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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 1. Erfurt, 1753.

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4. Cap. Wie man
jedes Schiebe-Kästlein eine geleget. Auf diese Art
wird gewiß kein Wurm die Samen angehen, denn
so viel zu derselben Conservation nöthig ist, so viel
gehet auch Spiritus nach und nach durch die poros
der hineingelegten Feder-Kielen heraus, und so ja
nach Verfliessung einiger Jahre der Campfer aus
den Kielen evaporiren oder sich verzehren solte, so
müssen solche wiederum angefüllet werden. Zu
noch mehrerer Conservation der Samen in denen
Schränklein dienet endlich auch, wenn ein kleines
Läplein in Terpentin-Oel ein wenig eingetaucht, in
eine Ecke des Schiebe-Kästleins geleget wird, und
so ein oder zwey Jahr verstrichen, kan besagtes Läp-
lein wieder angefeuchtet werden. Dieses verur-
sachet zwar, daß es an einem solchen Orte ein gelb
Flecklein wird, weswegen man, wenn es nach eini-
ger Zeit angefrischet wird, wieder dahin legen sol.



Das vierte Capitel.
Wie man allerhand Garten-Sa-
men probiren sol, ob sie zum Aufgehen gut,
oder ob sie verlegen sind, damit man
nicht kan betrogen werden.

Denen Samen-Händlern, Gärtnern, und
denenjenigen, welche jährlich zu ihrem
Acker-Bau die Garten-Samen einkauffen
müssen, habe ich meine Samen-Probe commu-

nici-

4. Cap. Wie man
jedes Schiebe-Kaͤſtlein eine geleget. Auf dieſe Art
wird gewiß kein Wurm die Samen angehen, denn
ſo viel zu derſelben Conſervation noͤthig iſt, ſo viel
gehet auch Spiritus nach und nach durch die poros
der hineingelegten Feder-Kielen heraus, und ſo ja
nach Verflieſſung einiger Jahre der Campfer aus
den Kielen evaporiren oder ſich verzehren ſolte, ſo
muͤſſen ſolche wiederum angefuͤllet werden. Zu
noch mehrerer Conſervation der Samen in denen
Schraͤnklein dienet endlich auch, wenn ein kleines
Laͤplein in Terpentin-Oel ein wenig eingetaucht, in
eine Ecke des Schiebe-Kaͤſtleins geleget wird, und
ſo ein oder zwey Jahr verſtrichen, kan beſagtes Laͤp-
lein wieder angefeuchtet werden. Dieſes verur-
ſachet zwar, daß es an einem ſolchen Orte ein gelb
Flecklein wird, weswegen man, wenn es nach eini-
ger Zeit angefriſchet wird, wieder dahin legen ſol.



Das vierte Capitel.
Wie man allerhand Garten-Sa-
men probiren ſol, ob ſie zum Aufgehen gut,
oder ob ſie verlegen ſind, damit man
nicht kan betrogen werden.

Denen Samen-Haͤndlern, Gaͤrtnern, und
denenjenigen, welche jaͤhrlich zu ihrem
Acker-Bau die Garten-Samen einkauffen
muͤſſen, habe ich meine Samen-Probe commu-

nici-
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[18/0039] 4. Cap. Wie man jedes Schiebe-Kaͤſtlein eine geleget. Auf dieſe Art wird gewiß kein Wurm die Samen angehen, denn ſo viel zu derſelben Conſervation noͤthig iſt, ſo viel gehet auch Spiritus nach und nach durch die poros der hineingelegten Feder-Kielen heraus, und ſo ja nach Verflieſſung einiger Jahre der Campfer aus den Kielen evaporiren oder ſich verzehren ſolte, ſo muͤſſen ſolche wiederum angefuͤllet werden. Zu noch mehrerer Conſervation der Samen in denen Schraͤnklein dienet endlich auch, wenn ein kleines Laͤplein in Terpentin-Oel ein wenig eingetaucht, in eine Ecke des Schiebe-Kaͤſtleins geleget wird, und ſo ein oder zwey Jahr verſtrichen, kan beſagtes Laͤp- lein wieder angefeuchtet werden. Dieſes verur- ſachet zwar, daß es an einem ſolchen Orte ein gelb Flecklein wird, weswegen man, wenn es nach eini- ger Zeit angefriſchet wird, wieder dahin legen ſol. Das vierte Capitel. Wie man allerhand Garten-Sa- men probiren ſol, ob ſie zum Aufgehen gut, oder ob ſie verlegen ſind, damit man nicht kan betrogen werden. Denen Samen-Haͤndlern, Gaͤrtnern, und denenjenigen, welche jaͤhrlich zu ihrem Acker-Bau die Garten-Samen einkauffen muͤſſen, habe ich meine Samen-Probe commu- nici-

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 1. Erfurt, 1753, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz01_1753/39>, abgerufen am 29.03.2024.