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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.

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VI. Cl. Inflammabilien: Retinit.
gelb, graubraun, 1,07 Gew., wenn kein Schwefelkies darin ist, der ihn
schwerer macht. Mit 55,5 in Alkohol löslichen und 42,5 unlöslichen
Theilen. Sehr häufig findet man in den Braunkohlenbrüchen im Stadt-
graben von Halle an der Saale, bei Langenbogen, bei Altenburg etc. klare
braungelbe Harzstücke eingesprengt, wovon sich nach Buchholz 91 p. C. in
Alkohol lösen. Sie gleichen auffallend den Harzen in der Braunkohle
von Meyersdorf in Niederöstreich. Dagegen kommen in der Moorkohle
des Grünsandes von Walchow und Obora bei Boskowitz nördlich Brünn
in Mähren sehr reine runde Klumpen von Faust- bis Kopfgröße vor, stellen-
weis gelb, meist aber graulich gelb und geflammt wie Kugeljaspis pag. 175,
stärker glänzend als Bernstein. Haidinger nennt sie daher

Walchowit und Schrötter (Pogg. Ann. 59. 61) hat sie genauer
chemisch untersucht. Letzterer bekam unter den Destillationsprodukten Ameisen-
säure, welche Weppen auch beim Terpentinöl bekommen hat. Alkohol
zieht nur 1,5 p. C. wohlriechendes Harz aus, Naphtha löst selbst bei
der Südhitze nur wenig, concentrirte Schwefelsäure löst ihn dagegen schon
in der Kälte:
C12 = 80,4, H9 = 10,7, O = 8,9 oder 3 C4 H3 + O.
In der Braunkohle kommt außerdem noch sehr häufig eine gelberdige Sub-
stanz vor, die in der Moorkohle Flecke bildet, und vorzugsweise unter dem
Namen

Bernerde begriffen werden könnte, da sie im Allgemeinen nichts
anders zu sein scheint, als ein verwitterter Retinit. Uebrigens muß man
nicht vergessen, daß auch der Bernstein durch Verwitterung an der Ober-
fläche eine sehr spröde Kruste bekommen kann. Es kommen solche Stücke
im Lehm der Mark (am Kreuzberge bei Berlin) vor: die Arbeiter kennen
es gut, denn sie lieben es auf ihrer Pfeife zu rauchen.

The Highgate Resin oder Fossil-Copal (Copalin) findet sich
in bedeutenden Massen in den alttertiären Thonen der Highgate Hill bei
London. In der berühmten Woodwardischen Sammlung, die mit großer
Sorgfalt zu Cambridge aufbewahrt wird, findet sich schon ein Stück aus
den Thongruben bei Islington. Die amorphe, hellgelbe bis dunkelbraune
Masse erinnert sehr an Walchowit. Gew. 1,04. Erhitzt verbreitet es
einen aromatischen Geruch, schmilzt ohne sich zu zersetzen. Alkohol löst
wenig. Enthält nur 2,7 Sauerstoff, dagegen 11,7 H und 85,4 C. Ein
anderes aus einer alten Bleigrube von Settling-Stones in Northumber-
land hatte nach Johnston (London and Edinb. philos. Magaz. XIV. 87)
eine ähnliche Zusammensetzung. Derselbe analysirte l. c. XIII. 329 einen

Guyaquillit aus Guayaquil in Columbien, wo er "ein mächtiges
Lager" bilden soll. Von hellgelber Farbe, Gew. 1,09, in Alkohol mit
gelber Farbe leicht löslich 15 Sauerstoff, 8 Wasserstoff, 76,7 Kohlenstoff.
Vielleicht halbfossiler Copal?

Berengelit aus der Provinz St. Juan de Berengela, wo er in
so großen Mengen vorkommt, daß er in dem Guano-Hafen von Arica
in Süd-Peru zum Kalfatern der Schiffe gebraucht wird, da er die merk-
würdige Eigenschaft hat, daß er geschmolzen schmierig bleibt. Dunkelbraun
mit einem Stich ins Grün, gelber Strich. Im kalten Alkohol löslich
C40 = 72, H31 = 9,1, O8 = 18,8. Scheint mehr zu den Weichharzen
zu gehören.


VI. Cl. Inflammabilien: Retinit.
gelb, graubraun, 1,07 Gew., wenn kein Schwefelkies darin iſt, der ihn
ſchwerer macht. Mit 55,5 in Alkohol löslichen und 42,5 unlöslichen
Theilen. Sehr häufig findet man in den Braunkohlenbrüchen im Stadt-
graben von Halle an der Saale, bei Langenbogen, bei Altenburg ꝛc. klare
braungelbe Harzſtücke eingeſprengt, wovon ſich nach Buchholz 91 p. C. in
Alkohol löſen. Sie gleichen auffallend den Harzen in der Braunkohle
von Meyersdorf in Niederöſtreich. Dagegen kommen in der Moorkohle
des Grünſandes von Walchow und Obora bei Boskowitz nördlich Brünn
in Mähren ſehr reine runde Klumpen von Fauſt- bis Kopfgröße vor, ſtellen-
weis gelb, meiſt aber graulich gelb und geflammt wie Kugeljaſpis pag. 175,
ſtärker glänzend als Bernſtein. Haidinger nennt ſie daher

Walchowit und Schrötter (Pogg. Ann. 59. 61) hat ſie genauer
chemiſch unterſucht. Letzterer bekam unter den Deſtillationsprodukten Ameiſen-
ſäure, welche Weppen auch beim Terpentinöl bekommen hat. Alkohol
zieht nur 1,5 p. C. wohlriechendes Harz aus, Naphtha löst ſelbſt bei
der Südhitze nur wenig, concentrirte Schwefelſäure löst ihn dagegen ſchon
in der Kälte:
C12 = 80,4, 9 = 10,7, O = 8,9 oder 3 C43 + O.
In der Braunkohle kommt außerdem noch ſehr häufig eine gelberdige Sub-
ſtanz vor, die in der Moorkohle Flecke bildet, und vorzugsweiſe unter dem
Namen

Bernerde begriffen werden könnte, da ſie im Allgemeinen nichts
anders zu ſein ſcheint, als ein verwitterter Retinit. Uebrigens muß man
nicht vergeſſen, daß auch der Bernſtein durch Verwitterung an der Ober-
fläche eine ſehr ſpröde Kruſte bekommen kann. Es kommen ſolche Stücke
im Lehm der Mark (am Kreuzberge bei Berlin) vor: die Arbeiter kennen
es gut, denn ſie lieben es auf ihrer Pfeife zu rauchen.

The Highgate Resin oder Foſſil-Copal (Copalin) findet ſich
in bedeutenden Maſſen in den alttertiären Thonen der Highgate Hill bei
London. In der berühmten Woodwardiſchen Sammlung, die mit großer
Sorgfalt zu Cambridge aufbewahrt wird, findet ſich ſchon ein Stück aus
den Thongruben bei Islington. Die amorphe, hellgelbe bis dunkelbraune
Maſſe erinnert ſehr an Walchowit. Gew. 1,04. Erhitzt verbreitet es
einen aromatiſchen Geruch, ſchmilzt ohne ſich zu zerſetzen. Alkohol löst
wenig. Enthält nur 2,7 Sauerſtoff, dagegen 11,7 H und 85,4 C. Ein
anderes aus einer alten Bleigrube von Settling-Stones in Northumber-
land hatte nach Johnſton (London and Edinb. philos. Magaz. XIV. 87)
eine ähnliche Zuſammenſetzung. Derſelbe analyſirte l. c. XIII. 329 einen

Guyaquillit aus Guayaquil in Columbien, wo er „ein mächtiges
Lager“ bilden ſoll. Von hellgelber Farbe, Gew. 1,09, in Alkohol mit
gelber Farbe leicht löslich 15 Sauerſtoff, 8 Waſſerſtoff, 76,7 Kohlenſtoff.
Vielleicht halbfoſſiler Copal?

Berengelit aus der Provinz St. Juan de Berengela, wo er in
ſo großen Mengen vorkommt, daß er in dem Guano-Hafen von Arica
in Süd-Peru zum Kalfatern der Schiffe gebraucht wird, da er die merk-
würdige Eigenſchaft hat, daß er geſchmolzen ſchmierig bleibt. Dunkelbraun
mit einem Stich ins Grün, gelber Strich. Im kalten Alkohol löslich
C40 = 72, 31 = 9,1, O8 = 18,8. Scheint mehr zu den Weichharzen
zu gehören.


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[656/0668] VI. Cl. Inflammabilien: Retinit. gelb, graubraun, 1,07 Gew., wenn kein Schwefelkies darin iſt, der ihn ſchwerer macht. Mit 55,5 in Alkohol löslichen und 42,5 unlöslichen Theilen. Sehr häufig findet man in den Braunkohlenbrüchen im Stadt- graben von Halle an der Saale, bei Langenbogen, bei Altenburg ꝛc. klare braungelbe Harzſtücke eingeſprengt, wovon ſich nach Buchholz 91 p. C. in Alkohol löſen. Sie gleichen auffallend den Harzen in der Braunkohle von Meyersdorf in Niederöſtreich. Dagegen kommen in der Moorkohle des Grünſandes von Walchow und Obora bei Boskowitz nördlich Brünn in Mähren ſehr reine runde Klumpen von Fauſt- bis Kopfgröße vor, ſtellen- weis gelb, meiſt aber graulich gelb und geflammt wie Kugeljaſpis pag. 175, ſtärker glänzend als Bernſtein. Haidinger nennt ſie daher Walchowit und Schrötter (Pogg. Ann. 59. 61) hat ſie genauer chemiſch unterſucht. Letzterer bekam unter den Deſtillationsprodukten Ameiſen- ſäure, welche Weppen auch beim Terpentinöl bekommen hat. Alkohol zieht nur 1,5 p. C. wohlriechendes Harz aus, Naphtha löst ſelbſt bei der Südhitze nur wenig, concentrirte Schwefelſäure löst ihn dagegen ſchon in der Kälte: C12 = 80,4, H̶9 = 10,7, O = 8,9 oder 3 C4 H̶3 + O. In der Braunkohle kommt außerdem noch ſehr häufig eine gelberdige Sub- ſtanz vor, die in der Moorkohle Flecke bildet, und vorzugsweiſe unter dem Namen Bernerde begriffen werden könnte, da ſie im Allgemeinen nichts anders zu ſein ſcheint, als ein verwitterter Retinit. Uebrigens muß man nicht vergeſſen, daß auch der Bernſtein durch Verwitterung an der Ober- fläche eine ſehr ſpröde Kruſte bekommen kann. Es kommen ſolche Stücke im Lehm der Mark (am Kreuzberge bei Berlin) vor: die Arbeiter kennen es gut, denn ſie lieben es auf ihrer Pfeife zu rauchen. The Highgate Resin oder Foſſil-Copal (Copalin) findet ſich in bedeutenden Maſſen in den alttertiären Thonen der Highgate Hill bei London. In der berühmten Woodwardiſchen Sammlung, die mit großer Sorgfalt zu Cambridge aufbewahrt wird, findet ſich ſchon ein Stück aus den Thongruben bei Islington. Die amorphe, hellgelbe bis dunkelbraune Maſſe erinnert ſehr an Walchowit. Gew. 1,04. Erhitzt verbreitet es einen aromatiſchen Geruch, ſchmilzt ohne ſich zu zerſetzen. Alkohol löst wenig. Enthält nur 2,7 Sauerſtoff, dagegen 11,7 H und 85,4 C. Ein anderes aus einer alten Bleigrube von Settling-Stones in Northumber- land hatte nach Johnſton (London and Edinb. philos. Magaz. XIV. 87) eine ähnliche Zuſammenſetzung. Derſelbe analyſirte l. c. XIII. 329 einen Guyaquillit aus Guayaquil in Columbien, wo er „ein mächtiges Lager“ bilden ſoll. Von hellgelber Farbe, Gew. 1,09, in Alkohol mit gelber Farbe leicht löslich 15 Sauerſtoff, 8 Waſſerſtoff, 76,7 Kohlenſtoff. Vielleicht halbfoſſiler Copal? Berengelit aus der Provinz St. Juan de Berengela, wo er in ſo großen Mengen vorkommt, daß er in dem Guano-Hafen von Arica in Süd-Peru zum Kalfatern der Schiffe gebraucht wird, da er die merk- würdige Eigenſchaft hat, daß er geſchmolzen ſchmierig bleibt. Dunkelbraun mit einem Stich ins Grün, gelber Strich. Im kalten Alkohol löslich C40 = 72, H̶31 = 9,1, O8 = 18,8. Scheint mehr zu den Weichharzen zu gehören.

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Zitationshilfe: Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 656. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/668>, abgerufen am 29.03.2024.