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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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Küchen-Kräutern.
werden, so gehen sie dennoch zu Grunde. Meh-
rentheils bringt er jährlich seine Blumen im Ju-
lius und Augustus, aber, wie gedacht, keinen reifen
Samen.

Dieses Kraut gehöret unter die Kräuter-
Salläte, und wenn von denselben etwas klein
zerschnitten und unter den ordentlichen Sallat mit
untermenget wird, so giebt es einen artigen Ge-
schmack; ingleichen ist es auch zu gebrauchen an
andern Speisen, als Fleisch und Hüner, welchen
es gleichfals einen anmuthigen und würzhaften
Geschmack zuwege bringet.

§. 8.

Hierher gehöret auch der Spinat, Pinat,Vom Spi-
nat.

Pinet, Spinetsch, Grün-Kraut; so wohl
Spinacia vulgaris, capsula seminis aculcata,
Tournef. Spinacia mas, I. B. Lapathum hor-
tense seu Spinacia semine spinoso, C. B. P.

als auch Spinacia vulgaris capsula seminis non
aculeata, Tournef. Spinacia sem. non pun-
gente, folio majore rotundiore, I. B. Lapa-
thum hortense seu Spinacia semine non spi-
noso, C. B. P.

Woher dieses Kraut den Namen Spinat
überkommen, ist gar leicht zu urtheilen, weil nehm-
lich der Same desselben stachlich, so ist es a spino-
so semine
also benennet worden.

Es giebt zweyerley Sorten desselben. Der
Same von der ersten ist stachlich, und hat spitzige
Blätter. Die andere Sorte aber hat etwas
rundere Blätter, auch ist der Same nicht stach-

lich.
B 4

Kuͤchen-Kraͤutern.
werden, ſo gehen ſie dennoch zu Grunde. Meh-
rentheils bringt er jaͤhrlich ſeine Blumen im Ju-
lius und Auguſtus, aber, wie gedacht, keinen reifen
Samen.

Dieſes Kraut gehoͤret unter die Kraͤuter-
Sallaͤte, und wenn von denſelben etwas klein
zerſchnitten und unter den ordentlichen Sallat mit
untermenget wird, ſo giebt es einen artigen Ge-
ſchmack; ingleichen iſt es auch zu gebrauchen an
andern Speiſen, als Fleiſch und Huͤner, welchen
es gleichfals einen anmuthigen und wuͤrzhaften
Geſchmack zuwege bringet.

§. 8.

Hierher gehoͤret auch der Spinat, Pinat,Vom Spi-
nat.

Pinet, Spinetſch, Gruͤn-Kraut; ſo wohl
Spinacia vulgaris, capſula ſeminis aculcata,
Tournef. Spinacia mas, I. B. Lapathum hor-
tenſe ſeu Spinacia ſemine ſpinoſo, C. B. P.

als auch Spinacia vulgaris capſula ſeminis non
aculeata, Tournef. Spinacia ſem. non pun-
gente, folio majore rotundiore, I. B. Lapa-
thum hortenſe ſeu Spinacia ſemine non ſpi-
noſo, C. B. P.

Woher dieſes Kraut den Namen Spinat
uͤberkommen, iſt gar leicht zu urtheilen, weil nehm-
lich der Same deſſelben ſtachlich, ſo iſt es a ſpino-
ſo ſemine
alſo benennet worden.

Es giebt zweyerley Sorten deſſelben. Der
Same von der erſten iſt ſtachlich, und hat ſpitzige
Blaͤtter. Die andere Sorte aber hat etwas
rundere Blaͤtter, auch iſt der Same nicht ſtach-

lich.
B 4
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[23/0033] Kuͤchen-Kraͤutern. werden, ſo gehen ſie dennoch zu Grunde. Meh- rentheils bringt er jaͤhrlich ſeine Blumen im Ju- lius und Auguſtus, aber, wie gedacht, keinen reifen Samen. Dieſes Kraut gehoͤret unter die Kraͤuter- Sallaͤte, und wenn von denſelben etwas klein zerſchnitten und unter den ordentlichen Sallat mit untermenget wird, ſo giebt es einen artigen Ge- ſchmack; ingleichen iſt es auch zu gebrauchen an andern Speiſen, als Fleiſch und Huͤner, welchen es gleichfals einen anmuthigen und wuͤrzhaften Geſchmack zuwege bringet. §. 8. Hierher gehoͤret auch der Spinat, Pinat, Pinet, Spinetſch, Gruͤn-Kraut; ſo wohl Spinacia vulgaris, capſula ſeminis aculcata, Tournef. Spinacia mas, I. B. Lapathum hor- tenſe ſeu Spinacia ſemine ſpinoſo, C. B. P. als auch Spinacia vulgaris capſula ſeminis non aculeata, Tournef. Spinacia ſem. non pun- gente, folio majore rotundiore, I. B. Lapa- thum hortenſe ſeu Spinacia ſemine non ſpi- noſo, C. B. P. Vom Spi- nat. Woher dieſes Kraut den Namen Spinat uͤberkommen, iſt gar leicht zu urtheilen, weil nehm- lich der Same deſſelben ſtachlich, ſo iſt es a ſpino- ſo ſemine alſo benennet worden. Es giebt zweyerley Sorten deſſelben. Der Same von der erſten iſt ſtachlich, und hat ſpitzige Blaͤtter. Die andere Sorte aber hat etwas rundere Blaͤtter, auch iſt der Same nicht ſtach- lich. B 4

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/33>, abgerufen am 25.04.2024.