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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.

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7. Cap. Von Wurzel-Gewächsen.
beysammen. Zum öftern habe ich angemerket,
daß die Radiesgen, wenn sie in ihre Grösse gewach-
sen sind, und man solche zur Speise gebrauchen kan,
darauf aber warme und heisse Sommer-Tage sich
einstellen, pelzig werden, daß man sie nicht genie-
sen kan. Diesen Fehler abzuwenden ist kein besser
Mittel, als solche zweymal des Tages über stark zu
begiesen, so werden sie gewiß nicht pelzig werden.
Die verpflanzten Samen-Radiesgen müssen, ehe
sie noch recht einwurzeln, mit einem kleinen Holze
an den Herzen und Blättern gelüftet werden, da-
mit sie nicht in der Erde verderben. Mit Einern-
ten und Reinemachung dieses Samens verhält sichs
eben so, als wie bey den Winter-Rettigen gedacht
worden.

§. 16.

Die langen Monat-Radies, lange hol-Von lan-
gen Monat-
Radies.

ländische Monat-Rettige, Raphanus minor
oblongus, C. B. Raphanus minor purpureus,
Lobel.
haben mit den vorher beschriebenen runden
Monat Radiesgen einerley Erziehung. Sie ha-
ben wegen ihrer Farbe ein feines Ansehen: denn
so weit sie über der Erden heraus wachsen, werden
sie roth, das übrige, so weit sie darin stehen, ist
schlosweis. Wenn sie eines kleinen Fingers dicke
gewachsen, so sind sie am allerangenehmsten zu es-
sen, denn sie werden viel eher pelzig, als die runden,
welches man aber auch durch das Begiesen einiger-
masen verhüten kan. Sie können auch den Som-
mer über einigemal gesäet werden.

§. 17.

7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen.
beyſammen. Zum oͤftern habe ich angemerket,
daß die Radiesgen, wenn ſie in ihre Groͤſſe gewach-
ſen ſind, und man ſolche zur Speiſe gebrauchen kan,
darauf aber warme und heiſſe Sommer-Tage ſich
einſtellen, pelzig werden, daß man ſie nicht genie-
ſen kan. Dieſen Fehler abzuwenden iſt kein beſſer
Mittel, als ſolche zweymal des Tages uͤber ſtark zu
begieſen, ſo werden ſie gewiß nicht pelzig werden.
Die verpflanzten Samen-Radiesgen muͤſſen, ehe
ſie noch recht einwurzeln, mit einem kleinen Holze
an den Herzen und Blaͤttern geluͤftet werden, da-
mit ſie nicht in der Erde verderben. Mit Einern-
ten und Reinemachung dieſes Samens verhaͤlt ſichs
eben ſo, als wie bey den Winter-Rettigen gedacht
worden.

§. 16.

Die langen Monat-Radies, lange hol-Von lan-
gen Monat-
Radies.

laͤndiſche Monat-Rettige, Raphanus minor
oblongus, C. B. Raphanus minor purpureus,
Lobel.
haben mit den vorher beſchriebenen runden
Monat Radiesgen einerley Erziehung. Sie ha-
ben wegen ihrer Farbe ein feines Anſehen: denn
ſo weit ſie uͤber der Erden heraus wachſen, werden
ſie roth, das uͤbrige, ſo weit ſie darin ſtehen, iſt
ſchlosweis. Wenn ſie eines kleinen Fingers dicke
gewachſen, ſo ſind ſie am allerangenehmſten zu eſ-
ſen, denn ſie werden viel eher pelzig, als die runden,
welches man aber auch durch das Begieſen einiger-
maſen verhuͤten kan. Sie koͤnnen auch den Som-
mer uͤber einigemal geſaͤet werden.

§. 17.
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[207/0213] 7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen. beyſammen. Zum oͤftern habe ich angemerket, daß die Radiesgen, wenn ſie in ihre Groͤſſe gewach- ſen ſind, und man ſolche zur Speiſe gebrauchen kan, darauf aber warme und heiſſe Sommer-Tage ſich einſtellen, pelzig werden, daß man ſie nicht genie- ſen kan. Dieſen Fehler abzuwenden iſt kein beſſer Mittel, als ſolche zweymal des Tages uͤber ſtark zu begieſen, ſo werden ſie gewiß nicht pelzig werden. Die verpflanzten Samen-Radiesgen muͤſſen, ehe ſie noch recht einwurzeln, mit einem kleinen Holze an den Herzen und Blaͤttern geluͤftet werden, da- mit ſie nicht in der Erde verderben. Mit Einern- ten und Reinemachung dieſes Samens verhaͤlt ſichs eben ſo, als wie bey den Winter-Rettigen gedacht worden. §. 16. Die langen Monat-Radies, lange hol- laͤndiſche Monat-Rettige, Raphanus minor oblongus, C. B. Raphanus minor purpureus, Lobel. haben mit den vorher beſchriebenen runden Monat Radiesgen einerley Erziehung. Sie ha- ben wegen ihrer Farbe ein feines Anſehen: denn ſo weit ſie uͤber der Erden heraus wachſen, werden ſie roth, das uͤbrige, ſo weit ſie darin ſtehen, iſt ſchlosweis. Wenn ſie eines kleinen Fingers dicke gewachſen, ſo ſind ſie am allerangenehmſten zu eſ- ſen, denn ſie werden viel eher pelzig, als die runden, welches man aber auch durch das Begieſen einiger- maſen verhuͤten kan. Sie koͤnnen auch den Som- mer uͤber einigemal geſaͤet werden. Von lan- gen Monat- Radies. §. 17.

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/213>, abgerufen am 24.04.2024.