zu durchſichtigen Tröpfchen condenſirt, welche bei der Berührung mit einem kalten Körper augenblicklich zu einer feinſtrahligen Maſſe erſtarren. Ge- ſchmolzen bleibt er noch lange flüſſig, ſelbſt nachdem er vollkommen er- kaltet iſt. Nur bei Utznach bekannt. Könlit nach Kraus C H mit 7,4 H, 92,5 C, von der Zuſammen- ſetzung des Benzin. Schmilzt bei 114°. Läßt ſich nicht unverändert über- deſtilliren. Trommsdorf fand eine ähnliche Subſtanz auf Fichtenſtämmen in einem Torflager von Redwitz am Fichtelgebirge. Daſelbſt unterſchied Bromeis noch einen FichtelitC4 H̶3 mit 88,9 C, 11,1 H, bei 46° ſchmelzend. Der mineralogiſch freilich ſehr ähnlich ſieht, und noch wie wenig verändertes Fichtenholz mit Harz riecht. Hartit Haidinger Pogg. Ann. 54. 261 kommt in den Braunkohlen- hölzern von Oberhart bei Gloggnitz in Niederöſterreich unter ähnlichen Umſtänden wie der Scheererit vor. Die weißen Kryſtallſchuppen werden bis ½ Zoll groß, und ſind 2 + 1gl. rhomboidiſche Tafeln von 100° mit einer blättrigen Gradendfläche. Gew. 1,04. Nach Schrötter C6 H̶5 mit 87,8 C und 12,2 H. Schmilzt bei 74°. Das Tekoretin aus Intercel- lulargängen von Fichtenſtämmen in däniſchen Sümpfen bei Holtegaard hat faſt die gleiche Zuſammenſetzung. Vergleiche auch Phylloretin C8 H̶5 von dort. Schrötter (Pogg. Ann. 59. 45) beſchreibt einen

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Zitationshilfe: Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 650. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/662>, abgerufen am 28.03.2024.