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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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Das fünfte Capitel.

Was würde nicht über dieses in einer Wohn-
stube vor ein übler Geruch entstehen, wenn Blu-
men-Liebhaber, welche keine Mist-Bette haben,
die Scherben mit den eingepflanzten Zwiebeln an-
fänglich in die warmen Stuben bringen wolten.

Kurz, der Rinder-Mist, wenn er drey Jahr
gelegen, ist hierzu am besten zu gebrauchen, und
hinlänglich diesen Zwiebeln genugsame Nahrung
zu geben.

§. 39.
Wie und
wenn die
Verpflan-
zung gesche-
hen sol.

Wenn man sich dienliche Zwiebeln ausge-
suchet, so werden dieselben zu Anfange des Fe-
bruars zum Theil in Scherben gesetzet, also daß
die Zwiebeln in etwas oder der vierte Theil an-
noch ausser der Erde zu sehen ist.

Wenn sie zu tief mit Erde bedeckt werden, so
wachsen sie nicht gerne hervor, sind auch der Fäul-
nis unterworfen.

Wenn also die Zwiebeln gehöriger massen in
die Scherben oder Mist-Bette gesetzet worden,
so müssen sie mit temperirten Wasser, welches
mit etwas warmen vermischet worden, begossen
werden. Anfänglich brauchen sie wenig Wasser,
wenn sie aber in ihre Stengel treiben, und in ihrer
Blüthe stehen, können sie das Begiesen öfterer
leiden.

Man hat auch nicht Ursache diese Zwiebeln
auf einmal zu setzen, sondern es kan nach und nach
geschehen, damit man eine Flor nach der andern
geniesen möge.

Jch
Das fuͤnfte Capitel.

Was wuͤrde nicht uͤber dieſes in einer Wohn-
ſtube vor ein uͤbler Geruch entſtehen, wenn Blu-
men-Liebhaber, welche keine Miſt-Bette haben,
die Scherben mit den eingepflanzten Zwiebeln an-
faͤnglich in die warmen Stuben bringen wolten.

Kurz, der Rinder-Miſt, wenn er drey Jahr
gelegen, iſt hierzu am beſten zu gebrauchen, und
hinlaͤnglich dieſen Zwiebeln genugſame Nahrung
zu geben.

§. 39.
Wie und
wenn die
Verpflan-
zung geſche-
hen ſol.

Wenn man ſich dienliche Zwiebeln ausge-
ſuchet, ſo werden dieſelben zu Anfange des Fe-
bruars zum Theil in Scherben geſetzet, alſo daß
die Zwiebeln in etwas oder der vierte Theil an-
noch auſſer der Erde zu ſehen iſt.

Wenn ſie zu tief mit Erde bedeckt werden, ſo
wachſen ſie nicht gerne hervor, ſind auch der Faͤul-
nis unterworfen.

Wenn alſo die Zwiebeln gehoͤriger maſſen in
die Scherben oder Miſt-Bette geſetzet worden,
ſo muͤſſen ſie mit temperirten Waſſer, welches
mit etwas warmen vermiſchet worden, begoſſen
werden. Anfaͤnglich brauchen ſie wenig Waſſer,
wenn ſie aber in ihre Stengel treiben, und in ihrer
Bluͤthe ſtehen, koͤnnen ſie das Begieſen oͤfterer
leiden.

Man hat auch nicht Urſache dieſe Zwiebeln
auf einmal zu ſetzen, ſondern es kan nach und nach
geſchehen, damit man eine Flor nach der andern
genieſen moͤge.

Jch
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[160/0174] Das fuͤnfte Capitel. Was wuͤrde nicht uͤber dieſes in einer Wohn- ſtube vor ein uͤbler Geruch entſtehen, wenn Blu- men-Liebhaber, welche keine Miſt-Bette haben, die Scherben mit den eingepflanzten Zwiebeln an- faͤnglich in die warmen Stuben bringen wolten. Kurz, der Rinder-Miſt, wenn er drey Jahr gelegen, iſt hierzu am beſten zu gebrauchen, und hinlaͤnglich dieſen Zwiebeln genugſame Nahrung zu geben. §. 39. Wenn man ſich dienliche Zwiebeln ausge- ſuchet, ſo werden dieſelben zu Anfange des Fe- bruars zum Theil in Scherben geſetzet, alſo daß die Zwiebeln in etwas oder der vierte Theil an- noch auſſer der Erde zu ſehen iſt. Wenn ſie zu tief mit Erde bedeckt werden, ſo wachſen ſie nicht gerne hervor, ſind auch der Faͤul- nis unterworfen. Wenn alſo die Zwiebeln gehoͤriger maſſen in die Scherben oder Miſt-Bette geſetzet worden, ſo muͤſſen ſie mit temperirten Waſſer, welches mit etwas warmen vermiſchet worden, begoſſen werden. Anfaͤnglich brauchen ſie wenig Waſſer, wenn ſie aber in ihre Stengel treiben, und in ihrer Bluͤthe ſtehen, koͤnnen ſie das Begieſen oͤfterer leiden. Man hat auch nicht Urſache dieſe Zwiebeln auf einmal zu ſetzen, ſondern es kan nach und nach geſchehen, damit man eine Flor nach der andern genieſen moͤge. Jch

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/174>, abgerufen am 20.04.2024.