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Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787.

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Villa Borghese.

Aeneas, der seinen Vater Anchises trägt,
von dem Vater des Bernini.

An Büsten.

+ Eine schöne Juno, die aber vielmehr eine
Venus zu seyn scheinet. 8 b)

+ Eine Livia gleichfalls schön, mit Diadem
und Schleier. Im Charakter einer Juno.

Scipio, die Benennung ist zweifelhaft. Er ist
den übrigen Köpfen, die unter diesem Nahmen gehen,
nicht ähnlich.

Ein Lucius Verus, ein Marc Aurel und
einige andere Unbekannte.

In der Mitte dieses Zimmers + Eine Vase,
schön an Form und Zierrathen, worunter auch Mas-
ken befindlich sind. Sie steht auf einem schönen sechs-
eckigen Piedestal, welches antik ist.


Zweites Zimmer zur Rechten.
Borghesische
Vase.

In der Mitte dieses Zimmers + Eine vor-
treffliche Vase,
deren Fuß aber modern und zu

groß
8 b) Das Diadem hat zu der Benennung, Juno, ver-
führt. Wahrscheinlich ist der Kopf ein Portrait
einer Kaiserin im Charakter der Venus. Winkelmann
(Versuch einer Allegorie S. 52.) hält ihn für den
Kopf einer himmlischen Venus, welche sich durch
das Diadem von der Venus Aphrodite unterscheide.
Diese Behauptung wird ihre Währung durch das-
jenige erhalten, was im Allgemeinen über die Bei-
nahmen der Venus gesagt ist. Das was unsern
Kopf als Venus charakterisirt, ist der anziehende
Reitz.
Villa Borgheſe.

Aeneas, der ſeinen Vater Anchiſes traͤgt,
von dem Vater des Bernini.

An Buͤſten.

Eine ſchoͤne Juno, die aber vielmehr eine
Venus zu ſeyn ſcheinet. 8 b)

Eine Livia gleichfalls ſchoͤn, mit Diadem
und Schleier. Im Charakter einer Juno.

Scipio, die Benennung iſt zweifelhaft. Er iſt
den uͤbrigen Koͤpfen, die unter dieſem Nahmen gehen,
nicht aͤhnlich.

Ein Lucius Verus, ein Marc Aurel und
einige andere Unbekannte.

In der Mitte dieſes Zimmers † Eine Vaſe,
ſchoͤn an Form und Zierrathen, worunter auch Maſ-
ken befindlich ſind. Sie ſteht auf einem ſchoͤnen ſechs-
eckigen Piedeſtal, welches antik iſt.


Zweites Zimmer zur Rechten.
Borgheſiſche
Vaſe.

In der Mitte dieſes Zimmers † Eine vor-
treffliche Vaſe,
deren Fuß aber modern und zu

groß
8 b) Das Diadem hat zu der Benennung, Juno, ver-
fuͤhrt. Wahrſcheinlich iſt der Kopf ein Portrait
einer Kaiſerin im Charakter der Venus. Winkelmann
(Verſuch einer Allegorie S. 52.) haͤlt ihn fuͤr den
Kopf einer himmliſchen Venus, welche ſich durch
das Diadem von der Venus Aphrodite unterſcheide.
Dieſe Behauptung wird ihre Waͤhrung durch das-
jenige erhalten, was im Allgemeinen uͤber die Bei-
nahmen der Venus geſagt iſt. Das was unſern
Kopf als Venus charakteriſirt, iſt der anziehende
Reitz.
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[320/0342] Villa Borgheſe. Aeneas, der ſeinen Vater Anchiſes traͤgt, von dem Vater des Bernini. An Buͤſten. † Eine ſchoͤne Juno, die aber vielmehr eine Venus zu ſeyn ſcheinet. 8 b) † Eine Livia gleichfalls ſchoͤn, mit Diadem und Schleier. Im Charakter einer Juno. Scipio, die Benennung iſt zweifelhaft. Er iſt den uͤbrigen Koͤpfen, die unter dieſem Nahmen gehen, nicht aͤhnlich. Ein Lucius Verus, ein Marc Aurel und einige andere Unbekannte. In der Mitte dieſes Zimmers † Eine Vaſe, ſchoͤn an Form und Zierrathen, worunter auch Maſ- ken befindlich ſind. Sie ſteht auf einem ſchoͤnen ſechs- eckigen Piedeſtal, welches antik iſt. Zweites Zimmer zur Rechten. In der Mitte dieſes Zimmers † Eine vor- treffliche Vaſe, deren Fuß aber modern und zu groß 8 b) Das Diadem hat zu der Benennung, Juno, ver- fuͤhrt. Wahrſcheinlich iſt der Kopf ein Portrait einer Kaiſerin im Charakter der Venus. Winkelmann (Verſuch einer Allegorie S. 52.) haͤlt ihn fuͤr den Kopf einer himmliſchen Venus, welche ſich durch das Diadem von der Venus Aphrodite unterſcheide. Dieſe Behauptung wird ihre Waͤhrung durch das- jenige erhalten, was im Allgemeinen uͤber die Bei- nahmen der Venus geſagt iſt. Das was unſern Kopf als Venus charakteriſirt, iſt der anziehende Reitz.

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Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787/342>, abgerufen am 28.03.2024.