Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite

Pallast Borghese.
von Ciroferri, die Blumen aber von Morell, wie
man behauptet.


Siebendes Zimmer.

Die drei Grazien von Vanni.

Venus und der Liebesgott von Cambiasi.

Amor von demselben.

Ein nacktes Weib bis auf den halben Leib
von Salviati. Man schreibt es dem Giulio Ro-
mano zu.

Meernymphen mit vielen Muscheln von
Lavinia Fontana.

Andromeda vom Cavaliere d'Arpino.

Das Uebrige besteht größtentheils aus Copien.

In diesem Zimmer + ist auch eine Venus,
in dem Augenblicke dargestellt, worin sie ihr Gewand
so weit fallen läßt, daß sie nur den Ort noch bedeckt,
den die Schaamhaftigkeit dem Auge zu entziehen be-
fielt. Ich habe schon an einem andern Orte bemerkt,
daß diese Vorstellungsart in Rom durch den Nahmen:
Venus Victrix, bezeichnet wird. Der Körper ist
schön; Nase, Arm und ein Theil der Drapperie sind
modern.

Das Piedestal, auf dem sie stehet, ist mit einem
Bacchanale gezieret.


Ein kleines Zimmer mit lauter
Cabinetstücken.
Schöne
Zeichnung

+ Eine kleine Zeichnung Raphaels, die ein
erster Gedanke zu seyn scheint. Sie stellet einen tod-

ten

Pallaſt Borgheſe.
von Ciroferri, die Blumen aber von Morell, wie
man behauptet.


Siebendes Zimmer.

Die drei Grazien von Vanni.

Venus und der Liebesgott von Cambiaſi.

Amor von demſelben.

Ein nacktes Weib bis auf den halben Leib
von Salviati. Man ſchreibt es dem Giulio Ro-
mano zu.

Meernymphen mit vielen Muſcheln von
Lavinia Fontana.

Andromeda vom Cavaliere d’Arpino.

Das Uebrige beſteht groͤßtentheils aus Copien.

In dieſem Zimmer † iſt auch eine Venus,
in dem Augenblicke dargeſtellt, worin ſie ihr Gewand
ſo weit fallen laͤßt, daß ſie nur den Ort noch bedeckt,
den die Schaamhaftigkeit dem Auge zu entziehen be-
fielt. Ich habe ſchon an einem andern Orte bemerkt,
daß dieſe Vorſtellungsart in Rom durch den Nahmen:
Venus Victrix, bezeichnet wird. Der Koͤrper iſt
ſchoͤn; Naſe, Arm und ein Theil der Drapperie ſind
modern.

Das Piedeſtal, auf dem ſie ſtehet, iſt mit einem
Bacchanale gezieret.


Ein kleines Zimmer mit lauter
Cabinetſtuͤcken.
Schoͤne
Zeichnung

Eine kleine Zeichnung Raphaels, die ein
erſter Gedanke zu ſeyn ſcheint. Sie ſtellet einen tod-

ten
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0322" n="300"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Palla&#x017F;t Borghe&#x017F;e.</hi></fw><lb/>
von <hi rendition="#fr">Ciroferri,</hi> die Blumen aber von <hi rendition="#fr">Morell,</hi> wie<lb/>
man behauptet.</p>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Siebendes Zimmer</hi>.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Die drei Grazien</hi> von <hi rendition="#fr">Vanni.</hi></p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Venus und der Liebesgott</hi> von <hi rendition="#fr">Cambia&#x017F;i.</hi></p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Amor</hi> von <hi rendition="#fr">dem&#x017F;elben.</hi></p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Ein nacktes Weib bis auf den halben Leib</hi><lb/>
von <hi rendition="#fr">Salviati.</hi> Man &#x017F;chreibt es dem Giulio Ro-<lb/>
mano zu.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Meernymphen mit vielen Mu&#x017F;cheln</hi> von<lb/><hi rendition="#fr">Lavinia Fontana.</hi></p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Andromeda</hi> vom <hi rendition="#fr">Cavaliere d&#x2019;Arpino.</hi></p><lb/>
            <p>Das Uebrige be&#x017F;teht gro&#x0364;ßtentheils aus Copien.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">In die&#x017F;em Zimmer &#x2020; i&#x017F;t auch eine Venus,</hi><lb/>
in dem Augenblicke darge&#x017F;tellt, worin &#x017F;ie ihr Gewand<lb/>
&#x017F;o weit fallen la&#x0364;ßt, daß &#x017F;ie nur den Ort noch bedeckt,<lb/>
den die Schaamhaftigkeit dem Auge zu entziehen be-<lb/>
fielt. Ich habe &#x017F;chon an einem andern Orte bemerkt,<lb/>
daß die&#x017F;e Vor&#x017F;tellungsart in Rom durch den Nahmen:<lb/>
Venus Victrix, bezeichnet wird. Der Ko&#x0364;rper i&#x017F;t<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;n; Na&#x017F;e, Arm und ein Theil der Drapperie &#x017F;ind<lb/>
modern.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Das Piede&#x017F;tal,</hi> auf dem &#x017F;ie &#x017F;tehet, i&#x017F;t mit einem<lb/><hi rendition="#fr">Bacchanale</hi> gezieret.</p>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Ein kleines Zimmer mit lauter<lb/>
Cabinet&#x017F;tu&#x0364;cken.</hi> </head><lb/>
            <note place="left">Scho&#x0364;ne<lb/>
Zeichnung</note>
            <p>&#x2020; <hi rendition="#fr">Eine kleine Zeichnung Raphaels,</hi> die ein<lb/>
er&#x017F;ter Gedanke zu &#x017F;eyn &#x017F;cheint. Sie &#x017F;tellet einen tod-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ten</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[300/0322] Pallaſt Borgheſe. von Ciroferri, die Blumen aber von Morell, wie man behauptet. Siebendes Zimmer. Die drei Grazien von Vanni. Venus und der Liebesgott von Cambiaſi. Amor von demſelben. Ein nacktes Weib bis auf den halben Leib von Salviati. Man ſchreibt es dem Giulio Ro- mano zu. Meernymphen mit vielen Muſcheln von Lavinia Fontana. Andromeda vom Cavaliere d’Arpino. Das Uebrige beſteht groͤßtentheils aus Copien. In dieſem Zimmer † iſt auch eine Venus, in dem Augenblicke dargeſtellt, worin ſie ihr Gewand ſo weit fallen laͤßt, daß ſie nur den Ort noch bedeckt, den die Schaamhaftigkeit dem Auge zu entziehen be- fielt. Ich habe ſchon an einem andern Orte bemerkt, daß dieſe Vorſtellungsart in Rom durch den Nahmen: Venus Victrix, bezeichnet wird. Der Koͤrper iſt ſchoͤn; Naſe, Arm und ein Theil der Drapperie ſind modern. Das Piedeſtal, auf dem ſie ſtehet, iſt mit einem Bacchanale gezieret. Ein kleines Zimmer mit lauter Cabinetſtuͤcken. † Eine kleine Zeichnung Raphaels, die ein erſter Gedanke zu ſeyn ſcheint. Sie ſtellet einen tod- ten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787/322
Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787/322>, abgerufen am 19.04.2024.