Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

Bild:
<< vorherige Seite

schädl. Thieren und Ungeziefer.
fe bekannt, welche ihnen nachstelleten, auser daß ei-
nige Hunde und Katzen dieselbigen angehen.

So viel aber ist mir von ihrem Ungemach be-
kant, daß sie mit den Flöhen gar sehr geplaget sind.
So oft ich einen gefangen, sonderlich in warmen
Tagen, so habe ich gefunden, daß sie, und zwar
hauptsächlich die Alten, vol solches Ungeziefers,
und fast noch völler als ein Hund gewesen sind.

§. 11.

Wie alt die Maulwürfe werden, läst sich zwarVon ihrem
Alter.

so eigentlich nicht sagen, doch aber kan man schlies-
sen, daß sie ziemliche Jahre erreichen müssen, weil
sie endlich ganz grau werden.

Meine Gärtner haben zuweilen einige gefan-
gen, welche recht grau, auch einige so Erbsgelbe
gewesen, und welche sie weiß nennen. Und von
diesen habe ich einen in die Weimarische Kunst-
und Naturalien-Cammer gegeben: einer davon
aber befindet sich in dem Naturalien-Cabinet un-
sers Evangelischen Waysenhauses, welcher auch
noch daselbst zu sehen ist. Ob aber nicht der er-
stere in so vielen Jahren von den Motten verzeh-
ret worden, davor wil ich nicht gut seyn.

§. 12.

Was den Nutzen der Maulwürfe betrift, wel-Von ihrem
Nutzen.

chen sie in der Arzeney haben sollen, davor wil ich
die Aerzte sorgen lassen, und den geehrten Leser
vorjetzo nur in Thiemens Kunst- und Wun-
der-Buch
verweisen, alwo p. 173. hiervon eins
und das andere zu finden ist.

Es
M 5

ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer.
fe bekannt, welche ihnen nachſtelleten, auſer daß ei-
nige Hunde und Katzen dieſelbigen angehen.

So viel aber iſt mir von ihrem Ungemach be-
kant, daß ſie mit den Floͤhen gar ſehr geplaget ſind.
So oft ich einen gefangen, ſonderlich in warmen
Tagen, ſo habe ich gefunden, daß ſie, und zwar
hauptſaͤchlich die Alten, vol ſolches Ungeziefers,
und faſt noch voͤller als ein Hund geweſen ſind.

§. 11.

Wie alt die Maulwuͤrfe werden, laͤſt ſich zwarVon ihrem
Alter.

ſo eigentlich nicht ſagen, doch aber kan man ſchlieſ-
ſen, daß ſie ziemliche Jahre erreichen muͤſſen, weil
ſie endlich ganz grau werden.

Meine Gaͤrtner haben zuweilen einige gefan-
gen, welche recht grau, auch einige ſo Erbsgelbe
geweſen, und welche ſie weiß nennen. Und von
dieſen habe ich einen in die Weimariſche Kunſt-
und Naturalien-Cammer gegeben: einer davon
aber befindet ſich in dem Naturalien-Cabinet un-
ſers Evangeliſchen Wayſenhauſes, welcher auch
noch daſelbſt zu ſehen iſt. Ob aber nicht der er-
ſtere in ſo vielen Jahren von den Motten verzeh-
ret worden, davor wil ich nicht gut ſeyn.

§. 12.

Was den Nutzen der Maulwuͤrfe betrift, wel-Von ihrem
Nutzen.

chen ſie in der Arzeney haben ſollen, davor wil ich
die Aerzte ſorgen laſſen, und den geehrten Leſer
vorjetzo nur in Thiemens Kunſt- und Wun-
der-Buch
verweiſen, alwo p. 173. hiervon eins
und das andere zu finden iſt.

Es
M 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0199" n="185"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">&#x017F;cha&#x0364;dl. Thieren und Ungeziefer.</hi></fw><lb/>
fe bekannt, welche ihnen nach&#x017F;telleten, au&#x017F;er daß ei-<lb/>
nige Hunde und Katzen die&#x017F;elbigen angehen.</p><lb/>
          <p>So viel aber i&#x017F;t mir von ihrem Ungemach be-<lb/>
kant, daß &#x017F;ie mit den Flo&#x0364;hen gar &#x017F;ehr geplaget &#x017F;ind.<lb/>
So oft ich einen gefangen, &#x017F;onderlich in warmen<lb/>
Tagen, &#x017F;o habe ich gefunden, daß &#x017F;ie, und zwar<lb/>
haupt&#x017F;a&#x0364;chlich die Alten, vol &#x017F;olches Ungeziefers,<lb/>
und fa&#x017F;t noch vo&#x0364;ller als ein Hund gewe&#x017F;en &#x017F;ind.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 11.</head><lb/>
          <p>Wie alt die Maulwu&#x0364;rfe werden, la&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ich zwar<note place="right">Von ihrem<lb/>
Alter.</note><lb/>
&#x017F;o eigentlich nicht &#x017F;agen, doch aber kan man &#x017F;chlie&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en, daß &#x017F;ie ziemliche Jahre erreichen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, weil<lb/>
&#x017F;ie endlich ganz grau werden.</p><lb/>
          <p>Meine Ga&#x0364;rtner haben zuweilen einige gefan-<lb/>
gen, welche recht grau, auch einige &#x017F;o Erbsgelbe<lb/>
gewe&#x017F;en, und welche &#x017F;ie weiß nennen. Und von<lb/>
die&#x017F;en habe ich einen in die Weimari&#x017F;che Kun&#x017F;t-<lb/>
und Naturalien-Cammer gegeben: einer davon<lb/>
aber befindet &#x017F;ich in dem Naturalien-Cabinet un-<lb/>
&#x017F;ers Evangeli&#x017F;chen Way&#x017F;enhau&#x017F;es, welcher auch<lb/>
noch da&#x017F;elb&#x017F;t zu &#x017F;ehen i&#x017F;t. Ob aber nicht der er-<lb/>
&#x017F;tere in &#x017F;o vielen Jahren von den Motten verzeh-<lb/>
ret worden, davor wil ich nicht gut &#x017F;eyn.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 12.</head><lb/>
          <p>Was den Nutzen der Maulwu&#x0364;rfe betrift, wel-<note place="right">Von ihrem<lb/>
Nutzen.</note><lb/>
chen &#x017F;ie in der Arzeney haben &#x017F;ollen, davor wil ich<lb/>
die Aerzte &#x017F;orgen la&#x017F;&#x017F;en, und den geehrten Le&#x017F;er<lb/>
vorjetzo nur in <hi rendition="#fr">Thiemens Kun&#x017F;t- und Wun-<lb/>
der-Buch</hi> verwei&#x017F;en, alwo p. 173. hiervon eins<lb/>
und das andere zu finden i&#x017F;t.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">M 5</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[185/0199] ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer. fe bekannt, welche ihnen nachſtelleten, auſer daß ei- nige Hunde und Katzen dieſelbigen angehen. So viel aber iſt mir von ihrem Ungemach be- kant, daß ſie mit den Floͤhen gar ſehr geplaget ſind. So oft ich einen gefangen, ſonderlich in warmen Tagen, ſo habe ich gefunden, daß ſie, und zwar hauptſaͤchlich die Alten, vol ſolches Ungeziefers, und faſt noch voͤller als ein Hund geweſen ſind. §. 11. Wie alt die Maulwuͤrfe werden, laͤſt ſich zwar ſo eigentlich nicht ſagen, doch aber kan man ſchlieſ- ſen, daß ſie ziemliche Jahre erreichen muͤſſen, weil ſie endlich ganz grau werden. Von ihrem Alter. Meine Gaͤrtner haben zuweilen einige gefan- gen, welche recht grau, auch einige ſo Erbsgelbe geweſen, und welche ſie weiß nennen. Und von dieſen habe ich einen in die Weimariſche Kunſt- und Naturalien-Cammer gegeben: einer davon aber befindet ſich in dem Naturalien-Cabinet un- ſers Evangeliſchen Wayſenhauſes, welcher auch noch daſelbſt zu ſehen iſt. Ob aber nicht der er- ſtere in ſo vielen Jahren von den Motten verzeh- ret worden, davor wil ich nicht gut ſeyn. §. 12. Was den Nutzen der Maulwuͤrfe betrift, wel- chen ſie in der Arzeney haben ſollen, davor wil ich die Aerzte ſorgen laſſen, und den geehrten Leſer vorjetzo nur in Thiemens Kunſt- und Wun- der-Buch verweiſen, alwo p. 173. hiervon eins und das andere zu finden iſt. Von ihrem Nutzen. Es M 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die erste Ausgabe dieses Werkes erschien 1755. Zu… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/199
Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/199>, abgerufen am 18.04.2024.