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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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Zum Beschluß
des
Land- und Garten-Schatzes,
habe den Garten-Liebhabern folgende schöne
Verse, welche von einem guten Freunde auf mei-
nen Lust-Garten gemachet und mir zugesendet
worden, mittheilen wollen:
Freund! ich bin recht stark gerühret,
Da das Glück mich hingeführet,
Wo Dein schöner Garten liegt,
Der mich ungemein vergnügt.
Was giebt Dir mein Herze wieder,
So Dich auch vergnügen kan?
Nimst Du auch wohl matte Lieder
Willig als ein Denkmal an?
Denn es schätzet mein Gemüthe
Die Erlaubniß, Huld und Güte
Deinen Garten, der so schön,
Nach Verlangen zu besehn.
Was kan ich Dir überreichen
Statt des Danks? ein klein Papier
Nimm geneigt dies schlechte Zeichen
Meiner heissen Dankbegier.
Möchte mir es nur gelingen,
Freund! Dein Eden zu besingen,
So vor manchen Gärten werth,
Daß man es beschaut, verehrt.
Könnt
R 3


Zum Beſchluß
des
Land- und Garten-Schatzes,
habe den Garten-Liebhabern folgende ſchoͤne
Verſe, welche von einem guten Freunde auf mei-
nen Luſt-Garten gemachet und mir zugeſendet
worden, mittheilen wollen:
Freund! ich bin recht ſtark geruͤhret,
Da das Gluͤck mich hingefuͤhret,
Wo Dein ſchoͤner Garten liegt,
Der mich ungemein vergnuͤgt.
Was giebt Dir mein Herze wieder,
So Dich auch vergnuͤgen kan?
Nimſt Du auch wohl matte Lieder
Willig als ein Denkmal an?
Denn es ſchaͤtzet mein Gemuͤthe
Die Erlaubniß, Huld und Guͤte
Deinen Garten, der ſo ſchoͤn,
Nach Verlangen zu beſehn.
Was kan ich Dir uͤberreichen
Statt des Danks? ein klein Papier
Nimm geneigt dies ſchlechte Zeichen
Meiner heiſſen Dankbegier.
Moͤchte mir es nur gelingen,
Freund! Dein Eden zu beſingen,
So vor manchen Gaͤrten werth,
Daß man es beſchaut, verehrt.
Koͤnnt
R 3
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[[261]/0275] Zum Beſchluß des Land- und Garten-Schatzes, habe den Garten-Liebhabern folgende ſchoͤne Verſe, welche von einem guten Freunde auf mei- nen Luſt-Garten gemachet und mir zugeſendet worden, mittheilen wollen: Freund! ich bin recht ſtark geruͤhret, Da das Gluͤck mich hingefuͤhret, Wo Dein ſchoͤner Garten liegt, Der mich ungemein vergnuͤgt. Was giebt Dir mein Herze wieder, So Dich auch vergnuͤgen kan? Nimſt Du auch wohl matte Lieder Willig als ein Denkmal an? Denn es ſchaͤtzet mein Gemuͤthe Die Erlaubniß, Huld und Guͤte Deinen Garten, der ſo ſchoͤn, Nach Verlangen zu beſehn. Was kan ich Dir uͤberreichen Statt des Danks? ein klein Papier Nimm geneigt dies ſchlechte Zeichen Meiner heiſſen Dankbegier. Moͤchte mir es nur gelingen, Freund! Dein Eden zu beſingen, So vor manchen Gaͤrten werth, Daß man es beſchaut, verehrt. Koͤnnt R 3

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. [261]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/275>, abgerufen am 29.03.2024.