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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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Erstes Cap.
Stangen als um den Hebebaum angeschlungen,
und einen Schuh hoch von der Erden feste ge-
macht wird, mit leichter Mühe heraus heben.

Man bindet hernach den von den Stangen ab-
gedreheten Hopfen mit Bramen auf Bindel, daß
man ihn mit leichter Mühe auf den Wagen wer-
fen, und auf- und abladen kan.

Wenn es aber einen Tag vorher geregnet hat,
und die Hopfen-Köpfe und Blätter noch naß sind,
darf durchaus der Hopfen nicht eher nach Hause
geschaffet werden, bis die Luft und Sonne solchen
wiederum abgetrocknet hat.

§. 24.
Hopfen-
Ernde soll
nicht im
nassen Wet-
ter gesche-
hen.

Man hat hierbey allerdings auf gutes und tro-
ckenes Wetter Acht zu haben, widrigenfals würden
die Hopfen-Köpfe schwarz und unansehulich wer-
den.

Doch wenn man das Abschneiden und Ein-
ernden vornehmen wil, und es ist ein schöner und
heller Tag zu vermuthen, so kan dennoch frühe mit
dem Abschneiden der Anfang gemachet werden, ob
auch gleich die Köpfe von dem Thau wären ange-
feuchtet worden. Es wird ihnen solches nichts
schaden, weil währender Zeit, ehe das Abschneiden
mit den übrigen Stangen verrichtet witd, der
Hopfen und die Blätter von der Luft und Sonne
wiederum abgetrocknet werden. Wenn der Hopfen
frisch ist, und die Köpfe und Bramen nicht welk
sind, so gehet auch das Abpflücken geschwinder von
statten.

Man

Erſtes Cap.
Stangen als um den Hebebaum angeſchlungen,
und einen Schuh hoch von der Erden feſte ge-
macht wird, mit leichter Muͤhe heraus heben.

Man bindet hernach den von den Stangen ab-
gedreheten Hopfen mit Bramen auf Bindel, daß
man ihn mit leichter Muͤhe auf den Wagen wer-
fen, und auf- und abladen kan.

Wenn es aber einen Tag vorher geregnet hat,
und die Hopfen-Koͤpfe und Blaͤtter noch naß ſind,
darf durchaus der Hopfen nicht eher nach Hauſe
geſchaffet werden, bis die Luft und Sonne ſolchen
wiederum abgetrocknet hat.

§. 24.
Hopfen-
Ernde ſoll
nicht im
naſſen Wet-
ter geſche-
hen.

Man hat hierbey allerdings auf gutes und tro-
ckenes Wetter Acht zu haben, widrigenfals wuͤrden
die Hopfen-Koͤpfe ſchwarz und unanſehulich wer-
den.

Doch wenn man das Abſchneiden und Ein-
ernden vornehmen wil, und es iſt ein ſchoͤner und
heller Tag zu vermuthen, ſo kan dennoch fruͤhe mit
dem Abſchneiden der Anfang gemachet werden, ob
auch gleich die Koͤpfe von dem Thau waͤren ange-
feuchtet worden. Es wird ihnen ſolches nichts
ſchaden, weil waͤhrender Zeit, ehe das Abſchneiden
mit den uͤbrigen Stangen verrichtet witd, der
Hopfen und die Blaͤtter von der Luft und Sonne
wiederum abgetrocknet werden. Wenn der Hopfen
friſch iſt, und die Koͤpfe und Bramen nicht welk
ſind, ſo gehet auch das Abpfluͤcken geſchwinder von
ſtatten.

Man
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[32/0046] Erſtes Cap. Stangen als um den Hebebaum angeſchlungen, und einen Schuh hoch von der Erden feſte ge- macht wird, mit leichter Muͤhe heraus heben. Man bindet hernach den von den Stangen ab- gedreheten Hopfen mit Bramen auf Bindel, daß man ihn mit leichter Muͤhe auf den Wagen wer- fen, und auf- und abladen kan. Wenn es aber einen Tag vorher geregnet hat, und die Hopfen-Koͤpfe und Blaͤtter noch naß ſind, darf durchaus der Hopfen nicht eher nach Hauſe geſchaffet werden, bis die Luft und Sonne ſolchen wiederum abgetrocknet hat. §. 24. Man hat hierbey allerdings auf gutes und tro- ckenes Wetter Acht zu haben, widrigenfals wuͤrden die Hopfen-Koͤpfe ſchwarz und unanſehulich wer- den. Doch wenn man das Abſchneiden und Ein- ernden vornehmen wil, und es iſt ein ſchoͤner und heller Tag zu vermuthen, ſo kan dennoch fruͤhe mit dem Abſchneiden der Anfang gemachet werden, ob auch gleich die Koͤpfe von dem Thau waͤren ange- feuchtet worden. Es wird ihnen ſolches nichts ſchaden, weil waͤhrender Zeit, ehe das Abſchneiden mit den uͤbrigen Stangen verrichtet witd, der Hopfen und die Blaͤtter von der Luft und Sonne wiederum abgetrocknet werden. Wenn der Hopfen friſch iſt, und die Koͤpfe und Bramen nicht welk ſind, ſo gehet auch das Abpfluͤcken geſchwinder von ſtatten. Man

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/46>, abgerufen am 29.03.2024.