Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

zum Durchschneiden der Früchte.
dieser Maschine gekommen. Es ist dieselbe
also eingerichtet, daß sie die überflüssigen jungen
Früchte und das Unkraut so hinweg nimt, daß es
mit keinem Hand-Häcklein besser kan bewerkstelli-
get werden. Und es ist unstreitig, daß man ver-
mittelst desselben mit zweyen Taglöhnern in ei-
nem Tage mehr verrichten kan, als mit zwanzig
Personen.

Als diese Maschine fertig war, so ereignete sich
bey der ersten Probe in meinem kleinen Lust-Gar-
ten eine Schwierigkeit, indem die Jäte-Häcklein,
wenn sie fortgezogen und zu hoch gehalten wurde,
über die Früchte und das Unkraut hinweg gien-
gen, und im Gegentheil, wenn sie niedrig gehal-
ten und fortgezogen wurde, alzu tief in die Erde
hinein griffen, wodurch die Arbeit zu schwer fiel,
daß der Taglöhner die Maschine nicht fortbringen
konte. Um deswillen muste derselbe ein Trage-
band, welches man pfleget zu den Schiebekarn zu
gebrauchen, herbey holen, welches ich ihm über die
Achsel hieng, und an den Grif oder Schöbe an-
band, wodurch geschahe, daß die Maschine in dem
Fortziehen weder zu tief noch zu hoch gehen kon-
te, sondern immer in einer Gleichheit bleiben
muste.

§. 3.

Mit dieser Maschine verfähret man also:Gebrauch
dieser Ma-
schine.

Wenn die jungen Früchte das 6te, 7te, und
8te Blat in ihrem Wachsthume erreichet haben,
so ziehet man die Maschine die Länge über den
Acker hinunter, und wieder herauf, bis man da-

mit

zum Durchſchneiden der Fruͤchte.
dieſer Maſchine gekommen. Es iſt dieſelbe
alſo eingerichtet, daß ſie die uͤberfluͤſſigen jungen
Fruͤchte und das Unkraut ſo hinweg nimt, daß es
mit keinem Hand-Haͤcklein beſſer kan bewerkſtelli-
get werden. Und es iſt unſtreitig, daß man ver-
mittelſt deſſelben mit zweyen Tagloͤhnern in ei-
nem Tage mehr verrichten kan, als mit zwanzig
Perſonen.

Als dieſe Maſchine fertig war, ſo ereignete ſich
bey der erſten Probe in meinem kleinen Luſt-Gar-
ten eine Schwierigkeit, indem die Jaͤte-Haͤcklein,
wenn ſie fortgezogen und zu hoch gehalten wurde,
uͤber die Fruͤchte und das Unkraut hinweg gien-
gen, und im Gegentheil, wenn ſie niedrig gehal-
ten und fortgezogen wurde, alzu tief in die Erde
hinein griffen, wodurch die Arbeit zu ſchwer fiel,
daß der Tagloͤhner die Maſchine nicht fortbringen
konte. Um deswillen muſte derſelbe ein Trage-
band, welches man pfleget zu den Schiebekarn zu
gebrauchen, herbey holen, welches ich ihm uͤber die
Achſel hieng, und an den Grif oder Schoͤbe an-
band, wodurch geſchahe, daß die Maſchine in dem
Fortziehen weder zu tief noch zu hoch gehen kon-
te, ſondern immer in einer Gleichheit bleiben
muſte.

§. 3.

Mit dieſer Maſchine verfaͤhret man alſo:Gebrauch
dieſer Ma-
ſchine.

Wenn die jungen Fruͤchte das 6te, 7te, und
8te Blat in ihrem Wachsthume erreichet haben,
ſo ziehet man die Maſchine die Laͤnge uͤber den
Acker hinunter, und wieder herauf, bis man da-

mit
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0021" n="15"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">zum Durch&#x017F;chneiden der Fru&#x0364;chte.</hi></fw><lb/>
die&#x017F;er Ma&#x017F;chine gekommen. Es i&#x017F;t die&#x017F;elbe<lb/>
al&#x017F;o eingerichtet, daß &#x017F;ie die u&#x0364;berflu&#x0364;&#x017F;&#x017F;igen jungen<lb/>
Fru&#x0364;chte und das Unkraut &#x017F;o hinweg nimt, daß es<lb/>
mit keinem Hand-Ha&#x0364;cklein be&#x017F;&#x017F;er kan bewerk&#x017F;telli-<lb/>
get werden. Und es i&#x017F;t un&#x017F;treitig, daß man ver-<lb/>
mittel&#x017F;t de&#x017F;&#x017F;elben mit zweyen Taglo&#x0364;hnern in ei-<lb/>
nem Tage mehr verrichten kan, als mit zwanzig<lb/>
Per&#x017F;onen.</p><lb/>
          <p>Als die&#x017F;e Ma&#x017F;chine fertig war, &#x017F;o ereignete &#x017F;ich<lb/>
bey der er&#x017F;ten Probe in meinem kleinen Lu&#x017F;t-Gar-<lb/>
ten eine Schwierigkeit, indem die Ja&#x0364;te-Ha&#x0364;cklein,<lb/>
wenn &#x017F;ie fortgezogen und zu hoch gehalten wurde,<lb/>
u&#x0364;ber die Fru&#x0364;chte und das Unkraut hinweg gien-<lb/>
gen, und im Gegentheil, wenn &#x017F;ie niedrig gehal-<lb/>
ten und fortgezogen wurde, alzu tief in die Erde<lb/>
hinein griffen, wodurch die Arbeit zu &#x017F;chwer fiel,<lb/>
daß der Taglo&#x0364;hner die Ma&#x017F;chine nicht fortbringen<lb/>
konte. Um deswillen mu&#x017F;te der&#x017F;elbe ein Trage-<lb/>
band, welches man pfleget zu den Schiebekarn zu<lb/>
gebrauchen, herbey holen, welches ich ihm u&#x0364;ber die<lb/>
Ach&#x017F;el hieng, und an den Grif oder Scho&#x0364;be an-<lb/>
band, wodurch ge&#x017F;chahe, daß die Ma&#x017F;chine in dem<lb/>
Fortziehen weder zu tief noch zu hoch gehen kon-<lb/>
te, &#x017F;ondern immer in einer Gleichheit bleiben<lb/>
mu&#x017F;te.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 3.</head><lb/>
          <p>Mit die&#x017F;er Ma&#x017F;chine verfa&#x0364;hret man al&#x017F;o:<note place="right">Gebrauch<lb/>
die&#x017F;er Ma-<lb/>
&#x017F;chine.</note><lb/>
Wenn die jungen Fru&#x0364;chte das 6te, 7te, und<lb/>
8te Blat in ihrem Wachsthume erreichet haben,<lb/>
&#x017F;o ziehet man die Ma&#x017F;chine die La&#x0364;nge u&#x0364;ber den<lb/>
Acker hinunter, und wieder herauf, bis man da-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mit</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[15/0021] zum Durchſchneiden der Fruͤchte. dieſer Maſchine gekommen. Es iſt dieſelbe alſo eingerichtet, daß ſie die uͤberfluͤſſigen jungen Fruͤchte und das Unkraut ſo hinweg nimt, daß es mit keinem Hand-Haͤcklein beſſer kan bewerkſtelli- get werden. Und es iſt unſtreitig, daß man ver- mittelſt deſſelben mit zweyen Tagloͤhnern in ei- nem Tage mehr verrichten kan, als mit zwanzig Perſonen. Als dieſe Maſchine fertig war, ſo ereignete ſich bey der erſten Probe in meinem kleinen Luſt-Gar- ten eine Schwierigkeit, indem die Jaͤte-Haͤcklein, wenn ſie fortgezogen und zu hoch gehalten wurde, uͤber die Fruͤchte und das Unkraut hinweg gien- gen, und im Gegentheil, wenn ſie niedrig gehal- ten und fortgezogen wurde, alzu tief in die Erde hinein griffen, wodurch die Arbeit zu ſchwer fiel, daß der Tagloͤhner die Maſchine nicht fortbringen konte. Um deswillen muſte derſelbe ein Trage- band, welches man pfleget zu den Schiebekarn zu gebrauchen, herbey holen, welches ich ihm uͤber die Achſel hieng, und an den Grif oder Schoͤbe an- band, wodurch geſchahe, daß die Maſchine in dem Fortziehen weder zu tief noch zu hoch gehen kon- te, ſondern immer in einer Gleichheit bleiben muſte. §. 3. Mit dieſer Maſchine verfaͤhret man alſo: Wenn die jungen Fruͤchte das 6te, 7te, und 8te Blat in ihrem Wachsthume erreichet haben, ſo ziehet man die Maſchine die Laͤnge uͤber den Acker hinunter, und wieder herauf, bis man da- mit Gebrauch dieſer Ma- ſchine.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/21
Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/21>, abgerufen am 16.04.2024.