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Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787.

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Villa Borghese.
Statuen.

+ Mercur. Es ist diejenige Vorstellung dieses
Gottes, von der Winkelmann 2) sagt, es sey die
einzige, welche sich aus dem Alterthume mit dem
Beutel in der Hand auf uns erhalten habe. Aber
mir bleibt es zweifelhaft, ob nicht ein neuer Künstler
diesen aus dem Aste des Baums, der ihm zur Stütze
dient, verfertiget habe.

Mars. Wird auch Achill genannt, weil er am
Fuß eine Art von Verband trägt. 2 b) Keine der vor-
züglichsten Statuen.

Marc Aurel nackt als Held. Die Benennung
ist zweifelhaft.

Eine Muse mit dem Cothurn.

+ Eine andere Muse mit einer sehr schönen
Drapperie.

Ein Paar Gladiatoren.

Basreliefs.

Ein Opfer.

Einige Meergottheiten.

+ Nymphen, die einen Tempel mit Blu-
men bekränzen.
Sehr schön gedacht und ausge-
führt.

Curtius
2) G. d. K. S. 283.
2 b) Ich vermuthe daß dies der Mars sey, den Win-
kelmann (Versuch einer Allegorie für die Kunst,
Dresden 1766. S. 42.) als in dem Pallast Bor-
ghese befindlich anführt. Er erklärt die Binde für
Fesseln, Schelleisen, womit Mars, nach der Fabel,
von den gewaltigen Riesen, den Söhnen des Aloni,
gebunden worden.
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Villa Borgheſe.
Statuen.

Mercur. Es iſt diejenige Vorſtellung dieſes
Gottes, von der Winkelmann 2) ſagt, es ſey die
einzige, welche ſich aus dem Alterthume mit dem
Beutel in der Hand auf uns erhalten habe. Aber
mir bleibt es zweifelhaft, ob nicht ein neuer Kuͤnſtler
dieſen aus dem Aſte des Baums, der ihm zur Stuͤtze
dient, verfertiget habe.

Mars. Wird auch Achill genannt, weil er am
Fuß eine Art von Verband traͤgt. 2 b) Keine der vor-
zuͤglichſten Statuen.

Marc Aurel nackt als Held. Die Benennung
iſt zweifelhaft.

Eine Muſe mit dem Cothurn.

Eine andere Muſe mit einer ſehr ſchoͤnen
Drapperie.

Ein Paar Gladiatoren.

Basreliefs.

Ein Opfer.

Einige Meergottheiten.

Nymphen, die einen Tempel mit Blu-
men bekraͤnzen.
Sehr ſchoͤn gedacht und ausge-
fuͤhrt.

Curtius
2) G. d. K. S. 283.
2 b) Ich vermuthe daß dies der Mars ſey, den Win-
kelmann (Verſuch einer Allegorie fuͤr die Kunſt,
Dresden 1766. S. 42.) als in dem Pallaſt Bor-
gheſe befindlich anfuͤhrt. Er erklaͤrt die Binde fuͤr
Feſſeln, Schelleiſen, womit Mars, nach der Fabel,
von den gewaltigen Rieſen, den Soͤhnen des Aloni,
gebunden worden.
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[313/0335] Villa Borgheſe. Statuen. † Mercur. Es iſt diejenige Vorſtellung dieſes Gottes, von der Winkelmann 2) ſagt, es ſey die einzige, welche ſich aus dem Alterthume mit dem Beutel in der Hand auf uns erhalten habe. Aber mir bleibt es zweifelhaft, ob nicht ein neuer Kuͤnſtler dieſen aus dem Aſte des Baums, der ihm zur Stuͤtze dient, verfertiget habe. Mars. Wird auch Achill genannt, weil er am Fuß eine Art von Verband traͤgt. 2 b) Keine der vor- zuͤglichſten Statuen. Marc Aurel nackt als Held. Die Benennung iſt zweifelhaft. Eine Muſe mit dem Cothurn. † Eine andere Muſe mit einer ſehr ſchoͤnen Drapperie. Ein Paar Gladiatoren. Basreliefs. Ein Opfer. Einige Meergottheiten. † Nymphen, die einen Tempel mit Blu- men bekraͤnzen. Sehr ſchoͤn gedacht und ausge- fuͤhrt. Curtius 2) G. d. K. S. 283. 2 b) Ich vermuthe daß dies der Mars ſey, den Win- kelmann (Verſuch einer Allegorie fuͤr die Kunſt, Dresden 1766. S. 42.) als in dem Pallaſt Bor- gheſe befindlich anfuͤhrt. Er erklaͤrt die Binde fuͤr Feſſeln, Schelleiſen, womit Mars, nach der Fabel, von den gewaltigen Rieſen, den Soͤhnen des Aloni, gebunden worden. U 5

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Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787/335>, abgerufen am 28.03.2024.