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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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Das vierte Capitel. Von den
hält sichs mit den Scherben eben so, wie oben an-
gegeben worden.

Wenn die Ranuncul-Wurzeln ihre gehörige
zubereitete Erde bekommen, und nach dieser
Anweisung fleissig begattet und gewartet werden,
so wachsen sie nicht nur vortreflich, sondern blü-
hen auch desto reichlicher, so, daß mancher derer-
selben drey, vier bis fünf Blumen an einander
hervorbringen.

§. 12.
Wie die
Flor länger
zu erhal-
ten?

Wer die Ranunculen in der Flor länger er-
halten wil, der muß sie eine Zeitlang mit Wachs-
Tuche, oder einer andern Beschirmung wider die
Sonnen-Hitze bedecken. Doch muß die Bede-
[ck]ung so eingerichtet werden, daß man darunter
hingehen, und die Blumen in ihrer Schönheit be-
trachten kan.

So bald sie aber ihre Blätter fallen lassen, so
muß man den Schirm wieder wegnehmen, damit
die Wurzeln in der Sonne und freyen Luft desto
reifer und volkommener werden.

§. 13.
Von der
Vermeh-
rung durch
den Samen.

Hingegen diejenigen, welche Samen von den
Ranunculen ziehen wollen, müssen die Bede-
ckung, und durch die Neben-Wurzeln der Blumen
unterlassen, indem solcher ohne diß in den wenig-
sten Jahren zur Reifung gelanget.

Die Vermehrung von den Samen habe ich
niemalen vorgenommen. Jedoch wer hiermit ei-
nen Versuch anstellen und Gedult haben wil, der

wird

Das vierte Capitel. Von den
haͤlt ſichs mit den Scherben eben ſo, wie oben an-
gegeben worden.

Wenn die Ranuncul-Wurzeln ihre gehoͤrige
zubereitete Erde bekommen, und nach dieſer
Anweiſung fleiſſig begattet und gewartet werden,
ſo wachſen ſie nicht nur vortreflich, ſondern bluͤ-
hen auch deſto reichlicher, ſo, daß mancher derer-
ſelben drey, vier bis fuͤnf Blumen an einander
hervorbringen.

§. 12.
Wie die
Flor laͤnger
zu erhal-
ten?

Wer die Ranunculen in der Flor laͤnger er-
halten wil, der muß ſie eine Zeitlang mit Wachs-
Tuche, oder einer andern Beſchirmung wider die
Sonnen-Hitze bedecken. Doch muß die Bede-
[ck]ung ſo eingerichtet werden, daß man darunter
hingehen, und die Blumen in ihrer Schoͤnheit be-
trachten kan.

So bald ſie aber ihre Blaͤtter fallen laſſen, ſo
muß man den Schirm wieder wegnehmen, damit
die Wurzeln in der Sonne und freyen Luft deſto
reifer und volkommener werden.

§. 13.
Von der
Vermeh-
rung durch
den Samen.

Hingegen diejenigen, welche Samen von den
Ranunculen ziehen wollen, muͤſſen die Bede-
ckung, und durch die Neben-Wurzeln der Blumen
unterlaſſen, indem ſolcher ohne diß in den wenig-
ſten Jahren zur Reifung gelanget.

Die Vermehrung von den Samen habe ich
niemalen vorgenommen. Jedoch wer hiermit ei-
nen Verſuch anſtellen und Gedult haben wil, der

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[110/0124] Das vierte Capitel. Von den haͤlt ſichs mit den Scherben eben ſo, wie oben an- gegeben worden. Wenn die Ranuncul-Wurzeln ihre gehoͤrige zubereitete Erde bekommen, und nach dieſer Anweiſung fleiſſig begattet und gewartet werden, ſo wachſen ſie nicht nur vortreflich, ſondern bluͤ- hen auch deſto reichlicher, ſo, daß mancher derer- ſelben drey, vier bis fuͤnf Blumen an einander hervorbringen. §. 12. Wer die Ranunculen in der Flor laͤnger er- halten wil, der muß ſie eine Zeitlang mit Wachs- Tuche, oder einer andern Beſchirmung wider die Sonnen-Hitze bedecken. Doch muß die Bede- ckung ſo eingerichtet werden, daß man darunter hingehen, und die Blumen in ihrer Schoͤnheit be- trachten kan. So bald ſie aber ihre Blaͤtter fallen laſſen, ſo muß man den Schirm wieder wegnehmen, damit die Wurzeln in der Sonne und freyen Luft deſto reifer und volkommener werden. §. 13. Hingegen diejenigen, welche Samen von den Ranunculen ziehen wollen, muͤſſen die Bede- ckung, und durch die Neben-Wurzeln der Blumen unterlaſſen, indem ſolcher ohne diß in den wenig- ſten Jahren zur Reifung gelanget. Die Vermehrung von den Samen habe ich niemalen vorgenommen. Jedoch wer hiermit ei- nen Verſuch anſtellen und Gedult haben wil, der wird

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/124>, abgerufen am 29.03.2024.