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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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und Wartung der Nelken.
het, so kan man in weniger Zeit davon kommen, ob
sie sich gleich in Ueberfluß vermehren lassen.

§. 27.

Die rothe und weisse Feder-Nelke, Ca-Von der
weiß und ro-
then Feder-
Nelke.

ryophyllus plumarius flore rubro & albo pleno
Tabern.
blühen unter allen Nelken am ersten, und
zwar sehr reichlich, im Julius und so fort, bis die
andern anfangen wollen, ihre Blumen zu brin-
gen.

Wenn sie alle abgeblühet, werden sie mit ih-
ren Stiehlen und verwelkten Knöpfen abgeschnitten,
bleiben dem Winter über im Lande, und erfrieren
niemalen. Doch wollen sie in warmen Sommer-
Tagen zuweilen begossen seyn, und verlangen ei-
nen zur Sonne wohl gelegenen Ort, und eine gute
Garten Erde.

Ob sie gleich niemalen Samen bringen, so kan
man sie doch durch Zertheilung der alten Stöcke
in grossen Ueberfluß vermehren, welches so wohl im
Herbste als Früh-Jahre geschehen kan.

Die Stöcke sollen über drey Jahr nicht zusam-
men gelassen, sondern zertheilet werden. Denn
wenn dieses unterlassen wird, so verfaulen endlich
die alten Stöcke, und erfrieren bey strenger
Kälte.

§. 28.

Diejenige Feder-Nelke, welche von einigenVon der
Feder-Nel-
ke Marien-
Tröpflein
genant.

Marien-Tröpflein genennet wird, Caryophyl-
lus sylvestris bumilis flore unico, C. B.
komt in der

Ver-
F 4

und Wartung der Nelken.
het, ſo kan man in weniger Zeit davon kommen, ob
ſie ſich gleich in Ueberfluß vermehren laſſen.

§. 27.

Die rothe und weiſſe Feder-Nelke, Ca-Von der
weiß und ro-
then Feder-
Nelke.

ryophyllus plumarius flore rubro & albo pleno
Tabern.
bluͤhen unter allen Nelken am erſten, und
zwar ſehr reichlich, im Julius und ſo fort, bis die
andern anfangen wollen, ihre Blumen zu brin-
gen.

Wenn ſie alle abgebluͤhet, werden ſie mit ih-
ren Stiehlen und verwelkten Knoͤpfen abgeſchnitten,
bleiben dem Winter uͤber im Lande, und erfrieren
niemalen. Doch wollen ſie in warmen Sommer-
Tagen zuweilen begoſſen ſeyn, und verlangen ei-
nen zur Sonne wohl gelegenen Ort, und eine gute
Garten Erde.

Ob ſie gleich niemalen Samen bringen, ſo kan
man ſie doch durch Zertheilung der alten Stoͤcke
in groſſen Ueberfluß vermehren, welches ſo wohl im
Herbſte als Fruͤh-Jahre geſchehen kan.

Die Stoͤcke ſollen uͤber drey Jahr nicht zuſam-
men gelaſſen, ſondern zertheilet werden. Denn
wenn dieſes unterlaſſen wird, ſo verfaulen endlich
die alten Stoͤcke, und erfrieren bey ſtrenger
Kaͤlte.

§. 28.

Diejenige Feder-Nelke, welche von einigenVon der
Feder-Nel-
ke Marien-
Troͤpflein
genant.

Marien-Troͤpflein genennet wird, Caryophyl-
lus ſylveſtris bumilis flore unico, C. B.
komt in der

Ver-
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[87/0101] und Wartung der Nelken. het, ſo kan man in weniger Zeit davon kommen, ob ſie ſich gleich in Ueberfluß vermehren laſſen. §. 27. Die rothe und weiſſe Feder-Nelke, Ca- ryophyllus plumarius flore rubro & albo pleno Tabern. bluͤhen unter allen Nelken am erſten, und zwar ſehr reichlich, im Julius und ſo fort, bis die andern anfangen wollen, ihre Blumen zu brin- gen. Von der weiß und ro- then Feder- Nelke. Wenn ſie alle abgebluͤhet, werden ſie mit ih- ren Stiehlen und verwelkten Knoͤpfen abgeſchnitten, bleiben dem Winter uͤber im Lande, und erfrieren niemalen. Doch wollen ſie in warmen Sommer- Tagen zuweilen begoſſen ſeyn, und verlangen ei- nen zur Sonne wohl gelegenen Ort, und eine gute Garten Erde. Ob ſie gleich niemalen Samen bringen, ſo kan man ſie doch durch Zertheilung der alten Stoͤcke in groſſen Ueberfluß vermehren, welches ſo wohl im Herbſte als Fruͤh-Jahre geſchehen kan. Die Stoͤcke ſollen uͤber drey Jahr nicht zuſam- men gelaſſen, ſondern zertheilet werden. Denn wenn dieſes unterlaſſen wird, ſo verfaulen endlich die alten Stoͤcke, und erfrieren bey ſtrenger Kaͤlte. §. 28. Diejenige Feder-Nelke, welche von einigen Marien-Troͤpflein genennet wird, Caryophyl- lus ſylveſtris bumilis flore unico, C. B. komt in der Ver- Von der Feder-Nel- ke Marien- Troͤpflein genant. F 4

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/101>, abgerufen am 25.04.2024.