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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.

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3. Cap. Von der Düngung
an einem andern Orte sol gehandelt werden,) ver-
setzen, welches auch geschahe, wodurch er die meh-
resten bis auf zwey, welche albereit zu sehr ange-
fressen waren, erhielte. Doch halte ich dafür,
wenn diese Erde nach einer solchen langen Ver-
wesung einige Jahre in die freye Luft wäre ge-
bracht worden, daß sie auf denen Aeckern, wie-
wol nicht überflüßig, mit Nutzen hätte können ge-
brauchet werden.

§. 3.
Von der
Düngung
vom Rind-
vieho und
Pferden.

Es ist also zu allen Gewächsen, besonders
aber zu den Baum-Schulen keine bessere Dün-
gung zu erwehlen, als von dem Rindviehe:
wenn sie nur nicht mit überflüßigem Stroh an-
gefüllet ist, eine Zeitlang gelegen hat, und in
etwas verweset ist. Der Pferde-Mist kan auch
zur höchsten Noth, wenn man von dem Rind-
Viehe nicht genugsamen Dünger haben könte, ge-
brauchet werden; nur komt es darauf an, daß
er ein gantzes Jahr auf einen Haufen geworfen
wird, damit er die in sich habende Hitze verlieren,
und in solcher Zeit zusammen faulen kan.

§. 4.
Der
Schlam
von den
Gassen und
aus den
Teichen und
Gräben
dienet auch
zur Dün-
gung.

Es kan auch der Schlam von den Gas-
sen, und aus den Gräben und Teichen als eine
Düngung angesehen, und in den Baum-Schulen
mit gutem Nutzen gebrauchet werden. Und
wenn man damit recht umzugehen weiß, so kan
man im Nothfalle und Ermangelung des Landes,
auch an einem Orte, wo bereits eine Baum-
Schule gestanden, dennoch wieder eine anlegen

und

3. Cap. Von der Duͤngung
an einem andern Orte ſol gehandelt werden,) ver-
ſetzen, welches auch geſchahe, wodurch er die meh-
reſten bis auf zwey, welche albereit zu ſehr ange-
freſſen waren, erhielte. Doch halte ich dafuͤr,
wenn dieſe Erde nach einer ſolchen langen Ver-
weſung einige Jahre in die freye Luft waͤre ge-
bracht worden, daß ſie auf denen Aeckern, wie-
wol nicht uͤberfluͤßig, mit Nutzen haͤtte koͤnnen ge-
brauchet werden.

§. 3.
Von der
Duͤngung
vom Rind-
vieho und
Pferden.

Es iſt alſo zu allen Gewaͤchſen, beſonders
aber zu den Baum-Schulen keine beſſere Duͤn-
gung zu erwehlen, als von dem Rindviehe:
wenn ſie nur nicht mit uͤberfluͤßigem Stroh an-
gefuͤllet iſt, eine Zeitlang gelegen hat, und in
etwas verweſet iſt. Der Pferde-Miſt kan auch
zur hoͤchſten Noth, wenn man von dem Rind-
Viehe nicht genugſamen Duͤnger haben koͤnte, ge-
brauchet werden; nur komt es darauf an, daß
er ein gantzes Jahr auf einen Haufen geworfen
wird, damit er die in ſich habende Hitze verlieren,
und in ſolcher Zeit zuſammen faulen kan.

§. 4.
Der
Schlam
von den
Gaſſen und
aus den
Teichen und
Graͤben
dienet auch
zur Duͤn-
gung.

Es kan auch der Schlam von den Gaſ-
ſen, und aus den Graͤben und Teichen als eine
Duͤngung angeſehen, und in den Baum-Schulen
mit gutem Nutzen gebrauchet werden. Und
wenn man damit recht umzugehen weiß, ſo kan
man im Nothfalle und Ermangelung des Landes,
auch an einem Orte, wo bereits eine Baum-
Schule geſtanden, dennoch wieder eine anlegen

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[38/0070] 3. Cap. Von der Duͤngung an einem andern Orte ſol gehandelt werden,) ver- ſetzen, welches auch geſchahe, wodurch er die meh- reſten bis auf zwey, welche albereit zu ſehr ange- freſſen waren, erhielte. Doch halte ich dafuͤr, wenn dieſe Erde nach einer ſolchen langen Ver- weſung einige Jahre in die freye Luft waͤre ge- bracht worden, daß ſie auf denen Aeckern, wie- wol nicht uͤberfluͤßig, mit Nutzen haͤtte koͤnnen ge- brauchet werden. §. 3. Es iſt alſo zu allen Gewaͤchſen, beſonders aber zu den Baum-Schulen keine beſſere Duͤn- gung zu erwehlen, als von dem Rindviehe: wenn ſie nur nicht mit uͤberfluͤßigem Stroh an- gefuͤllet iſt, eine Zeitlang gelegen hat, und in etwas verweſet iſt. Der Pferde-Miſt kan auch zur hoͤchſten Noth, wenn man von dem Rind- Viehe nicht genugſamen Duͤnger haben koͤnte, ge- brauchet werden; nur komt es darauf an, daß er ein gantzes Jahr auf einen Haufen geworfen wird, damit er die in ſich habende Hitze verlieren, und in ſolcher Zeit zuſammen faulen kan. §. 4. Es kan auch der Schlam von den Gaſ- ſen, und aus den Graͤben und Teichen als eine Duͤngung angeſehen, und in den Baum-Schulen mit gutem Nutzen gebrauchet werden. Und wenn man damit recht umzugehen weiß, ſo kan man im Nothfalle und Ermangelung des Landes, auch an einem Orte, wo bereits eine Baum- Schule geſtanden, dennoch wieder eine anlegen und

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz02_1753/70>, abgerufen am 24.04.2024.