Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Erstes Cap.

Jch werde mich dabey, wie in den vorigen Thei-
len, der Kürze befleißigen, um denen Hauswirthen,
welche meistens weder Gedult noch Zeit haben viel
zu lesen, mit einer weitläuftigen Abhandlung nicht
beschwerlich zu werden.

Wobey ich noch erinnere, daß ich mich in Be-
schreibung des Hopfen-Baues lediglich nach derje-
nigen Art richten werde, welche bey uns gewöhn-
lich, und welche mir aus eigener Erfahrung be-
kannt ist.

Weil ich aber nur vor Hauswirthe, und nicht
vor die Liebhaber der Botanic schreibe, so habe ich
nicht nöthig eine vollkommene Erklärung oder Be-
schreibung des Hopfens zu geben, in dem jederman
dieses Gewächse kennet, und von andern zu unter-
scheiden weiß. Doch kan ich die verschiedenen
Eintheilungen des Hopfens nicht unberührt lassen.

§. 2.
Verschiede-
ne Einthei-
lungen des
Hopfens.

Der Hopfen wird von den Botanicis in
den gemeinen und gebräuchlichen, Lupulus
mas, C. B. Lupulus salictarius & Vitis Septentrio-
nalium, Lobel. und in den Wilden Lupulus foe-
mina, C. B. eingetheilet.

Die erste Sorte, welcher auch das Männlein
pfleget genennet zu werden, bringet vor oder auch
um Michael seine reifen Köpfe.

Der Wilde, welchen man das Weiblein nennet,
bringet keine Häupter, doch treiben beyde einerley
rauche Ranken mit knotichten Absätzen, woran sich
allezeit zwey gegen einander stehende rauche Blät-

ter
Erſtes Cap.

Jch werde mich dabey, wie in den vorigen Thei-
len, der Kuͤrze befleißigen, um denen Hauswirthen,
welche meiſtens weder Gedult noch Zeit haben viel
zu leſen, mit einer weitlaͤuftigen Abhandlung nicht
beſchwerlich zu werden.

Wobey ich noch erinnere, daß ich mich in Be-
ſchreibung des Hopfen-Baues lediglich nach derje-
nigen Art richten werde, welche bey uns gewoͤhn-
lich, und welche mir aus eigener Erfahrung be-
kannt iſt.

Weil ich aber nur vor Hauswirthe, und nicht
vor die Liebhaber der Botanic ſchreibe, ſo habe ich
nicht noͤthig eine vollkommene Erklaͤrung oder Be-
ſchreibung des Hopfens zu geben, in dem jederman
dieſes Gewaͤchſe kennet, und von andern zu unter-
ſcheiden weiß. Doch kan ich die verſchiedenen
Eintheilungen des Hopfens nicht unberuͤhrt laſſen.

§. 2.
Verſchiede-
ne Einthei-
lungen des
Hopfens.

Der Hopfen wird von den Botanicis in
den gemeinen und gebraͤuchlichen, Lupulus
mas, C. B. Lupulus ſalictarius & Vitis Septentrio-
nalium, Lobel. und in den Wilden Lupulus fœ-
mina, C. B. eingetheilet.

Die erſte Sorte, welcher auch das Maͤnnlein
pfleget genennet zu werden, bringet vor oder auch
um Michael ſeine reifen Koͤpfe.

Der Wilde, welchen man das Weiblein nennet,
bringet keine Haͤupter, doch treiben beyde einerley
rauche Ranken mit knotichten Abſaͤtzen, woran ſich
allezeit zwey gegen einander ſtehende rauche Blaͤt-

ter
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0016" n="2"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Er&#x017F;tes Cap.</hi> </fw><lb/>
          <p>Jch werde mich dabey, wie in den vorigen Thei-<lb/>
len, der Ku&#x0364;rze befleißigen, um denen Hauswirthen,<lb/>
welche mei&#x017F;tens weder Gedult noch Zeit haben viel<lb/>
zu le&#x017F;en, mit einer weitla&#x0364;uftigen Abhandlung nicht<lb/>
be&#x017F;chwerlich zu werden.</p><lb/>
          <p>Wobey ich noch erinnere, daß ich mich in Be-<lb/>
&#x017F;chreibung des Hopfen-Baues lediglich nach derje-<lb/>
nigen Art richten werde, welche bey uns gewo&#x0364;hn-<lb/>
lich, und welche mir aus eigener Erfahrung be-<lb/>
kannt i&#x017F;t.</p><lb/>
          <p>Weil ich aber nur vor Hauswirthe, und nicht<lb/>
vor die Liebhaber der Botanic &#x017F;chreibe, &#x017F;o habe ich<lb/>
nicht no&#x0364;thig eine vollkommene Erkla&#x0364;rung oder Be-<lb/>
&#x017F;chreibung des Hopfens zu geben, in dem jederman<lb/>
die&#x017F;es Gewa&#x0364;ch&#x017F;e kennet, und von andern zu unter-<lb/>
&#x017F;cheiden weiß. Doch kan ich die ver&#x017F;chiedenen<lb/>
Eintheilungen des Hopfens nicht unberu&#x0364;hrt la&#x017F;&#x017F;en.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 2.</head><lb/>
          <note place="left">Ver&#x017F;chiede-<lb/>
ne Einthei-<lb/>
lungen des<lb/>
Hopfens.</note>
          <p>Der <hi rendition="#fr">Hopfen</hi> wird von den <hi rendition="#aq">Botanicis</hi> in<lb/>
den <hi rendition="#fr">gemeinen</hi> und <hi rendition="#fr">gebra&#x0364;uchlichen,</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lupulus<lb/>
mas, C. B. Lupulus &#x017F;alictarius &amp; Vitis Septentrio-<lb/>
nalium, Lobel.</hi></hi> und in den <hi rendition="#fr">Wilden</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lupulus f&#x0153;-<lb/>
mina, C. B.</hi></hi> eingetheilet.</p><lb/>
          <p>Die er&#x017F;te Sorte, welcher auch das Ma&#x0364;nnlein<lb/>
pfleget genennet zu werden, bringet vor oder auch<lb/>
um Michael &#x017F;eine reifen Ko&#x0364;pfe.</p><lb/>
          <p>Der Wilde, welchen man das Weiblein nennet,<lb/>
bringet keine Ha&#x0364;upter, doch treiben beyde einerley<lb/>
rauche Ranken mit knotichten Ab&#x017F;a&#x0364;tzen, woran &#x017F;ich<lb/>
allezeit zwey gegen einander &#x017F;tehende rauche Bla&#x0364;t-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ter</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[2/0016] Erſtes Cap. Jch werde mich dabey, wie in den vorigen Thei- len, der Kuͤrze befleißigen, um denen Hauswirthen, welche meiſtens weder Gedult noch Zeit haben viel zu leſen, mit einer weitlaͤuftigen Abhandlung nicht beſchwerlich zu werden. Wobey ich noch erinnere, daß ich mich in Be- ſchreibung des Hopfen-Baues lediglich nach derje- nigen Art richten werde, welche bey uns gewoͤhn- lich, und welche mir aus eigener Erfahrung be- kannt iſt. Weil ich aber nur vor Hauswirthe, und nicht vor die Liebhaber der Botanic ſchreibe, ſo habe ich nicht noͤthig eine vollkommene Erklaͤrung oder Be- ſchreibung des Hopfens zu geben, in dem jederman dieſes Gewaͤchſe kennet, und von andern zu unter- ſcheiden weiß. Doch kan ich die verſchiedenen Eintheilungen des Hopfens nicht unberuͤhrt laſſen. §. 2. Der Hopfen wird von den Botanicis in den gemeinen und gebraͤuchlichen, Lupulus mas, C. B. Lupulus ſalictarius & Vitis Septentrio- nalium, Lobel. und in den Wilden Lupulus fœ- mina, C. B. eingetheilet. Die erſte Sorte, welcher auch das Maͤnnlein pfleget genennet zu werden, bringet vor oder auch um Michael ſeine reifen Koͤpfe. Der Wilde, welchen man das Weiblein nennet, bringet keine Haͤupter, doch treiben beyde einerley rauche Ranken mit knotichten Abſaͤtzen, woran ſich allezeit zwey gegen einander ſtehende rauche Blaͤt- ter

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die erste Ausgabe dieses Werkes erschien 1755. Zu… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/16
Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/16>, abgerufen am 25.04.2024.