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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 1. Erfurt, 1753.

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von Ausartung derer Samen.
Vor die Einlage bitte mir guten Samen ge-
horsamst aus. Vermelde aber anbey, wie der
weisse Cappus vorm Jahre nicht der beste gewe-
sen, weilen so wenig ich, als noch drey andere
gute Freunde viele Pflanzen davon bekommen,
indem nicht die Helfte davon aufgegangen ist.
Jch habe einst gelesen: Besenflachs, Beluedere,
sey ein giftiges Kraut, davor man sich in acht zu
nehmen habe. Wenns bekant, so bitte solches
ohnschwer zu melden. Mit aller Hochachtung
verharre

[Spaltenumbruch] Ew.--

[Spaltenumbruch] ergebenster Diener
K.
IV.
Dritte Antwort.
Mein Herr!

Da nunmehro das Glück zum drittenmal gehabt,
von Jhnen als einem mir ganz unbekanten Ge-
lehrten eine angenehme Zuschrift zu überkommen;
so ist mir unter allen mit am angenehmsten ge-
wesen, von einem so weit entfernten Orte diese
Ehre zu geniessen, und anbey Dero hochgeschäz-
ten Freundschaft versichert zu werden. Ew.--
bin davor von Herzen verbunden und bitte zu
glauben, daß Dero Hochgeneigtes Wohlwollen,
welches Dieselben auf eine besondere Art in De-
ro sehr werthem Schreiben gegen mich auszudrü-
cken beliebet, mich besonders afficiret, absonder-

lich
D 5

von Ausartung derer Samen.
Vor die Einlage bitte mir guten Samen ge-
horſamſt aus. Vermelde aber anbey, wie der
weiſſe Cappus vorm Jahre nicht der beſte gewe-
ſen, weilen ſo wenig ich, als noch drey andere
gute Freunde viele Pflanzen davon bekommen,
indem nicht die Helfte davon aufgegangen iſt.
Jch habe einſt geleſen: Beſenflachs, Beluedere,
ſey ein giftiges Kraut, davor man ſich in acht zu
nehmen habe. Wenns bekant, ſo bitte ſolches
ohnſchwer zu melden. Mit aller Hochachtung
verharre

[Spaltenumbruch] Ew.--

[Spaltenumbruch] ergebenſter Diener
K.
IV.
Dritte Antwort.
Mein Herr!

Da nunmehro das Gluͤck zum drittenmal gehabt,
von Jhnen als einem mir ganz unbekanten Ge-
lehrten eine angenehme Zuſchrift zu uͤberkommen;
ſo iſt mir unter allen mit am angenehmſten ge-
weſen, von einem ſo weit entfernten Orte dieſe
Ehre zu genieſſen, und anbey Dero hochgeſchaͤz-
ten Freundſchaft verſichert zu werden. Ew.--
bin davor von Herzen verbunden und bitte zu
glauben, daß Dero Hochgeneigtes Wohlwollen,
welches Dieſelben auf eine beſondere Art in De-
ro ſehr werthem Schreiben gegen mich auszudruͤ-
cken beliebet, mich beſonders afficiret, abſonder-

lich
D 5
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[57/0078] von Ausartung derer Samen. Vor die Einlage bitte mir guten Samen ge- horſamſt aus. Vermelde aber anbey, wie der weiſſe Cappus vorm Jahre nicht der beſte gewe- ſen, weilen ſo wenig ich, als noch drey andere gute Freunde viele Pflanzen davon bekommen, indem nicht die Helfte davon aufgegangen iſt. Jch habe einſt geleſen: Beſenflachs, Beluedere, ſey ein giftiges Kraut, davor man ſich in acht zu nehmen habe. Wenns bekant, ſo bitte ſolches ohnſchwer zu melden. Mit aller Hochachtung verharre Ew.-- C. den 16. Dec. 1749. ergebenſter Diener K. IV. Dritte Antwort. Mein Herr! Da nunmehro das Gluͤck zum drittenmal gehabt, von Jhnen als einem mir ganz unbekanten Ge- lehrten eine angenehme Zuſchrift zu uͤberkommen; ſo iſt mir unter allen mit am angenehmſten ge- weſen, von einem ſo weit entfernten Orte dieſe Ehre zu genieſſen, und anbey Dero hochgeſchaͤz- ten Freundſchaft verſichert zu werden. Ew.-- bin davor von Herzen verbunden und bitte zu glauben, daß Dero Hochgeneigtes Wohlwollen, welches Dieſelben auf eine beſondere Art in De- ro ſehr werthem Schreiben gegen mich auszudruͤ- cken beliebet, mich beſonders afficiret, abſonder- lich D 5

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 1. Erfurt, 1753, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz01_1753/78>, abgerufen am 19.04.2024.