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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.

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der Steinobst-Bäume.
zwey bräunliche Nüßlein einer Kirsch-Kern groß.
Sie können an alle Oerter im Garten gepflanzet
werden, und verlangen keine sonderliche Wartung.
Jhre Vermehrung geschiehet durch die Steckung
der Nüsse, besser ist es aber, und gehet nicht damit
so langsam zu, wenn man von ihren Ausschossen
im Herbst oder Frühjahre, welche abnimmt und
verpflanzet.

§. 21.

Es sind der Johannis-Beere dreyerley: als

Von Jo-
hannis-Bee-
ren.

rothe Johannis-Beere, Johannis Träub-
lein,
Grossularia multiplici ac no, sive
non spinosa hortensis, rubra, sive ribes
officinarum. C. B. P
weisse Johannis-Beere, Grossularia hor-
tensis majore fructu albo,
schwarze Johannis-Beere, Grossularia
non spinosa, fructu nigro majore, C B.

Sie werden auf dreyerley Weise erzogen. Erst-
lich durch Zertheilung der alten Stöcke; zwey-
tens durch die Nebenschosse, oder auch drittens
durch Abschneidung der jungen Reiser, welche so-
wol im Herbst als Frühjahre gestecket und gepflan-
zet werden. Sie nehmen mit allerhand Grund
und Boden vorlieb. Die rothen schmecken etwas
säuerlich, die weissen aber süsser, hingegen die
schwarzen haben einen wilden und widrigen Ge-
schmack, derer Blätter auch viel dunkelgrüner als
der zwey ersten Sorten aussehen. Wenn sie or-
dentlich unter der Scheere gehalten werden, und
in den Gärten eine Einfassung damit gemacht

wird,
L 2

der Steinobſt-Baͤume.
zwey braͤunliche Nuͤßlein einer Kirſch-Kern groß.
Sie koͤnnen an alle Oerter im Garten gepflanzet
werden, und verlangen keine ſonderliche Wartung.
Jhre Vermehrung geſchiehet durch die Steckung
der Nuͤſſe, beſſer iſt es aber, und gehet nicht damit
ſo langſam zu, wenn man von ihren Ausſchoſſen
im Herbſt oder Fruͤhjahre, welche abnimmt und
verpflanzet.

§. 21.

Es ſind der Johannis-Beere dreyerley: als

Von Jo-
hannis-Bee-
ren.

rothe Johannis-Beere, Johannis Traͤub-
lein,
Groſſularia multiplici ac no, ſive
non ſpinoſa hortenſis, rubra, ſive ribes
officinarum. C. B. P
weiſſe Johannis-Beere, Groſſularia hor-
tenſis majore fructu albo,
ſchwarze Johannis-Beere, Groſſularia
non ſpinoſa, fructu nigro majore, C B.

Sie werden auf dreyerley Weiſe erzogen. Erſt-
lich durch Zertheilung der alten Stoͤcke; zwey-
tens durch die Nebenſchoſſe, oder auch drittens
durch Abſchneidung der jungen Reiſer, welche ſo-
wol im Herbſt als Fruͤhjahre geſtecket und gepflan-
zet werden. Sie nehmen mit allerhand Grund
und Boden vorlieb. Die rothen ſchmecken etwas
ſaͤuerlich, die weiſſen aber ſuͤſſer, hingegen die
ſchwarzen haben einen wilden und widrigen Ge-
ſchmack, derer Blaͤtter auch viel dunkelgruͤner als
der zwey erſten Sorten ausſehen. Wenn ſie or-
dentlich unter der Scheere gehalten werden, und
in den Gaͤrten eine Einfaſſung damit gemacht

wird,
L 2
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[163/0195] der Steinobſt-Baͤume. zwey braͤunliche Nuͤßlein einer Kirſch-Kern groß. Sie koͤnnen an alle Oerter im Garten gepflanzet werden, und verlangen keine ſonderliche Wartung. Jhre Vermehrung geſchiehet durch die Steckung der Nuͤſſe, beſſer iſt es aber, und gehet nicht damit ſo langſam zu, wenn man von ihren Ausſchoſſen im Herbſt oder Fruͤhjahre, welche abnimmt und verpflanzet. §. 21. Es ſind der Johannis-Beere dreyerley: als rothe Johannis-Beere, Johannis Traͤub- lein, Groſſularia multiplici ac no, ſive non ſpinoſa hortenſis, rubra, ſive ribes officinarum. C. B. P weiſſe Johannis-Beere, Groſſularia hor- tenſis majore fructu albo, ſchwarze Johannis-Beere, Groſſularia non ſpinoſa, fructu nigro majore, C B. Sie werden auf dreyerley Weiſe erzogen. Erſt- lich durch Zertheilung der alten Stoͤcke; zwey- tens durch die Nebenſchoſſe, oder auch drittens durch Abſchneidung der jungen Reiſer, welche ſo- wol im Herbſt als Fruͤhjahre geſtecket und gepflan- zet werden. Sie nehmen mit allerhand Grund und Boden vorlieb. Die rothen ſchmecken etwas ſaͤuerlich, die weiſſen aber ſuͤſſer, hingegen die ſchwarzen haben einen wilden und widrigen Ge- ſchmack, derer Blaͤtter auch viel dunkelgruͤner als der zwey erſten Sorten ausſehen. Wenn ſie or- dentlich unter der Scheere gehalten werden, und in den Gaͤrten eine Einfaſſung damit gemacht wird, L 2

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz02_1753/195>, abgerufen am 23.04.2024.